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Unsere Wochenendfahrt 2024 geht zum Vogelsberg, einer Region, die alten vulkanischen Ursprungs ist. Wir wohnen in Lauterbach-Maar im Landgasthaus Jägerhof, von wo aus wir den Vogelsberg erkunden, aber auch nach Fulda und Schlitz starten.
Folgender Rahmen für die Fahrt ist Vorgesehen:
Fahrt Vogelsberg Fulda 2024 Begleitschreiben

Hier können Sie sich zu dieser Fahrt anmelden:
Anmeldung (Fahrt Vogelsbergregion 2024)

Im Mai 2020 wollte der Heimat- und Geschichtsverein zu seiner alljährlichen Jahresfahrt – dieses Mal an die Bergstraße am Rande des Odenwalds – aufbrechen. Alles war vorbereitet, aber dann kam Corona dazwischen, und die Wochenendfahrt wurde erst einmal auf das Folgejahr verschoben. Nicht ein Jahr war ohne eine größere Fahrt, es wurden drei Jahre daraus! Nun endlich konnten wir am vergangenen Christi-Himmelfahrt-Wochenende die alten Planungen aufgreifen und mit 40 Fahrtteilnehmern umsetzen. Nach dem Aufbruch am Donnerstagmorgen führte uns der Weg zuerst zum Felsenmeer im Odenwald – eine geologische Besonderheit mit am Berghang frei liegenden runden granitähnlichen Felsbrocken, aber auch mit den Zeugnissen der Römer, die diese Formation als Steinbruch nutzten und die dort produzierten Werkstücke ihrer Steinmetzkunst weit hinaus über das damalige Siedlungsgebiet verbreiteten. Nicht so recht vorstellbar ist, wie der Transport der gewaltigen Säulen, die bis zu 30 t wiegen, aus dem Odenwald über Neckar, Rhein und Mosel bis zum Trierer Dom bewerkstelligt werden konnte. Manche Hinterlassenschaften – halbfertige, aber auch vollendete Steinmetzarbeiten – legen die Vermutung nahe, dass der römische Steinbruch im 4. Jh. n. Chr. wie fluchtartig verlassen wurde.


Wie ein Meer von Felsen


Unvollendetes Werkstück


Fertig bearbeitete Riesensäule, 9,3 m lang

Unsere Unterkunft in Heppenheim war nach der Ankunft Ausgangspunkt für ein erstes Kennenlernen der wunderschönen alten Baukultur an der Bergstraße. Der Marktplatz in der Altstadt bot neben der Erkundung am ersten Abend zugleich auch am Samstagabend Raum für den gemütlichen Ausklang in Heppenheim.


Ankunft / Einchecken im Hotel


Typisches Haus in der Heppenheimer Altstadt


Stimmungsvolle Gassen



Marktplatz


Auf dem Weg zur Starkenburg, Heppenheims wunderschöne Altstadt auf einen Blick


Der Freitag gehörte Weinheim und dem benachbarten Ladenburg, zwei Städte an der Bergstraße, die uns unser Führer Herr Spicker ganztägig nahebrachte. Wir erfuhren viel über die Botanik im Weinheimer Schlossgarten, besonders beeindruckend hier die gewaltigen Mammutbäume, die exotische Zedern und die urtümlichen Ginkgos. Die vielfältige Handwerkskultur der Stadt prägte das alte Weinheim mit seinem Gerberbachviertel. Am Nachmittag dann besuchten wir die Carl-Benz-Stadt Ladenburg mit ihrer langen römischen Vergangenheit. Wieder in Weinheim zurück rundete das Woinemer Brauhaus unseren Tag voller Eindrücke ab.


Schlosspark mit Blick auf das Weinheimer Schloss


Schlosspark, im Hintergrund die Burgruine Windeck


Gässchen im Gerberbachviertel


Kath. St. Laurentiuskirche, rechts Korporierte einer Studentenverbindung


Altstadtbrunnen mit Justitia


Zünftiger Tagesabschluss im Woinemer Brauhaus

In Speyer am Samstag leitete der Salierdom, ein architektonischer Schatz aus gelbem und rotem Sandstein, eindrucksvoll den Tag ein. Immer wieder aufs Neue beeindruckend die Wucht des Gebäudes mit der klaren Romanik und die Krypta mit den Gräbern der Salierkaiser. Das jüdische Viertel mit dem Judenhof und der unglaublich gut erhaltenen Mikwe bot uns zum einen einen Blick in die jüdische Kultur, führte uns aber auch deutlich vor Augen, dass Verfolgung und Ausgrenzung keine Erfindungen der Neuzeit sind. Den Abend, wie oben schon angesprochen, genossen bei herrlichem Wetter etliche von uns auf dem Marktplatz in Heppenheim mit seinen zahlreichen gastronomischen Möglichkeiten.


