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Im Jubiläumsjahr - 40 Jahre HGV – führte die Jahresfahrt an den unteren Niederrhein. Sie wurde von Bernhard Plitzko sehr gut vorbereitet und souverän durchgeführt und bot viel Besonderes.

War der geführte Besuch in Kloster-Kamp im Nieselregen noch ‚Standard‘, so waren die Einlassungen und Führung des Historikers Hartmut Benz, eines unserer Vorstandsmitglieder, in Kloster Graefenthal inhaltsreich und unterhaltsam zugleich.

Etwas ganz Besonderes war am nächsten Tag der Besuch mit Herrn Benz auf Schloss Kalbeck, das im Allgemeinen der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Der Vormittag schloss mit einer Mittagsrast nach einer Fährfahrt über das Flüsschen Niers ab. Nachmittags besuchten wir auf der Gaesdonck das Internatsgymnasium mit seiner einzigartigen Bibliothek - die Dokumente und Bücher datieren bis ins 15. Jahrhundert. Dann fuhren wir nach Goch, wo Pfarrer Arndt, gebürtig aus Pohlhausen, es sich nicht nehmen ließ, uns seine evangelische Kirche am Markt, klassisches Beispiel einer reformierten Kirche, zu zeigen.

Der Samstag brachte eine kompetent begleitete Rundfahrt durch die Region mit Stopps in Nijmegen und Kevelaer. Die Fahrt führte auch durch Kleve mit eindrucksvoller Führung über den nahe gelegenen britischen Soldatenfriedhof. Mit einem guten Essen, leckeren Getränken und vielen guten Gesprächen klang der Tag aus.

Die Rückfahrt am Sonntag führte uns über die Gemeinde Grieth am Rhein - wer hätte gedacht, dass es über einen 800-Seelen-Ort so viel zu sagen gibt! - nach Kalkar mit seiner Nicolaikirche und ihren faszinierenden Glasfenstern und Altären. War der Fischerort Grieth in engen Mauern angelegt, so nutzte die Handelsstadt Kalkar viel Raum für öffentliche Flächen als Zeichen ihres Reichtums.

Pünktlich kamen wir abends wieder zuhause an. Und was sagen die Teilnehmer: Wir freuen uns auf die Fahrt im nächsten Jahr!

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins

Feurige Vergangenheit – genussvolle Erlebnisse

Auf der Wochenendfahrt unseres Vereins durften 39 Teilnehmer die sehr schönen Seiten der Vulkanregion Vogelsberg erleben. Gestartet wurde Fronleichnam, Donnerstag der 30.5.2024 gegen 8.30 Uhr. Am Vormittag erreichten wir unser erstes Reiseziel, das Schloss Weilburg. Idyllisch von der Lahn umgeben, erhebt sich das Schloss auf einem Bergsporn. Ursprünglich geht das Schloss auf eine mittelalterliche Burg zurück. Später ließ sich Graf Johann Ernst (1664-1719) von einer Bildungsreise an den prunkvollen Hof des Sonnenkönigs Ludwigs XIV von Frankreich inspirieren. Ab 1702 begann er mit Umbauten und schuf sich sein persönliches Versailles. Die Schlossführung durch die Innenräume zeigte uns die prachtvolle, barocke Wohnkultur der damaligen Zeit. Ein besonderer Blickfang war die riesige Badewanne (Fassungsvermögen gut 2000 Liter) aus schwarzem Lahnmarmor, die bereits damals über einen fließenden Warm- und Kaltwasseranschluss verfügte. Johann Ernst nutzte seine Badewanne regelmäßig. Ein weiterer Höhepunkt war die obere Orangerie mit ihren 2054 Delfter Kacheln. Jede Kachel zeigt ein eigenes Motiv. Den Abschluss bildete ein Besuch des Lahnflusstunnels. Um 15 Uhr steuerten wir den „Landgasthof Jägerhof“ in Lauterbach Maar an, der uns für die nächsten drei Nächte beherbergte. Bei regionaler Küche ließen wir im historischen Eulenfang den Abend ausklingen.

Am zweiten Tag unserer Tour erkundeten wir Fulda. In drei geführten Gruppen besuchten wir zuerst den barocken Dom. Im Jahr 1704 begann der Bau der Kathedrale, bis zur Fertigstellung dauerte es nur acht Jahre. Vorbild für den Bau war der Petersdom. Der Fuldaer Dom fiel zwar deutlich kleiner aus, dafür ist er lichtdurchflutet, für eine Barockkirche schlichter gehalten und Wände und Decke strahlen in weißer Farbe. Den berühmtesten Teil des Doms erreichten wir über zwei breite Treppen hinter dem Hauptaltar. Hier ist der heilige Bonifatius begraben. Mit seiner Körpergröße von 1,90m muss er seinen Zeitgenossen riesig vorgekommen sein, zudem wurde er ca. 80 Jahre alt. Winfried, wie er eigentlich hieß, wirkte zwischen Exeter, Rom, Germanien und Friesland. So kann man ihn auch getrost als den ersten Europäer bezeichnen. Der barocke Dom grenzt an die barocke Altstadt mit ihrem besonderen Charme. Sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser, nette Plätze, kleine Cafés und Restaurants sind zu bewundern. Für die weiblichen Tourteilnehmerinnen waren die vielen kleinen Geschäfte interessant. Die zwei Stunden zur freien Verfügung wurden dementsprechend genutzt. Die Herren der Schöpfung kamen im Laufe des Nachmittags auf ihre Kosten. Von Fulda aus fuhren wir zum Städtchen Schlitz. Nach Begehung des Hinterturms, der uns einen fantastischen Blick auf die Stadt gewährte, wurde zügig die Schlitzer Destillerie besucht. Sie wurde 1585 gegründet und ist somit eine der ältesten Brennereien der Welt. Hier entstehen ausgezeichnete Brände, Liköre und Spirituosen. Nicht komplikationsfrei gestaltete sich das anschließende Abendessen im Schlitzer Braustübchen. Ob durch den Besuch der Destillerie beeinträchtigt oder aufgrund der Vielzahl an Gerichten, wusste nicht mehr jeder, welches Essen er gewählt hatte.

Der dritte Tag unserer Kurzreise, Samstag der 1. Juni, begann leider sehr regnerisch. Insofern hatte unser Reiseleiter, Bernhard Plitzko, für die geführte Bustour durch die Region den richtigen Zeitpunkt gewählt. Vom Bus aus bewunderten wir die typischen Heckenlandschaften und Laubwälder. Wir fuhren durch kleine, beschauliche Orte erbaut aus dem, was die Region hergibt, Holz und Basalt. Nach einem regnerischen Besuch der beschaulichen Stadt Alsfeld, ging es weiter zum Ort Schotten. Ein Besuch im Vulkaneum wurde aufgrund des Wetters kurzfristig eingeplant. Hier lernten wir in anschaulicher Form viel über die Vulkanregion Vogelsberg und ihre feurige Vergangenheit. Sie ist mit 2500 qkm das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. Weiter ging es zum Café Baumhaus auf dem Hoherodskopf. Leider mussten wir aufgrund des Wetters auf die herrliche Fernsicht verzichten. Durch verschiedene leckere, selbstgebackene Kuchen gestärkt, ging die Fahrt weiter nach Lauterbach. Das Sprichwort „wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ traf genau auf unser Ankommen in Lauterbach zu. Wir durften die Kreisstadt mit ihren Gässchen und Sehenswürdigkeiten im Sonnenschein genießen.

An unserem letzten Tag der Fahrt wanderten wir auf Goethes Spuren. In zwei geführten Gruppen erkundeten wir die Altstadt von Wetzlar. Am 10. Mai des Jahres 1772 reiste Goethe in die Hauptstadt des Rechts, die auf den ersten Blick so gar nichts Verlockendes für ihn hatte, bis er Charlotte Buff kennenlernte. Sie war die Tochter des Deutschordensamtmannes. Allerdings war seine Liebe zu Lotte aussichtslos, sie war einem anderen Mann versprochen. Daher verließ Goethe Wetzlar bereits am 11.September 1772. Seine unerfüllte Zuneigung verarbeitete er in seinem weltberühmten Roman „Die Leiden des jungen Werthers“. Vom Lottehaus beeindruckt, nahmen wir einen mittelalterlichen Handelsweg, der von Frankfurt nach Köln über die Alte Lahnbrücke führte. Diese alte Brücke wird urkundlich 1288 erstmals erwähnt und führte uns zur Gaststätte „Bootshaus“. Hier kehrten wir das letzte Mal gemeinsam ein. Nach dem gemeinsamen Essen erwartete uns eine Führung in und um den Wetzlarer Dom. Das Wahrzeichen der Stadt ist unvollendet und einzigartig in seiner Baugeschichte, als auch in seiner Stellung als Simultankirche. Jede Epoche der deutschen Kirchenbaukunst hat hier ihren Fingerabdruck hinterlassen. Als sich die Wetzlarer mit der Reformation dem lutherischen Glaubensbekenntnis zuwandten, teilte man sich die Kirche und so blieb es bis heute. Katholische und evangelische Gemeinde benutzen denselben Altar und dieselbe Orgel, gestiftet durch Ernst Leitz II, den Besitzer der Firma Leica, die führend im Bau von Kameras war. Wetzlar wird häufig auch als die Optikstadt bezeichnet.

