Springe zum Inhalt

Am letzten Samstag machte sich der Heimat- und Geschichtsverein noch einmal mit 25 Teilnehmern auf zum Michaelsberg. Dort erwartete uns unser Führer Charly Halft, der die Teilnehmer zunächst an die Geschichte des Michaelsberg beginnend mit der Gründung der Benediktinerabtei 1064 erinnerte.
Die Führung begann dann im „neuen Teil“ des 2017 eingeweihten Katholisch Sozialen Instituts (KSI). Wir waren beeindruckt von der bis ins Detail durchdachten Konzeption und es war gut vorstellbar, in solch angenehmer Atmosphäre Bildung zu genießen.
Weiter ging‘s in den „Altbau“, der heute als Unterbringung für die Gäste des KSI genutzt wird, aber auch der Öffentlichkeit als Hotel zur Verfügung steht. Die stets fesselnde und nie langweilige Führung endete dann in der Abteikirche und Krypta – nach dem Weggang der Benediktiner (2011) ab 2013 durch die Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten genutzt.
Wie immer durch Gisela Arnolds perfekt organisiert klang der Nachmittag dann bei Kaffee und Kuchen im „Klostercafé anno 17" aus.

Hans-Jürgen Parpart
1. Vors. Heimat – und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid

Alt und Neu auf dem Michaelsberg
Krypta
Ausklang

Am Samstag, den 1. Februar führte uns die erste Exkursion des Jahres in den Bonner Ortsteil Villich - Rheindorf. Dort wurden wir von Martin Vollberg erwartet, der uns an diesem verregneten Vormittag die romanische, 1151 geweihte Kirche und ihr bewegtes Schicksal fachkundig nahebrachte. Gegründet von Arnold von Wied und als doppelgeschossige kreuzförmige Kapelle erbaut, wurde sie kurz darauf schon erweitert und als Benediktinerinnenkloster sowie als Stift genutzt. Ihre wechselhafte Geschichte hätte beinahe zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach einer Nutzung als Stall und Scheune ein Ende genommen, hätte sich nicht Preußen als neuer Herrscher im Rheinland der Kirche angenommen. Bis 1865 saniert wurden die verdeckten alten Deckengemälde im 19. und 20. Jahrhundert wieder freigelegt. Seit 1973 erstrahlt sie nun farbenprächtig in der heutigen Gestalt.

Angesichts des Regens waren die ca. 25 Besucher froh, dass die „äußere“ Gestalt nicht im Freien, sondern auf der Galerie der ursprünglichen Wehrkirche erklärt wurde. Beeindruckend waren die Erläuterungen zur Verschiedenartigkeit der Kapitelle mit dem religiösen und zeitgeschichtlichen Hintergrund des 12. Jahrhunderts. Danach ging‘s in die Kirche, wo Herr Vollberg uns deutlich machen konnte, dass Ober – und Unterkirche geschickt durch eine achteckige Deckenöffnung sehr wohl verbunden sind und von daher der Begriff Doppelkirche durchaus irreführend sein könnte. Die Erklärung der Deckengemälde offenbarte zum einen, dass historisch korrekt vom Standpunkt abhängt: Ist es der Ursprung im 12. Jahrhundert, der nüchterne Anblick im 16. Jahrhundert oder der nach Freilegung im 19. Jahrhundert? Beeindruckend ist zum anderen die Macht der Bildersprache, die sich dem des Lesens Unkundigen im Mittelalter viel mehr erschloss, als dem durch bewegte Bilder verwöhnten Betrachter heute. Der Besuch, so einhellige Auffassung, hat sich gelohnt.

Hans-Jürgen Parpart
Erster Vorsitzender Heimat– und Geschichtsverein Neunkirchen - Seelscheid e.V.

Galerie
Herr Vollberg erklärt die Kapitelle
Detailreiches Kapitell
Blick durch das verbindende Achteck in die Oberkirche
Deckengemälde in der Oberkirche
Deckengemälde in der Unterkirche
Die Doppelkirche mit dem mächtigen Zentralbau
Kontakt || IMPRESSUM || DATENSCHUTZERKLÄRUNG