Am letzten Samstag machte sich der Heimat- und Geschichtsverein noch einmal mit 25 Teilnehmern auf zum Michaelsberg. Dort erwartete uns unser Führer Charly Halft, der die Teilnehmer zunächst an die Geschichte des Michaelsberg beginnend mit der Gründung der Benediktinerabtei 1064 erinnerte.
Die Führung begann dann im „neuen Teil“ des 2017 eingeweihten Katholisch Sozialen Instituts (KSI). Wir waren beeindruckt von der bis ins Detail durchdachten Konzeption und es war gut vorstellbar, in solch angenehmer Atmosphäre Bildung zu genießen.
Weiter ging‘s in den „Altbau“, der heute als Unterbringung für die Gäste des KSI genutzt wird, aber auch der Öffentlichkeit als Hotel zur Verfügung steht. Die stets fesselnde und nie langweilige Führung endete dann in der Abteikirche und Krypta – nach dem Weggang der Benediktiner (2011) ab 2013 durch die Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten genutzt.
Wie immer durch Gisela Arnolds perfekt organisiert klang der Nachmittag dann bei Kaffee und Kuchen im „Klostercafé anno 17" aus.
Hans-Jürgen Parpart
1. Vors. Heimat – und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid
Am Samstag, den 1. Februar führte uns die erste Exkursion des Jahres in den Bonner Ortsteil Villich - Rheindorf. Dort wurden wir von Martin Vollberg erwartet, der uns an diesem verregneten Vormittag die romanische, 1151 geweihte Kirche und ihr bewegtes Schicksal fachkundig nahebrachte. Gegründet von Arnold von Wied und als doppelgeschossige kreuzförmige Kapelle erbaut, wurde sie kurz darauf schon erweitert und als Benediktinerinnenkloster sowie als Stift genutzt. Ihre wechselhafte Geschichte hätte beinahe zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach einer Nutzung als Stall und Scheune ein Ende genommen, hätte sich nicht Preußen als neuer Herrscher im Rheinland der Kirche angenommen. Bis 1865 saniert wurden die verdeckten alten Deckengemälde im 19. und 20. Jahrhundert wieder freigelegt. Seit 1973 erstrahlt sie nun farbenprächtig in der heutigen Gestalt.
Angesichts des Regens waren die ca. 25 Besucher froh, dass die „äußere“ Gestalt nicht im Freien, sondern auf der Galerie der ursprünglichen Wehrkirche erklärt wurde. Beeindruckend waren die Erläuterungen zur Verschiedenartigkeit der Kapitelle mit dem religiösen und zeitgeschichtlichen Hintergrund des 12. Jahrhunderts. Danach ging‘s in die Kirche, wo Herr Vollberg uns deutlich machen konnte, dass Ober – und Unterkirche geschickt durch eine achteckige Deckenöffnung sehr wohl verbunden sind und von daher der Begriff Doppelkirche durchaus irreführend sein könnte. Die Erklärung der Deckengemälde offenbarte zum einen, dass historisch korrekt vom Standpunkt abhängt: Ist es der Ursprung im 12. Jahrhundert, der nüchterne Anblick im 16. Jahrhundert oder der nach Freilegung im 19. Jahrhundert? Beeindruckend ist zum anderen die Macht der Bildersprache, die sich dem des Lesens Unkundigen im Mittelalter viel mehr erschloss, als dem durch bewegte Bilder verwöhnten Betrachter heute. Der Besuch, so einhellige Auffassung, hat sich gelohnt.
Hans-Jürgen Parpart
Erster Vorsitzender Heimat– und Geschichtsverein Neunkirchen - Seelscheid e.V.
GalerieHerr Vollberg erklärt die KapitelleDetailreiches KapitellBlick durch das verbindende Achteck in die OberkircheDeckengemälde in der OberkircheDeckengemälde in der UnterkircheDie Doppelkirche mit dem mächtigen Zentralbau
Am 15. und 17. Juli unternahm der Heimat- und Geschichtsverein mit Hartmut Benz anlässlich des 50-ten Geburtstages der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid zwei Ausflüge in die Geschichte von Neunkirchen – es sei schon hier gesagt: Der Ausflug in die Geschichte Seelscheids folgt am 7. und 13. September. Zunächst waren wir wirklich auf Schusters Rappen unterwegs und haben die Geschichte erwandert.
Fast 50 Personen machten sich an der Wendmühle, mindestens von 1623 bis 1956 als Mühle betrieben, auf den Weg über den historischen Ortsteil Höfferhof nach Eischeid, namensgebend für eine der vier Honschaften der Gemeinde Neunkirchen. Deutlich wurde, dass Entfernungen früher eine größere Rolle spielten als heute: In Eischeid war von 1820-1828 der Wohn- und damit auch Dienstsitz des Bürgermeisters von Neunkirchen und der Ort hatte von 1887-1972 eine Volksschule. Über Krawinkel ging es nach Hülscheid, stets einwohnerstärkster Ort des Pfarrbezirks Hermerath, wo sich die Teilnehmer bei einer Rast stärken konnten. Brackemich und Balensiefen waren weitere Stationen, an denen wie in den Orten zuvor Hartmut Benz Historisches zu den Orten oder zu mit ihnen verbundenen Personen erläuterte. Bevor die Wanderung in Wendmühle endete, war Station in Söntgerath: Urkundlich bereits 1296 erwähnt war auch Söntgerath namensgebend für eine Honschaft. Bereits 1892 wurde mit der Gründung des Männergesangverein Gemütlichkeit Söntgerath eine heute noch lebendige Institution ins Leben gerufen. Ein lohnender und interessanter Nachmittag, so die einhellige Meinung.
So nimmt es nicht Wunder, dass sich etliche der Wanderer von Montag am Mittwochabend wieder im Landgasthaus Herchenbach in Eischeid einfanden, um mit knapp 70 ZuhörerInnen, darunter Bürgermeisterin Nicole Sander, durch einen Vortrag von Hartmut Benz in die Geschichte Neunkirchens einzutauchen. Das Kirchspiel Neunkirchen war gleichzeitig kirchliches und weltliches Ordnungselement und damit eingebunden in Hierarchie und Nachbarschaft, jedoch war das Leben im Wesentlichen auf das Kirchspiel begrenzt. Zentrales Element des gemeinschaftlichen Lebens waren der Besuch des Gottesdienstes oder die beiden Jahrmärkte in Frühjahr und Herbst. Reisen in Nachbargemeinden waren beschwerlich und selten, zum Handeltreiben oder aber zur Gerichtsbarkeit. So erklärt es sich, dass auch die Beziehungen nach Seelscheid eher spärlich waren, zumal es nur eine einzige Brücke über den Wahnbach gab. Mit dem Einzug der „Neuen Lehre“ Luthers in Seelscheid (1587) wurden die Hürden eher größer als kleiner, obwohl Seelscheid bis 1698 noch zum Kirchspiel Neunkirchen gehörte. Die Religion, so führte Hartmut Benz aus, bestimmte bis ins 20. Jahrhundert hinein das Leben und der Pfarrer war die Instanz in der Gemeinde. Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ging der Einfluss zurück und gleichzeitig machte die Mobilität deutliche Fortschritte. Mit den Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Zuzug aus den umliegenden Stätten wurden die alten Unterschiede geringer. Mit dem Zusammenschluss 1969 wurden dann aus den beiden Gemeinden und dem Amt Neunkirchen die heutige Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid.
Lassen Sie uns gespannt sein, wenn uns Hartmut Benz nach den Ferien Seelscheid und seine Nachbarschaft aus Seelscheider Sicht aufzeigt!
Hans-Jürgen Parpart
Erster Vorsitzender Heimat – und Geschichtsverein Neunkirchen – Seelscheid e.V.
Die Gruppe am StartHartmut Benz hat nahe Höfferhof gespannte ZuhörerNach der StärkungDie Gruppe passiert Hülscheid
Bemerkenswert, wie es Frau Gisela Arnolds immer wieder gelingt, neue lohnenswerte Ziele in der näheren Umgebung auszumachen, zu deren Erkundung sich stets eine beträchtliche Mitgliederzahl des HGV zusammenfindet. So trafen sich auch am Samstag, d. 6. April 2019, ca. 30 interessierte Damen und Herren am Antoniusplatz in Neunkirchen um von dort pünktlich um 13.30 Uhr in schnell gebildeten Fahrgemeinschaften in Richtung Siegtal aufzubrechen. Über Winterscheid und Fußhollen ging die Fahrt durch die wald- und kurvenreiche sonnendurchflutete Frühlingslandschaft nach Eitorf-Merten.
