Am Samstag, den 22. Juli 2017 trafen sich fast 30 Mitglieder und Freunde des Heimat-und Geschichtsvereins an der Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter“ in Hennef – Bödingen. Dort erwartete uns Peter Hilleke, der uns sehr lebendig in 2 Stunden viel über die Geschichte der Kirche und Kirchengeschichte im Kleinen, aber auch über persönlich erlebte Zeitgeschichte und Denkmalpflege nahebrachte.
Grundlage für den Kirchenbau war ein Gnadenbild, das viele Pilger anzog und so 1397 zum Bau einer Kirche den Anstoß gab. Bereits 1408 war der Bau des Gotteshaus vollendet und sie wurde der Allerseligsten Jungfrau Maria und den Heiligen Drei Königen geweiht. Es handelt sich um den ältesten Wallfahrtsort der Schmerzhaften Mutter in Deutschland.
Ausgehend von der langen Geschichte erläuterte uns Herr Hilleke sehr plastisch auch die Geschehnisse zu Zeiten der Säkularisation, wo die Bibliothek unwiederbringlich „aufgelöst“ wurde oder Gebäude Stein für Stein verkauft wurden. Er thematisierte auch die Renovierung der Kirche im 20. Jahrhundert und bedauerte, dass der Haupteingang der neuen Orgel zum Opfer fiel und die gestifteten Kirchenfenster im Gottesdienst niemand sieht.
Breiten Raum nahm auch die wechselhafte Geschichte des Gnadenaltars ein, der beinahe puristischen Entscheidungen im Zuge der Renovierung zum Opfer gefallen wäre. Dass sich Vorstellungen von engagierten Laien und Fachleuten in der Denkmalpflege nicht immer decken wurde des Öfteren deutlich. Dabei war auch immer spürbar mit wieviel Herzblut Peter Hilleke fast 70 Jahre lebendige „Kirchengeschichte“ erlebt hat, z.B. bei der Restaurierung der „Beweinungsgruppe“, die in Bödingen eine neue Heimat gefunden hat.
Ein Besuch der Wallfahrtskirche ist immer einen Ausflug wert, insbesondere wenn sie mit einer Führung durch Peter Hilleke verbunden werden kann.
Hans-Jürgen Parpart
Erster Vorsitzender Heimat-und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid