Auf der „Seelscheder Chresmaat“ war der Heimat-und Geschichtsverein wie jedes Jahr vertreten. Dabei boten wir vor allem unser neues Jahrbuch, aber auch ältere Publikationen an. Gelegenheit für viele Besucher, das Gespräch mit uns zu suchen und auch mal zusammen zu lachen. Die Hobbymalerin Gabriela Graff-Klapp bereicherte unseren Stand mit Ihren Bildern und handgemalten Postkarten – jede ein Unikat. Wir haben uns über Sie und Ihr Interesse sehr gefreut.
Auch auf dem Weihnachtsmarkt in Neunkirchen werden wir da sein. Ihnen fehlt noch ein Weihnachtsgeschenk? Vielleicht werden Sie bei uns fündig.
Am Donnerstag, dem 21. November, war es wieder soweit: Am traditionellen Ort, der Buchhandlung Löffelholz in Neunkirchen, stellte der Vorsitzende den Gästen die 39. Ausgabe der Heimatblätter mit einem Überblick über die diesjährigen Beiträge vor.
Der Reigen beginnt mit der Remschosser Legende „Fräulein Gleisberg“, umfasst Berichte über die heimischen Betriebe Homa-Pumpen, die heutige Metzgerei Werner, ehedem Honnef-Küpper und die Rosen-Apotheke oder Kulturelles. Wussten Sie dass es Tanzwettbewerbe im Saal des Gasthof Röttgen gab und der Gospel-Chor „Good News“ nun auch schon 25 Jahre alt ist? Ein posthum veröffentlichter Beitrag von Dr. Krause wird ergänzt durch eine persönliche Erinnerung an ihn von Peter Quadt. Auch zwei Häuser werden vorgestellt: Die Herrenwieser Mühle und Brackemich 8. Die Restaurierung des „Mailänder Kreuzes“ wird im Jahrbuch dokumentiert und an die in Nackhausen wohnende Radsport-Legende Rolf Wolfshohl erinnert. Die Zeitgeschichte ist nicht nur durch die Standard-Rubriken „Gemeindeverwaltung vor 50 und 100 Jahren“ gegenwärtig, sondern vor allem wegen der Ausarbeitung „Die Entnazifizierung in Neunkirchen-Seelscheid“ einer Schülerin unserer Gesamtschule.
Sind Sie neugierig geworden? Das Jahrbuch – an die Mitglieder wird es verteilt – kann ab dem 2. Dezember wie gewohnt in der Buchhandlung Löffelholz und den örtlichen Banken zum Preis von 10 Euro erworben werden.
Der Vorstand des Heimat- & Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid
Die letzte Exkursion des Heimat- und Geschichtsvereins in diesem Jahr führte am 2. November 15 Teilnehmer zum Ersten Deutschen Engelmuseum nach Engelskirchen.
In der alten Schlosserei der Firma Ermen und Engels sind ca. 3.000 Engelexponate ausgestellt. Dabei handelt es sich nur um einen Teil der weltweit größten Engelsammlung. Den Anstoß zur Museumsgründung gab Johann Fischer aus Kürten. Er hatte in über 20 Jahren mehr als 12.000 Exemplare zusammengetragen, die den Grundstock des Museums bilden. Allein 700 schmücken die im Mittelpunkt der Ausstellung stehende Himmelsleiter. Unsere von Engeln begeisterte Führerin geleitete uns kenntnisreich und unterhaltsam durch die 340 qm große Ausstellungsfläche. Sie stellte uns die drei Erzengel der Bibel vor: Michael, Gabriel und Raphael. Die Endung -el bedeutet „von Gott“. Beeindruckend fand ich die Darstellung des Erzengel Michael mit Schwert und Waage. Mit dem Schwert besiegt er in der Geschichte den Drachen der Finsternis Luzifer. Die Waage ist das Zeichen dafür, dass Michael nach dem Tod eines Menschen mit der Seelenwaage alle seine guten und schlechten Taten abwiegt. In weiteren Abteilungen lernten wir viel über Engel aus aller Welt, Grab- und Todesengel, Engel in der Weihnachtszeit und über Schutzengel. Laut Wikipedia ist ein Schutzengel ein zum Schutz eines Landes, eines Ortes oder einer Person zugestellter Engel. So wurden früher oft Engelbilder zum Schutz über Kinderbetten aufgehängt. Ein letzter Engel sei hier noch erwähnt: Der Original Engelskirchener Engel. Dieser entstand 2004 aus einem Engelprojekt einer Engelskirchener Schule und ist seitdem das Markenzeichen der Gemeinde. In der Weihnachtszeit werden viele Häuser mit dem beliebten Leuchtengel beschützt.