Von den Erlebnissen beeindruckt, aber auch ermüdet verschlief so mancher Teilnehmer die Rückfahrt. Wir erreichten pünktlich am frühen Abend die Heimat mit Vorfreude auf die Fahrt 2025.

Vielen Dank lieber Bernhard für eine sehr gelungene und informative Bildungsreise.

Goethe wäre sehr zufrieden.

Antje Fischer, 2. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid

Unsere Wochenendfahrt 2024 geht zum Vogelsberg, einer Region, die alten vulkanischen Ursprungs ist. Wir wohnen in Lauterbach-Maar im Landgasthaus Jägerhof, von wo aus wir den Vogelsberg erkunden, aber auch nach Fulda und Schlitz starten.
Folgender Rahmen für die Fahrt ist Vorgesehen:
Fahrt Vogelsberg Fulda 2024 Begleitschreiben

Hier können Sie sich zu dieser Fahrt anmelden:
Anmeldung (Fahrt Vogelsbergregion 2024)

Im Mai 2020 wollte der Heimat- und Geschichtsverein zu seiner alljährlichen Jahresfahrt – dieses Mal an die Bergstraße am Rande des Odenwalds – aufbrechen. Alles war vorbereitet, aber dann kam Corona dazwischen, und die Wochenendfahrt wurde erst einmal auf das Folgejahr verschoben. Nicht ein Jahr war ohne eine größere Fahrt, es wurden drei Jahre daraus! Nun endlich konnten wir am vergangenen Christi-Himmelfahrt-Wochenende die alten Planungen aufgreifen und mit 40 Fahrtteilnehmern umsetzen. Nach dem Aufbruch am Donnerstagmorgen führte uns der Weg zuerst zum Felsenmeer im Odenwald – eine geologische Besonderheit mit am Berghang frei liegenden runden granitähnlichen Felsbrocken, aber auch mit den Zeugnissen der Römer, die diese Formation als Steinbruch nutzten und die dort produzierten Werkstücke ihrer Steinmetzkunst weit hinaus über das damalige Siedlungsgebiet verbreiteten. Nicht so recht vorstellbar ist, wie der Transport der gewaltigen Säulen, die bis zu 30 t wiegen, aus dem Odenwald über Neckar, Rhein und Mosel bis zum Trierer Dom bewerkstelligt werden konnte. Manche Hinterlassenschaften – halbfertige, aber auch vollendete Steinmetzarbeiten – legen die Vermutung nahe, dass der römische Steinbruch im 4. Jh. n. Chr. wie fluchtartig verlassen wurde.


Wie ein Meer von Felsen


Unvollendetes Werkstück


Fertig bearbeitete Riesensäule, 9,3 m lang

Unsere Unterkunft in Heppenheim war nach der Ankunft Ausgangspunkt für ein erstes Kennenlernen der wunderschönen alten Baukultur an der Bergstraße. Der Marktplatz in der Altstadt bot neben der Erkundung am ersten Abend zugleich auch am Samstagabend Raum für den gemütlichen Ausklang in Heppenheim.


Ankunft / Einchecken im Hotel


Typisches Haus in der Heppenheimer Altstadt


Stimmungsvolle Gassen



Marktplatz


Auf dem Weg zur Starkenburg, Heppenheims wunderschöne Altstadt auf einen Blick


Der Freitag gehörte Weinheim und dem benachbarten Ladenburg, zwei Städte an der Bergstraße, die uns unser Führer Herr Spicker ganztägig nahebrachte. Wir erfuhren viel über die Botanik im Weinheimer Schlossgarten, besonders beeindruckend hier die gewaltigen Mammutbäume, die exotische Zedern und die urtümlichen Ginkgos. Die vielfältige Handwerkskultur der Stadt prägte das alte Weinheim mit seinem Gerberbachviertel. Am Nachmittag dann besuchten wir die Carl-Benz-Stadt Ladenburg mit ihrer langen römischen Vergangenheit. Wieder in Weinheim zurück rundete das Woinemer Brauhaus unseren Tag voller Eindrücke ab.