Kurz vor dem Oberdorf am unübersehbaren erhöht aufgestellten Arma-Christi-Kreuz erwartete uns der wohlbekannte und beliebte Historiker Hartmut Benz, der uns in den folgenden zwei Stunden sowohl kenntnisreich als auch unterhaltsam in die Geschichte der talwärts gelegenen Ansiedlung einführte. Vom Startpunkt hatten wir eine gute Übersicht über das Gebäudeensemble mit wohlgepflegtem kleinem Friedhof, auf dem auch ein einst sehr beliebter Mucher Kaplan seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Herr Benz führte uns zum Haupteingang des ehemaligen Klostergevierts, von wo man einen schönen Blick auf die der heiligen Märtyrerin St. Agnes geweihte Kirche hat. Gen Norden fiel die sogenannte Orangerie mit einem vorgelagerten Springbrunnen in einer kleinen Gartenanlage ins Auge. Die sich westlich und südlich an die seit dem Bombenangriff 1945 wieder hergestellten Klostermauern anschmiegenden niedrigen Wohngebäude lassen in ansprechender Weise die heutige Verwendung des Ensembles als Seniorenheimstätte erahnen.
Das Kloster, dessen Gründungsdaten mangels schriftlicher Zeugnisse nicht eindeutig zu bestimmen sind – wahrscheinlich war es eine Zuwendung des Grafen Heinrich II. von Sayn und seiner Gemahlin Agnes von Saffenberg – wurde erstmals 1218 urkundlich erwähnt. Merten konnte somit jüngst sein 800tes Jahresfest feiern! Zwischen 17 und 7 adlige bzw. vornehme Damen vor allem aus dem Bergischen bildeten dort einen Konvent, der sich auf die Regeln des Augustinerordens verpflichtete und einen breit gestreuten landwirtschaftlichen Besitz einschließlich Mühle mithilfe von weltlichen Bediensteten betrieb. Auch karitative Aufgaben und kontemplative Übungen füllten den Alltag der Nonnen. Nach der Auflösung des Zisterzienserklosters Herchen fielen dessen Besitztümer 1581 an das Mertener Kloster. Mit der napoleonischen Machtübernahme wurden nicht nur die klostereigenen Gebäude stark zerstört, sondern auch die mobilen Wertgegenstände geplündert und entführt, einschließlich der zahlreichen Reliquien, die bis dahin in der Kirche aufbewahrt worden waren. 1803 erfolgte die Auflösung des Konvents. Die Geschichte der baulichen Anlage, in der Namen wie von Cappenstein, von Wildenburg, von Hatzfeld, von Merode und von Nesselrode eine Rolle gespielt hatten und weiterhin spielten, setzte sich mit Kauf und Weiterverkauf, mit Wiederaufbau, Restaurierung, Umgestaltung, Umnutzung und erneuter Zerstörung in den folgenden Jahrhunderten fort. Zum Beispiel fand im Ostflügel im 19. Jahrhundert eine Schule ihren Platz, und Graf Felix Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein brachte neobarocke Elemente in das Ensemble ein. Nach dem 2.Weltkrieg übersiedelte dessen Familie auf ihren heutigen Familiensitz Burg Herrnstein. 1955 übernahm das Kuratorium Merten e.V. die Gebäude, die seit 1991 als Seniorenresidenz genutzt werden.
Nachdem Herr Benz seine Ausführungen zum eigentlichen Kloster beendet hatte, wandte sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden der alles überragenden Kirche St. Agnes zu. Inzwischen hatte sich auch ein weiterer Heimatgeschichtler, Herr Patt, mit dem Kirchenschlüssel eingefunden. Einigermaßen erstaunt betrachteten wir die in Höhe und Dachgestaltung völlig verschiedenen Fassadentürme. Die Ursachen für den eklatanten Unterschied konnten jedoch nicht erhellt werden.