Anschließend wurde sich bei Kaffee und Kuchen im ehemaligen Engelscafe am Bahnhof über eigene Engelerfahrungen ausgetauscht.
Ein Ausflug zum Engelmuseum lohnt sich besonders in der Weihnachtszeit. Sie unterstützen das ehrenamtlich geführte Museum und sie werden nach dem Besuch garantiert wieder an diese geflügelten Wesen glauben.
Möge Ihr Schutzengel Sie begleiten.
Antje Fischer 2. Vorsitzende Heimat – und Geschichtsverein
Der Heimat- und Geschichtsverein bietet am Samstag, den 2. November 2024 eine Exkursion zum Ersten Engel-Museum nach Engelskirchen an.
Auf ca. 340 qm Museumsfläche sind in der Alten Schlosserei in Engelskirchen über 3000 Engel-Exponate aus dem 17. bis 20. Jahrhundert ausgestellt. Sie erzählen dem Betrachter viel über die Menschen in ihrer Freude, aber auch über Ihre Ängste und Sorgen. Wer möchte kann sich anschließend bei Kaffee und Kuchen im Engelscafe auf die Adventszeit einstimmen.
Wir treffen uns um 15 Uhr am Engel-Museum (Engels-Platz 7, 51766 Engelskirchen). Der Teilnehmerbeitrag beläuft sich für Mitglieder auf 6 Euro, Nichtmitglieder zahlen 9 Euro.
Anmeldung (inkl. Mitfahrwünsche) bitte bei Antje Fischer, Telefon 02247/6581.
Bei schönstem Spätsommerwetter trafen sich 20 motivierte Wanderer und drei lauffreudige Vierbeiner am 22.September 2024 am Infozentrum Wahner Heide in Troisdorf-Altenrath.
Unser Wanderführer Werner Funken erzählte uns in den folgenden zwei Stunden etwas über die Geschichte der Wahner Heide, ihre botanischen Kostbarkeiten und ihre tierischen Bewohner. Bevor die Wanderung los ging, erläuterte er uns anhand der im Gebiet aufgestellten und schon etwas in die Jahre gekommenen Schautafeln die Größe und Einmaligkeit des Gebiets (ca. 5000 ha, N-S 10 km, O-W 5 km Ausdehnung). Auch die Bedeutung der beiden Wildbrücken über die Autobahn A 3 und die Landstraße zwischen Köln-Rath und Rösrath fand nicht nur wegen ihrer hohen Kosten Erwähnung. Nachdem alle maßgeblichen Wildtiere die Brücken nach Fertigstellung vor einigen Jahren zügig in Benutzung genommen haben, schafften es schließlich auch die Hirsche ihre Scheu zu überwinden und darüber zu schreiten. Für sie sind sie vor allem gebaut worden, um Inzucht zu vermeiden. Mittlerweile erfüllen sie ihren Zweck voll und ganz.
Die Tour führte uns als erstes zur alten Tongrube. Der Abbau und die Verwertung des tertiären Tons haben in der Wahner Heide eine lange Geschichte. Zeugnis davon geben die Spuren der Altenrather Töpfer des 17. Jahrhunderts und die Tonfabrik Ludwigshütte. Bereits seit 1930 ist das Gebiet allerdings unter Naturschutz gestellt. Insofern war der von 1968 bis 1982 teils großflächige Abbau von Ton in dieser Zeit illegal. Nachdem der Abbau aufgrund zahlreicher Proteste eingestellt wurde, diente die Grube noch einige Zeit als Schuttablade und der Teich wurde zum Baden benutzt.