Westfassade / Haupteingang des Doms zu Speyer


Blick aus der Altstadt auf die Nordseite des Doms


Eingang zur Mikwe, und dann geht es fast 12 m in die Tiefe

Eine Führung durch das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch bei schönstem Frühsommerwetter bildete am Sonntagmorgen den abschließenden kulturellen Höhepunkt und gab einen Einblick in vergangene Epochen, auch wenn die Blütezeit des Klosters schon tausend Jahre vergangen ist. Viel originale Bausubstanz ist nicht mehr zu sehen, sehr gut aber ist alles Wissenswerte zum Kloster im Museum an der Touristeninformation dokumentiert. In der großen Zehnthalle sind die vielen Originalfunde des Klosters ausgestellt. Nach dem Mittagessen in dem kleinen, aber feinen historischen Zentrum der Stadt Lorsch, stand der weitere Tag vor Ort zur freien Verfügung, bevor es am Nachmittag wieder zurück in die heimatlichen Gefilde ging.


Karolingische Königshalle


Rest eines klösterlichen Kirchengebäudes


Sarkophag, Sandstein, ausgestellt in der Zehnthalle

Immer wieder auf der Fahrt klang es von den Teilnehmern: „Eigentlich viel zu kurz, noch viel zu sehen: Wir kommen wieder!“ Vielleicht haben wir Ihnen mit dieser kurzen Reiseschilderung „Appetit“ darauf gemacht, bei der nächsten Wochenendfahrt in 2024 oder auch auf einer unserer Exkursionen dabei zu sein.

Bernhard Plitzko, Hans-Jürgen Parpart


Dem letzten Ausflugsangebot des Heimat- und Geschichtsvereins folgten 15 Interessierte am vergangenen Samstag zunächst nach Köln-Weiden.

Dort erwartete uns das „Römergrab“, ein kleines, aber feines Museum, das von einem eigens dafür gegründeten Verein getragen wird. Im Mittelpunkt stehen die Reste der Grabanlage einer vermögenden Gutsfamilie an der Via Belgica (heute Aachener Straße), die von der Colonia über Maastricht und Tongern an den Atlantik führte. 1843 wurde die Grabanlage eher zufällig bei Ausschachtungsarbeiten gefunden. Man muss sich schon in 6 Meter Tiefe, bezogen auf heutiges Bodenniveau, begeben, um die Grabkammer, die prinzipiell einem herrschaftlichen römischen Speisezimmer nachempfunden ist, zu betreten. Die früheste Datierung der Anlage ist mit 150 n.Chr. anzusetzen. Herleiten kann man das anhand der Haar-, Bart- und Kleidungstrachten der drei im Grab gefundenen Büsten. Ja, auch in früheren Zeiten waren Frisuren „zeitgemäßen“ Moden unterworfen, man richtete sich gerne nach dem Erscheinungsbild der jeweiligen Kaiserfamilien.

 
Der in der Grabkammer stehende Marmorsarkophag ist mit Exemplaren in Rom zu vergleichen und datiert auf das ausgehende 3. Jahrhundert. Er ist in Rom gefertigt worden und von dort ins Rheinland transportiert worden! Etwa 100 Jahre später wurde mit dem Ende der Römerherrschaft am Rhein dann auch das Grab seinem Schicksal überlassen.

Nach einer zünftigen Stärkung in der Malzmühle haben wir uns auf den Weg gemacht, die Via Culturalis als eine geplante Sehenswürdigkeit der Stadt Köln zu erkunden. Heute finden wir noch viele Baustellen vor, die nach ihrer Fertigstellung 2000 Jahre Kölner Geschichte auf dem Weg zwischen dem Kölner Dom im Norden und der Romanischen Kirche St. Maria im Kapitol im Süden erlebbar machen werden. Wenn es dereinst soweit ist, wird dieser Kulturpfad sicherlich auch ein Exkursionsziel für unseren Verein sein.