Die Gründung des Gotteshauses erfolgte wahrscheinlich vor der des Klosters und hat wohl denselben Stifter. Grauwacke, Tuff, Trachyt, Andesit und Wolsdorfer Steine als ursprüngliche Baumaterialien wurden auch wiederverwendet als nach dem zerstörerischen Brand von 1699 die Kirche 1704 wieder im romanischen Baustil (Rundbögen, Flachdecke) aufgebaut wurde. Zu späteren Zeiten wurde sie weiß verputzt. Da das Feuer die Innenausstattung bis auf die Statue des Hl. Sebastian völlig vernichtet hatte, entschied man sich für eine dem damaligen Zeitgeist entsprechende zurückhaltende barockisierende Ausschmückung mit wenigen Heiligenfiguren und Gemälden. Besonders gefiel eine Mondsichelmadonna über dem Altar im nördlichen Seitenschiff. Prunkvolle an den Außenmauern aufgestellte Grabplatten aus dem 17./18. Jhdt. waren vor Verwitterung gut geschützt.
Um weitere Detailkenntnisse bereichert verließen wir das Klostergelände und überquerten die vorbeiführende Straße. Gegenüber erhebt sich aus einer umlaufenden Einfriedigung der Nachfolgebau des ehemaligen Rittersitzes Burg Merten. Auch dieser unterlag im Laufe der Zeit verschiedenen Nutzungen, z.B. wurde er zeitweilig als Forsthaus gebraucht. Heute ist das stattliche Bruchsteinhaus in Privatbesitz.
Ein paar Schritte weiter den Hang hinab konnten wir noch einen Blick auf das Gestüt Merten werfen. Es wurde 1960 zur Aufzucht und Pension von Vollblutpferden als Neugründung der vormals Berliner Pferderennsportvereinigung Union Club eingerichtet. Seit 1995 ist es mit ca.100 Boxen und 45 ha Land in privaten Händen.
Ein Schild am Wegesrand weist die Richtung zum Bahnhof, der den Anschluss an die Siegstrecke gewährleistet. Die Bahngleise verschwinden jenseits des Dorfes in einem Tunnel, der im Krieg als Schutzbunker von der Bevölkerung genutzt wurde.
Da die Zeit mit der ausführlichen Besichtigung fortgeschritten war und zur späten Kaffeezeit in Neunkirchen ein gedeckter Tisch bei Frau M. Reudenbach auf einige Vereinsmitglieder wartete, beendete die interessierte Gruppe auf Anraten der Exkursionsleitung den lehrreichen Ausflug.
Vorbei an der stillgelegten öffentlichen Wasserpumpe des Dorfes ging es langsamen altersangepassten Schrittes bergan zurück zum Ausgangspunkt. Nach gebührendem Dank an Herrn Benz und Frau Arnolds bestiegen alle Teilnehmer ihre jeweiligen Fahrzeuge.
Roswitha Flöttmann
Begrüßung durch Hartmut BenzDie Kirche St. AgnesDie OrangerieBurg MertenVor dem Eingang zum Kloster
Der Besuch in der Bunte Kerke in Lieberhausen leitete am vergangenen Samstag unseren diesjährigen Exkursionsreigen ein. Kaum in der Kirche angekommen, begann unsere Kirchenführerin Monika Kretschmer mit ihren von Begeisterung sprühenden Erläuterungen zur Kirche. Im 11. Jahrhundert gegründet erhielt sie im 14. Jahrhundert ihre heutige Form als dreischiffige Klein-Basilika. In die Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts entstand dann die heute noch überwältigende Vielzahl von Wandgemälden. Diese blieben auch nach dem Wechsel als lutherische Kirche erhalten, wurden aber im 19. Jahrhundert weiß übermalt.
Zwischen 1909 und 1913 wurden die Bilder dann wieder freigelegt und seitdem sorgfältig gepflegt. Im Jahr 1913 wurde auch die Kirchenorgel mit 700 Orgelpfeifen fertiggestellt, deren Überholung 2018 beendet wurde. So stellt die Kirche heute ein Kleinod im Bergischen dar, deren Bedeutung weit größer ist als die einer Gemeindekirche für 1.400 Gemeindemitglieder.
Besuchen Sie die Kirche und Sie sind schon nach dem Betreten erstaunt – es gibt keinen Mittelgang, aber eine trennende Wand in der Mitte – dem Vernehmen nach gab es wohl früher eine Männer- und Frauenseite. Danach lassen Sie sich gefangen nehmen von den wunderschönen Darstellungen, so z.B. von der Darstellung der 10 Gebote im Altarraum oder einer im Original erhaltenen Kreuzigungsdarstellung. Bilder, die in einer Zeit wo die meisten Menschen nicht lesen konnten, die biblischen Geschichte darstellten. Unser Besuch klang dann im benachbarten Gasthaus aus. Ein lohnender Ausflug ins Bergische!