Wir wanderten weiter und konnten die tierischen Bewohner dieser Landschaft bestaunen. Wasserbüffel, Ziegen und Esel grasten friedlich in der Heide. Sie werden gezielt zur Beweidung eingesetzt, um die offenen Heidegebiete mit den typischen Sandmagerrasenflächen zu erhalten. Diese Aufgabe hat früher z.T. - vermutlich eher unbewusst - das Militär übernommen. Lange Zeit hat es zunächst den Preußen, später den Belgiern, die als Ersatzbesatzungsmacht der Briten seit 1954 die Wahner Heide als Schießplatz nutzten, gedient. Insgesamt gab es 12 Schießstände. Schießstand Nr. 8 befand sich am sogenannten Hühnerbruch, benannt nach dem Birkhuhn. 50 Birkhuhn Paare hat es einst gegeben. Durch Militär und den Bau des Flughafens Ende der 50er Jahre ist dieser charakteristische Heidebewohner endgültig verschwunden. Aber auch das belgische Militär hat es schließlich „erwischt“: im Zuge der deutschen Einheit und der endgültigen Beendigung der Besatzung sind 2000 Soldaten abgezogen. Auch die Kaserne ist verschwunden.
Werner Funken zeigte uns „Wilde Möhre“, ihre Wurzel kann man püriert als Suppe genießen, und einen Parasolpilz mit seinem auffälligen Hut und seiner hellbraunen Färbung. Kennengelernt haben wir auch die Wildpflanze Wegwarte. Zur Not könnten wir jetzt aus ihrer Wurzel den sogenannten Muckefuck herstellen.
Mein Fazit der Wanderung: Durch das Wissen von Werner Funken haben wir die altbekannte Wahner Heide mit neuen Augen entdeckt.
Antje Fischer, 2. Vors. Heimat – und Geschichtsverein
Die Wahner Heide, das ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet direkt vor unserer Haustür. Sie bietet Lebensraum für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Um diese offenen Heidegebiete zu erhalten, werden heute Glanrinder, Wasserbüffel, Schafe, Ziegen, Esel und Pferde zur Beweidung eingesetzt. Nur wer den Wert und die Schönheit der Wahner Heide erleben kann, wird bereit sein, für ihren Schutz einzutreten.
Quelle: WIKIPEDIA
Herr Werner Funken wird uns in einem zweistündigen Spaziergang die außergewöhnliche Landschaft nahebringen.
Diese Exkursion ist auch für Familien mit kleinen Kindern geeignet!!
Wir starten am Sonntag, den 22. September 2024 um 15 Uhr am Infozentrum Wahner Heide, Flughafenstraße 16, 53842 Troisdorf-Altenrath, direkt neben der Kirche gelegen.
Der Unkostenbeitrag beträgt für Mitglieder 3 Euro, für Nichtmitglieder 5 Euro, Kinder bis 12 Jahre sind frei.
Anmeldung bei Antje Fischer 02247- 6581
Antje Fischer, 2. Vorsitzende Heimat- und Geschichtsverein
Die letzte von Gisela Arnolds organisierte Exkursion führte eine kleine Gruppe von 10 Personen um den Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins nach Overath. Vor dem Bahnhof erwarteten uns Mitglieder des Geschichtsvereins Overath. Der Bahnhof liegt nicht – wie in vielen bergischen Ortschaften – in der Peripherie, sondern zentral mitten im Ort. Reiner Janßen, Mitglied des Geschichtsvereins, erläuterte uns die Bedeutung des Bahnhofs für die Stadt. Der Bahnhof wurde 1884 errichtet.1910, zur Einweihung der Bahnstrecke Overath – Rösrath – Köln, wurde er zu seiner jetzigen Gestalt und Größe erweitert. Im Laufe der Zeit verlor das Bahnhofsgebäude immer mehr an Bedeutung. So begann im Jahre 2000 der Umbau des Bahnhofsgebäude zum Kulturbahnhof. Eine Gaststätte, ein Servicecenter, Seminarräume und ein Trauzimmer gaben dem historischen Bauwerk ein neues Gesicht.
Nun begann unsere Wanderung an der Hauptstraße durch die Stadt. Da es kaum ein Haus gab zudem Reiner Janßen nicht eine Geschichte erzählen konnte, verging die Zeit wie im Flug. Er erklärte uns welche Overather Persönlichkeit wo gewohnt hat und wo sich welches Geschäft befunden hat. Er zeigte uns das hoch über der Stadt gelegene ehemalige Haus des Bahnhofmeisters und das sogenannte „Bügeleisen“Haus, um hier zwei Beispiele zu nennen.
Der Weg führte uns auch an dem stadtbekannten Antoniusbrunnen vorbei. Sein Namensgeber ist der Heilige Antonius von Padua, der als Bronzestatue dargestellt ist. Zu seinen Füßen ist eine Anzahl von Fischen zu sehen, die seiner Predigt lauschen.