Sie wollen mehr von und über uns erfahren? Besuchen Sie uns auf den Weihnachtsmärkten in Seelscheid und Neunkirchen!

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender


Frisur um 140 n. Chr.


Der Sarkophag


Angeregte Gespräche


An der Via Culturalis


Alt St. Alban - gelegen an der Viaculturalis

Seelscheider Sommer

Nachdem wir am 1. September unseren neuen Bildband über unsere Gemeinde vorgestellt haben, ging es am zweiten Septemberwochenende zum Seelscheider Sommer. Vorstand und Mitglieder stellten in gemischten „Besatzungen“ den Verein und unsere neueste Publikation vor. Das Buch können Sie bei Optik Euler, der Buchhandlung Krein oder auch bei jedem Vorstandsmitglied erwerben.

Ausflug nach Neuss

Am 22. September fuhr eine Gruppe – wiederum in Privatwagen – zu einem Tagesausflug nach Neuss, eine Stadt, deren Geschichte als Novaesium bis 16 v. Chr. zurückreicht. Zunächst erfuhren wir in einer sehr anschaulichen und unterhaltsamen Führung viel über die Geschichte der Stadt. Nach dem römischen Beginn folgte wie in vielen anderen Städten eine lange kirchlich geprägte Periode, wofür das Quirinus-Münster Zeugnis ablegt. Auch prägten im Mittelalter etliche kriegerische Auseinandersetzungen die Stadt. Hierfür stehen Reste der Stadtmauer mit ihren vielen Türmen, die wir uns bei bestem Wetter ansahen. Nach einem „rheinischen Mittagessen“ stand am Nachmittag Kultur auf dem Programm. Wir besuchten eine besondere Ausstellung moderner Kunst – das in den Erftauen nahe Neuss gelegene „Museum Insel Hombroich“. Die Kunstgegenstände sind Teil der Natur, so dass das komplette Ensemble nach meinem Verständnis als begehbares Gesamtkunstwerk zu verstehen ist. Es war wieder ein gelungen zusammengestellter Ausflug vom Altertum bis in die Neuzeit, der durch den vielfältigen Gedankenaustausch bereichert wurde.

Alte deutsche Schrift

In der letzten Vorstandssitzung brachten wir auch ein neues Projekt auf den Weg: Oft wurden wir angesprochen, dass man alte Briefe oder Schriften nicht lesen könne. Hier wollen wir helfen: Wir bieten an, in der Öffnungszeit der Geschäftsstelle beim „Entziffern“ zu unterstützen. Auskunft erteilt Frau Gruchmann (Tel.: 02247/5843), bei der Sie sich auch bitte anmelden. Weitere Einzelheiten folgen.

Hans-Jürgen Parpart, Vorsitzender Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid

Am 23. August erkundete der Heimat- und Geschichtsverein zunächst das schöne Städtchen Zülpich, gelegen in der gleichnamigen Börde am Fuße der Eifel. 16 „Ausflügler“ waren zu dieser Exkursion mit PKW unterwegs.

Zunächst brachte uns unsere Stadtführerin die wechselhafte Geschichte der Stadt von Chlodwig bis zur Bombardierung im 2. Weltkrieg auf humorvolle Weise nahe. So lernten wir die spannungsgeladenen Beziehungen der vier großen Karnevalsvereine Zülpichs kennen, oder auch, dass lange Zeit eine erfolgreiche Schnapsbrennerei die Burg beherrschte. Das Museum für Badekultur zeigte sie uns danach auf sehr anschauliche Weise: So schuf sie zum Beispiel die Verbindung vom römischen Bad und der damit verbundenen Hautreinigung mit dem „strigilis“ zum im Deutschen gebräuchlichen Wort „striegeln“.

Nach der Mittagspause führte uns der Weg zur „Bruder Klaus - Kapelle“ bei Mechernich-Wachendorf, die ein ortsansässiges Bauernehepaar aus Dankbarkeit für ihr gutes Leben in Verbindung mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor errichten ließ, eine Art modernes Wegekreuz in XXL.

Vor der Rückfahrt trafen wir uns noch beim gemeinsamen Ausklang zum Kaffeetrinken im Restaurant an der Burg Zievel.

Ein gelungener Ausflug, dieses Mal in die weitere Umgebung!

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat– und Geschichtsverein

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