Wir wollen Sie auch heute schon hinweisen auf den 6. April: Um 13:30 starten wir am Antoniusplatz zu einer Führung in Merten mit Hartmut Benz.
Wir wünschen ein schönes Wochenende
Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat – und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid
Außen unscheinbar....Die Zehn Gebote im AltarraumGebot 1 bis 5Gebot 6 bis 10Wohl ein Fehler des RestauratorsUnrestaurierte KreuzigungsszeneDeckengemäldeDas GasthausOrgel über Kanzel und Altar
Der Kunsthistoriker Markus Eckstein führte eine Gruppe des Heimat- und Geschichts- vereins durch St. Andreas in Köln, eine der großen romanischen Kirchen, zu der unsere Heimatgemeinde eine besondere Beziehung hat: St. Margareta und die mit ihr verbundenen Gehöfte waren dem Sankt Andreas Stift zehntpflichtig, wie es in der ältesten Urkunde der Gemeinde von 1178 beschrieben ist.
Dies stand jedoch nicht im Vordergrund, sondern die bau- und kunsthistorische Bedeutung von St. Andreas.
Aus über 90 Minuten fesselnder Erläuterung nur ein paar Splitter: Im Makkabäer-Chor steht ein Schrein mit jüdischem Hintergrund, der Darstellung des Makkabäer-Martyriums - in einer christlichen Kirche! Der Künstler Markus Lüpertz hat diese Geschichte 2005 – 2007 in Kirchenfenster umgesetzt, deren moderne Formensprache und Gestaltung uns Herr Eckstein eindrucksvoll erläuterte. Weiter erläuterte er die Baugeschichte der Kirche, die unmittelbar an den Bau des Aachener Doms anknüpft, z.B. an Hand eingehauster ottonischer Türme und Details wie der Gestaltung einzelner Säulenkapitelle. In einer Seitenkapelle machte er den Unterschied zwischen Fresko und Wandmalerei sowie einer anschließenden fachgerechten Restaurierung klar. Im Übrigen, in der Krypta liegt der Heilige Albertus Magnus, ein herausragender Scholastiker und ein Begründer der Kölner Universität.
Ein langer Vortrag, aber, so einhellige Meinung, nie langweilig.
Ausgeklungen ist der Ausflug dann mit der gemeinsamen Einkehr in der Brauereigaststätte ‚Schreckenskammer‘, wobei Kölsch und Mittagstisch alles andere als schreckten!
Begleiten Sie uns auch 2019 bei unseren Ausflügen. Das Programm werden Sie vor Weihnachten auf unserer Homepage finden (hgv-nks.de).
Hans-Jürgen Parpart, Erster Vorsitzender Heimat – und Geschichtsverein
P.S. Ihnen fehlt ein Weihnachtsgeschenk oder einfach nur ein Wandkalender? Den historischen Kalender 2019 des Vereins erhalten Sie an den bekannten Stellen!
Markus Eckstein erläutert ArchitekturHinwegMakkabäer-SchreinLüpertz-FensterDetail Lüpertz-FensterSt. Andreas InnenraumKapitel im DetailRestauriertes GemäldeMarkus Eckstein erläutert
Am Freitag, den 14. September machte sich unsere Gruppe des Heimat – und Geschichtsvereins auf den Weg ins Museumsdorf Altwindeck. Dort begrüßte uns der Vorsitzende Andreas Lutz zur Führung durch „sein“ Museum. Wir erfuhren zunächst viel über die Geschichte Altwindecks und die Gemeinsamkeiten mit unserer Heimat, aber auch die Unterschiede. So bedauerte er, dass im Zuge der Gebietsreform seine Heimat zum Rhein-Sieg-Kreis kam und nicht zum Oberbergischen Kreis.
Traurig erfuhren wir, dass der Bestand des Museums zwar bis zum Jahresende gesichert sei, danach aber viele Fragezeichen stünden. Beim anschließenden Museumsrundgang spürten wir die Begeisterung, mit der Herr Lutz, aber auch die Museumsgründer das Museumsdorf und die vielen Exponate zusammengetragen und aufgebaut haben. Für die Teilnehmer auch eine persönliche Reise in die Vergangenheit, erinnerten doch viele Gegenstände an Kindheit und Jugend.