Die letzte Station unserer Tour war ein Bruchsteingebäude gegenüber der Pfarrkirche St. Walburga, dessen Baujahr1662 auf der Südseite in Eisenankern ausgewiesen ist. Der sogenannte Steinhof liegt auch an der Hauptstraße, der B55, die durch Overath führt. Er wurde auf den Grundmauern einer alten Wasserburg errichtet. Früher gehörten auch Stallungen und Zimmer für Fuhrleute zum Gasthaus.
Zum Abschluss haben wir uns nach allen Regeln der italienischen Küche im Da Nino verwöhnen lassen. Overath und das Restaurant Da Nino sind auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ich möchte mich im Namen des HGV Neunkirchen-Seelscheid für die Vielzahl an wunderschönen und lehrreichen Exkursionen bei Gisela Arnold bedanken. Hoffentlich werden in Zukunft noch viele Menschen von Deiner Kreativität und Deinen Ideen inspiriert.
Antje Fischer
2. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid
Auf der Wochenendfahrt unseres Vereins durften 39 Teilnehmer die sehr schönen Seiten der Vulkanregion Vogelsberg erleben. Gestartet wurde Fronleichnam, Donnerstag der 30.5.2024 gegen 8.30 Uhr. Am Vormittag erreichten wir unser erstes Reiseziel, das Schloss Weilburg. Idyllisch von der Lahn umgeben, erhebt sich das Schloss auf einem Bergsporn. Ursprünglich geht das Schloss auf eine mittelalterliche Burg zurück. Später ließ sich Graf Johann Ernst (1664-1719) von einer Bildungsreise an den prunkvollen Hof des Sonnenkönigs Ludwigs XIV von Frankreich inspirieren. Ab 1702 begann er mit Umbauten und schuf sich sein persönliches Versailles. Die Schlossführung durch die Innenräume zeigte uns die prachtvolle, barocke Wohnkultur der damaligen Zeit. Ein besonderer Blickfang war die riesige Badewanne (Fassungsvermögen gut 2000 Liter) aus schwarzem Lahnmarmor, die bereits damals über einen fließenden Warm- und Kaltwasseranschluss verfügte. Johann Ernst nutzte seine Badewanne regelmäßig. Ein weiterer Höhepunkt war die obere Orangerie mit ihren 2054 Delfter Kacheln. Jede Kachel zeigt ein eigenes Motiv. Den Abschluss bildete ein Besuch des Lahnflusstunnels. Um 15 Uhr steuerten wir den „Landgasthof Jägerhof“ in Lauterbach Maar an, der uns für die nächsten drei Nächte beherbergte. Bei regionaler Küche ließen wir im historischen Eulenfang den Abend ausklingen.
Am zweiten Tag unserer Tour erkundeten wir Fulda. In drei geführten Gruppen besuchten wir zuerst den barocken Dom. Im Jahr 1704 begann der Bau der Kathedrale, bis zur Fertigstellung dauerte es nur acht Jahre. Vorbild für den Bau war der Petersdom. Der Fuldaer Dom fiel zwar deutlich kleiner aus, dafür ist er lichtdurchflutet, für eine Barockkirche schlichter gehalten und Wände und Decke strahlen in weißer Farbe. Den berühmtesten Teil des Doms erreichten wir über zwei breite Treppen hinter dem Hauptaltar. Hier ist der heilige Bonifatius begraben. Mit seiner Körpergröße von 1,90m muss er seinen Zeitgenossen riesig vorgekommen sein, zudem wurde er ca. 80 Jahre alt. Winfried, wie er eigentlich hieß, wirkte zwischen Exeter, Rom, Germanien und Friesland. So kann man ihn auch getrost als den ersten Europäer bezeichnen. Der barocke Dom grenzt an die barocke Altstadt mit ihrem besonderen Charme. Sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser, nette Plätze, kleine Cafés und Restaurants sind zu bewundern. Für die weiblichen Tourteilnehmerinnen waren die vielen kleinen Geschäfte interessant. Die zwei Stunden zur freien Verfügung wurden dementsprechend genutzt. Die Herren der Schöpfung kamen im Laufe des Nachmittags auf ihre Kosten. Von Fulda aus fuhren wir zum Städtchen Schlitz. Nach Begehung des Hinterturms, der uns einen fantastischen Blick auf die Stadt gewährte, wurde zügig die Schlitzer Destillerie besucht. Sie wurde 1585 gegründet und ist somit eine der ältesten Brennereien der Welt. Hier entstehen ausgezeichnete Brände, Liköre und Spirituosen. Nicht komplikationsfrei gestaltete sich das anschließende Abendessen im Schlitzer Braustübchen. Ob durch den Besuch der Destillerie beeinträchtigt oder aufgrund der Vielzahl an Gerichten, wusste nicht mehr jeder, welches Essen er gewählt hatte.
Der dritte Tag unserer Kurzreise, Samstag der 1. Juni, begann leider sehr regnerisch. Insofern hatte unser Reiseleiter, Bernhard Plitzko, für die geführte Bustour durch die Region den richtigen Zeitpunkt gewählt. Vom Bus aus bewunderten wir die typischen Heckenlandschaften und Laubwälder. Wir fuhren durch kleine, beschauliche Orte erbaut aus dem, was die Region hergibt, Holz und Basalt. Nach einem regnerischen Besuch der beschaulichen Stadt Alsfeld, ging es weiter zum Ort Schotten. Ein Besuch im Vulkaneum wurde aufgrund des Wetters kurzfristig eingeplant. Hier lernten wir in anschaulicher Form viel über die Vulkanregion Vogelsberg und ihre feurige Vergangenheit. Sie ist mit 2500 qkm das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. Weiter ging es zum Café Baumhaus auf dem Hoherodskopf. Leider mussten wir aufgrund des Wetters auf die herrliche Fernsicht verzichten. Durch verschiedene leckere, selbstgebackene Kuchen gestärkt, ging die Fahrt weiter nach Lauterbach. Das Sprichwort „wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ traf genau auf unser Ankommen in Lauterbach zu. Wir durften die Kreisstadt mit ihren Gässchen und Sehenswürdigkeiten im Sonnenschein genießen.
An unserem letzten Tag der Fahrt wanderten wir auf Goethes Spuren. In zwei geführten Gruppen erkundeten wir die Altstadt von Wetzlar. Am 10. Mai des Jahres 1772 reiste Goethe in die Hauptstadt des Rechts, die auf den ersten Blick so gar nichts Verlockendes für ihn hatte, bis er Charlotte Buff kennenlernte. Sie war die Tochter des Deutschordensamtmannes. Allerdings war seine Liebe zu Lotte aussichtslos, sie war einem anderen Mann versprochen. Daher verließ Goethe Wetzlar bereits am 11.September 1772. Seine unerfüllte Zuneigung verarbeitete er in seinem weltberühmten Roman „Die Leiden des jungen Werthers“. Vom Lottehaus beeindruckt, nahmen wir einen mittelalterlichen Handelsweg, der von Frankfurt nach Köln über die Alte Lahnbrücke führte. Diese alte Brücke wird urkundlich 1288 erstmals erwähnt und führte uns zur Gaststätte „Bootshaus“. Hier kehrten wir das letzte Mal gemeinsam ein. Nach dem gemeinsamen Essen erwartete uns eine Führung in und um den Wetzlarer Dom. Das Wahrzeichen der Stadt ist unvollendet und einzigartig in seiner Baugeschichte, als auch in seiner Stellung als Simultankirche. Jede Epoche der deutschen Kirchenbaukunst hat hier ihren Fingerabdruck hinterlassen. Als sich die Wetzlarer mit der Reformation dem lutherischen Glaubensbekenntnis zuwandten, teilte man sich die Kirche und so blieb es bis heute. Katholische und evangelische Gemeinde benutzen denselben Altar und dieselbe Orgel, gestiftet durch Ernst Leitz II, den Besitzer der Firma Leica, die führend im Bau von Kameras war. Wetzlar wird häufig auch als die Optikstadt bezeichnet.
Von den Erlebnissen beeindruckt, aber auch ermüdet verschlief so mancher Teilnehmer die Rückfahrt. Wir erreichten pünktlich am frühen Abend die Heimat mit Vorfreude auf die Fahrt 2025.
Vielen Dank lieber Bernhard für eine sehr gelungene und informative Bildungsreise.
Goethe wäre sehr zufrieden.
Antje Fischer, 2. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid
Nach der Mitgliederversammlung am 18. April und der Einsegnung des „Mailänder Kreuzes“ am folgenden Freitag ging’s am 20. April dann mit dem Heimat-und Geschichtsverein wieder auf Tour. Unsere nun ehemalige Beisitzerin Gisela Arnolds hatte wieder eine vortreffliche Exkursion organisiert.