Schlosspark mit Blick auf das Weinheimer Schloss


Schlosspark, im Hintergrund die Burgruine Windeck


Gässchen im Gerberbachviertel


Kath. St. Laurentiuskirche, rechts Korporierte einer Studentenverbindung


Altstadtbrunnen mit Justitia


Zünftiger Tagesabschluss im Woinemer Brauhaus

In Speyer am Samstag leitete der Salierdom, ein architektonischer Schatz aus gelbem und rotem Sandstein, eindrucksvoll den Tag ein. Immer wieder aufs Neue beeindruckend die Wucht des Gebäudes mit der klaren Romanik und die Krypta mit den Gräbern der Salierkaiser. Das jüdische Viertel mit dem Judenhof und der unglaublich gut erhaltenen Mikwe bot uns zum einen einen Blick in die jüdische Kultur, führte uns aber auch deutlich vor Augen, dass Verfolgung und Ausgrenzung keine Erfindungen der Neuzeit sind. Den Abend, wie oben schon angesprochen, genossen bei herrlichem Wetter etliche von uns auf dem Marktplatz in Heppenheim mit seinen zahlreichen gastronomischen Möglichkeiten.


Westfassade / Haupteingang des Doms zu Speyer


Blick aus der Altstadt auf die Nordseite des Doms


Eingang zur Mikwe, und dann geht es fast 12 m in die Tiefe

Eine Führung durch das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch bei schönstem Frühsommerwetter bildete am Sonntagmorgen den abschließenden kulturellen Höhepunkt und gab einen Einblick in vergangene Epochen, auch wenn die Blütezeit des Klosters schon tausend Jahre vergangen ist. Viel originale Bausubstanz ist nicht mehr zu sehen, sehr gut aber ist alles Wissenswerte zum Kloster im Museum an der Touristeninformation dokumentiert. In der großen Zehnthalle sind die vielen Originalfunde des Klosters ausgestellt. Nach dem Mittagessen in dem kleinen, aber feinen historischen Zentrum der Stadt Lorsch, stand der weitere Tag vor Ort zur freien Verfügung, bevor es am Nachmittag wieder zurück in die heimatlichen Gefilde ging.


Karolingische Königshalle


Rest eines klösterlichen Kirchengebäudes


Sarkophag, Sandstein, ausgestellt in der Zehnthalle

Immer wieder auf der Fahrt klang es von den Teilnehmern: „Eigentlich viel zu kurz, noch viel zu sehen: Wir kommen wieder!“ Vielleicht haben wir Ihnen mit dieser kurzen Reiseschilderung „Appetit“ darauf gemacht, bei der nächsten Wochenendfahrt in 2024 oder auch auf einer unserer Exkursionen dabei zu sein.

Bernhard Plitzko, Hans-Jürgen Parpart


Dem letzten Ausflugsangebot des Heimat- und Geschichtsvereins folgten 15 Interessierte am vergangenen Samstag zunächst nach Köln-Weiden.

Dort erwartete uns das „Römergrab“, ein kleines, aber feines Museum, das von einem eigens dafür gegründeten Verein getragen wird. Im Mittelpunkt stehen die Reste der Grabanlage einer vermögenden Gutsfamilie an der Via Belgica (heute Aachener Straße), die von der Colonia über Maastricht und Tongern an den Atlantik führte. 1843 wurde die Grabanlage eher zufällig bei Ausschachtungsarbeiten gefunden. Man muss sich schon in 6 Meter Tiefe, bezogen auf heutiges Bodenniveau, begeben, um die Grabkammer, die prinzipiell einem herrschaftlichen römischen Speisezimmer nachempfunden ist, zu betreten. Die früheste Datierung der Anlage ist mit 150 n.Chr. anzusetzen. Herleiten kann man das anhand der Haar-, Bart- und Kleidungstrachten der drei im Grab gefundenen Büsten. Ja, auch in früheren Zeiten waren Frisuren „zeitgemäßen“ Moden unterworfen, man richtete sich gerne nach dem Erscheinungsbild der jeweiligen Kaiserfamilien.

 
Der in der Grabkammer stehende Marmorsarkophag ist mit Exemplaren in Rom zu vergleichen und datiert auf das ausgehende 3. Jahrhundert. Er ist in Rom gefertigt worden und von dort ins Rheinland transportiert worden! Etwa 100 Jahre später wurde mit dem Ende der Römerherrschaft am Rhein dann auch das Grab seinem Schicksal überlassen.

Nach einer zünftigen Stärkung in der Malzmühle haben wir uns auf den Weg gemacht, die Via Culturalis als eine geplante Sehenswürdigkeit der Stadt Köln zu erkunden. Heute finden wir noch viele Baustellen vor, die nach ihrer Fertigstellung 2000 Jahre Kölner Geschichte auf dem Weg zwischen dem Kölner Dom im Norden und der Romanischen Kirche St. Maria im Kapitol im Süden erlebbar machen werden. Wenn es dereinst soweit ist, wird dieser Kulturpfad sicherlich auch ein Exkursionsziel für unseren Verein sein.