Zu guter Letzt überraschten uns Elisabeth Pützstück und Gisela Arnolds mit Kaffee und Apfel – und „Kindergarten“- Kuchen – ein leckerer Abschluss. Wir freuen uns auf den nächsten Ausflug.
Hans-Jürgen Parpart, 1. Vors. Heimat – und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid.
1 Herr Lutz in seinem Reich2 Museumsdorf3 Fahrkartenschalter Windeck4 Gute Stube5 Sägewerk6 Fünfziger Jahre
Der Heimat – und Geschichtsverein besuchte mit einer Gruppe von 20 Personen am Samstag, den 11. August den Skuddenhof Haus Birkenbusch in Effert. Während Effert als Dorf im Zuge der Planungen für die Naafbachtalsperre unterging, haben die Skudden, eine gefährdete Haustierrasse, dort eine Heimat gefunden. Als Monika Beckemper mit ihrer Familie im Jahr 2000 nach Rengert zog, war ihr vor allem die Nähe zu ihren Pferden wichtig. Dabei entdeckte die Familie zur Pflege ihrer Wiesen die Skudden als kleine, genügsame und robuste Begleiter, die ganzjährig draußen sein können. Die aus dem Baltischen stammende Schafsrasse ist eine der ältesten Haustierrassen und wird z.B. auch mit den aktuell trockenen Wiesen noch ganz gut fertig. Dass die Tiere aber auch den Schatten suchen oder bei Dauerregen einen Unterstand brauchen schränkt dies nicht ein.
Aus einer kleinen Gruppe von fünf Tieren wurde im Ergebnis einer erfolgreichen Zucht heute eine Herde von 102 Tieren. Dabei gibt es so viele Lämmer, dass diese auch an andere Züchter abgegeben werden können, am sogenannten „Lämmer-guck-Wochenende“, an dem wir auch zu Besuch waren. Was macht man mit den Schafen? Sie dienen als Landschaftspfleger, in dem sie Wiesen an Stellen kurz halten, die für moderne Trecker nicht zugänglich oder wirtschaftlich zu mähen sind, z.B. auf Streuobstwiesen oder an Hängen. Würden diese nicht gemäht, würde aus der Kulturlandschaft Wiese über Hecken– und Brombeerbewuchs über kurz oder lang wieder Wald.
Tiere, die alt sind oder die Herde zu groß werden lassen, werden aber auch geschlachtet. Uns wurde der Weg zum und beim Schlachter in Hennef überzeugend geschildert, den die Familie mit etlichem Aufwand betreibt, so dass dieser „Gang“ für die Tiere mit einem Minimum an Stress verbunden ist. Auch die Felle werden nach einem besonderen Prozess gegerbt, für den lange Wege ins Sauerland in Kauf genommen werden. Die Wolle der Skudden eignet sich hervorragend zum Filzen und so wird auch die besondere Skudden-Wolle verwendet.
Wir erlebten Tierhaltung, die mit „moderner“ Landwirtschaft ebenso wenig zu tun hat wie mit dem Halten von Tieren als Selbstzweck. Es ist nachhaltige Landwirtschaft, wie wir sie uns vorstellen.
In einer Pause zwischen dem Besuch bei den erwachsenen Tieren und der Lämmerherde versorgte uns das „Catering-Team“ Arnolds/Pützstück mit Selbstgebackenem, wir erhielten Erläuterungen zum Spinnen und unsere Jahrbuchautorin Irmhild Schaffrin erzählte Wissenswertes zur Naafbachtalsperre und Effert.
Es war ein unterhaltsamer Nachmittag, der uns aber auch Einblicke gab, wie lohnenswert, aber auch aufwändig Schafzucht ist
Hans-Jürgen Parpart
1. Vors. Heimat – und Geschichtsverein
BegrüßungIm SchattenHütehund bei der ArbeitFarbenpracht der SkuddenAusgewachsene SkuddenLämmerSpinnen wird erläutertAls BratwurstKaffee und Kuchen
Am Freitag, den 27. Juli besuchte eine Gruppe des Heimat- und Geschichtsvereins den Verkehrslandeplatz in St.Augustin – Hangelar. Der Betriebsleiter, Herr Unterberg, erläuterte zunächst die Wurzeln. Diese reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als das heutige Flugfeld als eine große, ebene und freie Fläche Übungsplatz für die kaiserliche Reiterei war. Nachdem 1909 hier der erste Motorflug stattfand, wurde 1917 im ersten Weltkrieg hier eine Flugstaffel stationiert und eine Halle gebaut, die noch heute existiert und in der historische Flugzeuge, so auch ein Fieseler Storch, stehen.