Am Höhleneingang der Aggertalhöhle stand, eine Führung dauere ca. 45 Minuten, und mancher fragte sich, was wir mit dem Rest der Zeit machen. Aber weit gefehlt: Am Ende erlebten wir fast 120 Minuten lang spannende Erdgeschichte, erzählt von unserer Führerin Frau Dr. Sylvia-Kathrin Tanneberger. Sie berichtete zunächst von der „Sanierung“ der Höhle, was nicht anderes bedeutet, als dass die Wände vom Schlamm der Jahrhunderte befreit wurden, in denen die Höhle immer wieder überschwemmt war. Nun aber sind die feinen Spuren im Gestein sichtbar und Frau Dr. Tanneberger erklärte uns, wie man was in diesen lesen kann. Vielleicht wollen Sie ja auch mal darin stöbern – es lohnt sich, so die einhellige Meinung unserer Gruppe.
Nach einer Stärkung im „Da Enzo“ in Ründeroth ging’s weiter in das private Museum für Schreibkultur im alten „Kirchgut in der Koppelweiden“. Hier begrüßte uns der Besitzer Herr Heickmann ganz herzlich. Er erklärte uns, dass er sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Schreiben“ und den dafür notwendigen Utensilien von den Sumerern über den römischen Stilus, den Bleistift bis hin zu modernen Füllfederhaltern beschäftige und dies sammle. Vor ein paar Jahren wollte er seine private Sammlung auch einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen, erwarb das alte, nach einem Brand restaurierte Kirchgut und zog vom Münsterland ins Bergische. Unsere kleine Gruppe begeisterte er mit einer anschaulichen Führung durch sein Museum, ja vieles war auch „anfassbar“. Der Ausflug klang dann bei Kaffee und durch von Frau Arnolds selbstgebackenem Kuchen aus. Der Vorsitzende bedankte sich abschließend bei ihr nicht nur für diese Exkursion, sondern auch für die vielen davor.
Ihre Arbeit wird zukünftig durch die neue 2. Vorsitzende, Frau Fischer, fortgeführt werden.
Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat – und Geschichtsverein
Frau Dr. Sylvia-Kathrin Tanneberg und Gisela Arnolds
Was mit dem Förderantrag vom 22. September 2022 begann, fand mit der Einsegnung am 19. April 2024 seinen Abschluss. Im April 2023 wurde das „Mailänder Kreuz“ im Krokusweg abgebaut und schließlich nach fünfmonatiger fachkundiger Restaurierung, ausgeführt durch den erfahrenen Restaurator Roland Gassert, im September letzten Jahres durch eben diesen wieder aufgestellt. Was noch fehlte, war die Wiedereinsegnung des Kreuzes.
Hierfür konnte der Heimat- und Geschichtsverein die ortsansässigen Geistlichen, Pfarrerin Angela Scharf und Pfarrer Martin Wierling, für einen Termin im April gewinnen. Die Frage „Warum so spät nach dem Wiederaufbau?“ ist dem Wetter der kalten Jahreszeit geschuldet – die Einsegnung sollte bei angenehmen Temperaturen stattfinden. Nun war es am 19. April nicht unbedingt angenehm warm und trocken, aber genau zum Zeitpunkt der Einsegnung hatte der Himmel dann doch ein Einsehen: Exakt für die Zeit des feierlichen Aktes war es trocken, und auch ein Stück blauer Himmel war zu sehen.
Nach einer kurzen Einführung durch den Vereinsvorsitzenden, in der der reibungslose Ablauf der gelungenen Restaurierung betont wurde, ließ Pfarrerin Scharf das Kreuz ein wenig lebendig werden, indem sie die Bedeutung einiger bildhafter Darstellungen des Arma-Christi-Kreuzes, das an Jesu Leiden und Sterben erinnert, erklärte. Zum Ende der ökumenisch gestalteten Andacht segnete Pfarrer Wierling das Kreuz. Ein gemeinsames Gebet beschloss die feierliche Zeremonie.
Erste Regentropfen sorgten dafür, dass die mitfeiernden Zuschauer der Einladung des stolzen Besitzers Hans-Wilhelm Mailänder zu einem kleinen Imbiss im Trockenen gerne und zügig folgten.
Vielleicht verschaffen Sie sich auch einmal selbst bei einem Spaziergang einen Eindruck von dem in neuem Glanz strahlenden Zeugnis unserer christlichen Vergangenheit.
Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat- und Geschichtsverein