Sie wollen mehr von und über uns erfahren? Besuchen Sie uns auf den Weihnachtsmärkten in Seelscheid und Neunkirchen!

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender


Frisur um 140 n. Chr.


Der Sarkophag


Angeregte Gespräche


An der Via Culturalis


Alt St. Alban - gelegen an der Viaculturalis

Seelscheider Sommer

Nachdem wir am 1. September unseren neuen Bildband über unsere Gemeinde vorgestellt haben, ging es am zweiten Septemberwochenende zum Seelscheider Sommer. Vorstand und Mitglieder stellten in gemischten „Besatzungen“ den Verein und unsere neueste Publikation vor. Das Buch können Sie bei Optik Euler, der Buchhandlung Krein oder auch bei jedem Vorstandsmitglied erwerben.

Ausflug nach Neuss

Am 22. September fuhr eine Gruppe – wiederum in Privatwagen – zu einem Tagesausflug nach Neuss, eine Stadt, deren Geschichte als Novaesium bis 16 v. Chr. zurückreicht. Zunächst erfuhren wir in einer sehr anschaulichen und unterhaltsamen Führung viel über die Geschichte der Stadt. Nach dem römischen Beginn folgte wie in vielen anderen Städten eine lange kirchlich geprägte Periode, wofür das Quirinus-Münster Zeugnis ablegt. Auch prägten im Mittelalter etliche kriegerische Auseinandersetzungen die Stadt. Hierfür stehen Reste der Stadtmauer mit ihren vielen Türmen, die wir uns bei bestem Wetter ansahen. Nach einem „rheinischen Mittagessen“ stand am Nachmittag Kultur auf dem Programm. Wir besuchten eine besondere Ausstellung moderner Kunst – das in den Erftauen nahe Neuss gelegene „Museum Insel Hombroich“. Die Kunstgegenstände sind Teil der Natur, so dass das komplette Ensemble nach meinem Verständnis als begehbares Gesamtkunstwerk zu verstehen ist. Es war wieder ein gelungen zusammengestellter Ausflug vom Altertum bis in die Neuzeit, der durch den vielfältigen Gedankenaustausch bereichert wurde.

Alte deutsche Schrift

In der letzten Vorstandssitzung brachten wir auch ein neues Projekt auf den Weg: Oft wurden wir angesprochen, dass man alte Briefe oder Schriften nicht lesen könne. Hier wollen wir helfen: Wir bieten an, in der Öffnungszeit der Geschäftsstelle beim „Entziffern“ zu unterstützen. Auskunft erteilt Frau Gruchmann (Tel.: 02247/5843), bei der Sie sich auch bitte anmelden. Weitere Einzelheiten folgen.

Hans-Jürgen Parpart, Vorsitzender Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid

Am 23. August erkundete der Heimat- und Geschichtsverein zunächst das schöne Städtchen Zülpich, gelegen in der gleichnamigen Börde am Fuße der Eifel. 16 „Ausflügler“ waren zu dieser Exkursion mit PKW unterwegs.

Zunächst brachte uns unsere Stadtführerin die wechselhafte Geschichte der Stadt von Chlodwig bis zur Bombardierung im 2. Weltkrieg auf humorvolle Weise nahe. So lernten wir die spannungsgeladenen Beziehungen der vier großen Karnevalsvereine Zülpichs kennen, oder auch, dass lange Zeit eine erfolgreiche Schnapsbrennerei die Burg beherrschte. Das Museum für Badekultur zeigte sie uns danach auf sehr anschauliche Weise: So schuf sie zum Beispiel die Verbindung vom römischen Bad und der damit verbundenen Hautreinigung mit dem „strigilis“ zum im Deutschen gebräuchlichen Wort „striegeln“.

Nach der Mittagspause führte uns der Weg zur „Bruder Klaus - Kapelle“ bei Mechernich-Wachendorf, die ein ortsansässiges Bauernehepaar aus Dankbarkeit für ihr gutes Leben in Verbindung mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor errichten ließ, eine Art modernes Wegekreuz in XXL.

Vor der Rückfahrt trafen wir uns noch beim gemeinsamen Ausklang zum Kaffeetrinken im Restaurant an der Burg Zievel.

Ein gelungener Ausflug, dieses Mal in die weitere Umgebung!

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat– und Geschichtsverein

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