Herr Unterberg erklärte uns in einem 90-minütigen interessanten Rundgang auch viel zur heutigen Nutzung:
• Hangelar ist als Verkehrslandeplatz registriert und damit in den Betriebsstunden auch immer anfliegbar.
• Er ist ein beliebter Platz für den Segelflug und für privaten Motorflug. Damit sind Segelflugzeuge, Motorsegler, ein – und zweimotorige Reiseflugzeuge ebenso vertreten wie z.B. Ultraleichtflugzeuge oder Tragschrauber.
• Er wird auch durch private Gesellschaften mit Flächenflugzeugen und Hubschraubern kommerziell genutzt.
• Der ADAC betreibt dort eine große Wartungseinrichtung für seine und andere Hubschrauber, die umliegend z.B. an Krankenhäusern stationiert sind.
• Flugschulen haben hier auch ihre Heimat.
Durch die Nutzung und das Freihalten von Büschen, was ein natürlicher Bewuchs wäre, ist das Flugfeld auch ein Refugium für seltene Tier – und Pflanzenarten, z.B. die Sandbiene. Neben diesem positiven Aspekt war natürlich auch der Lärm ein Thema, zu dem sich jeder Teilnehmer sein „Bild“ machen konnte.
Nach dem Spaziergang in Sonne und Hitze klang die Veranstaltung an einem Schattigen Plätzchen in Udet‘s Restaurant bei kühlen Getränken aus.
Am Samstag, den 7. April machten sich bei herrlichem Frühlingswetter ca. 25 Mitglieder und Freunde des Heimat-und Geschichtsvereins auf nach Marienberghausen. Dort erklärte uns Hartmut Benz zunächst die Parallelen zwischen Marienberghausen und Nümbrecht: So sei Marienberghausen sozusagen das „Seelscheid“ von Nümbrecht – erst zugehörig, dann selbständig und mit der Kommunalreform wieder zu Nümbrecht gelangt – eben wie Seelscheid zu Neunkirchen-Seelscheid. Damit erschöpfen sich aber nicht die Gemeinsamkeiten: Auch Marienberghausen war bis ins 20. Jahrhundert hinein protestantisch! Dies erlebten wir dann in der „Bunte Kerke“. Als katholische Kirche erbaut wurde sie mit den Grafen Sayn zunächst eine evangelisch-lutherische Kirche und in der Folge calvinistisch. Kirchen sollten hier schmucklos sein und so verschwanden die heute wieder sichtbaren prächtigen Fresken unter weißer Farbe. Erst um 1910 wurden diese bei Renovierungsarbeiten wiederentdeckt. Jede dieser vielen wunderschönen Bilder erzählt eine Geschichte, die uns Hartmut Benz lebendig vorstellte. In Zeiten wo Menschen nicht schreiben und lesen konnten eine wichtige Eigenschaft, die Bibel gegenwärtig sein zu lassen.
In Holstein‘s Mühle, bis 1969 als Mühle unter Nutzung der Wasserkraft im Besitz der Grafen Sayn, erlebten wir dann ebenfalls nicht nur ein Stück Geschichte, sondern konnten wunderbar in rustikalen Räumen unser gemeinsames Mittagessen genießen.
In Wiehl hatten wir dann den Vorzug, durch Herrn Gabel exklusiv durch das Museum Achse, Rad und Wagen von BPW (Bergische Patentachsenfabrik GmbH in Wiehl) geführt zu werden. Er machte uns die Geschichte des Wagens, der auf Achse und Rad baut, lebendig. Deutlich wurde, wie lange die Entwicklung nur langsam vorwärts schritt und welche Sprünge in den letzten rund 125 Jahren gemacht wurden, eine Entwicklung, die noch nicht zu Ende ist. Ein Besuch, der sich lohnt.
Wir freuen uns, Sie bei vielleicht bei unserer nächsten Exkursion begrüßen zu dürfen
Hans-Jürgen Parpart
Erster Vorsitzender Heimat – und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid
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