Am Samstag, den 2. Juli 2016, machten sich fast 50 Teilnehmer mit dem Heimat- und Geschichtsverein und unserem Historiker und Heimatkenner Hartmut Benz auf den Weg. Zunächst ging es auf einem der Hohlwege, die in früheren Zeiten die übliche Verbindung vom Höhenrücken in's Tal darstellten, von Reifferscheid zur Bröl. Das durchwachsene Wetter machte die Strecke noch etwas beschwerlicher und wer profilierte Wanderschuhe hatte, war klar im Vorteil.
An verschiedenen Haltepunkten tauchte die Gruppe mit Hartmut Benz in die Vergangenheit unserer Heimat. So lernten wir, dass der Name „Herrnstein“ von den ersten Adelsherren „vom Stein“ herrührte und die Grafen Nesselrode die Burg Herrnstein vor vielen Jahrhunderten im Rahmen einer Erbschaft erhielten.
Am Standort der ehemaligen Wassermühlen an der Bröl wurde deutlich, dass Wasser bis zum Beginn der Neuzeit eine wesentliche Energiequelle war – nun wird sie wieder neu entdeckt. Andererseits führte die intensive Nutzung des Holzes, z.B. auch als Holzkohle zur Verhüttung von Eisen, dazu, dass bis zur Neuzeit nicht Wälder, sondern Strauch und Busch unsere Gegend kennzeichneten. Unsere Vergangenheit war vielleicht doch nicht so romantisch, wie wir sie heute manchmal verklären, sondern von tiefen Eingriffen in die Natur, Not und Entbehrung gekennzeichnet.
Unser Ausflug hatte dann aber im Gegensatz dazu nach ca. 3 Stunden sein „üppiges“ Ende mit selbstgebackenem Kuchen bei der Kapelle in Beiert.
Ein Ausflug fordernd beim Gehen, interessant und amüsant beim Zuhören, so viele Teilnehmer.
Hans-Jürgen Parpart
Vorsitzender Heimat-und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid
Vorsitzender Heimat-und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid