Am 30. September machte sich im Rahmen unseres diesjährigen Reiseprogramms eine kleine Gruppe des Heimat- und Geschichtsvereins auf den Weg nach Westfalen in die Soester Börde. Zunächst führte unser Weg nach Soest, wo wir im „Pilgrimhaus“ – Gasthaus seit 1304 –übernachteten. Soest war im Mittelalter von einer Stadtmauer umgeben, auf der auch unsere Stadtführung vor der Mittagspause begann. Unser Führer brachte uns die wechselhafte Geschichte von Soest nahe, so z.B. auch die „Soester Fehde“ die für die reiche Hansestadt Soest zwar einen Sieg brachte, aber auch den wirtschaftlichen Niedergang einleitete. Noch am Vormittag besuchten wir die ausgesprochen sehenswerte evangelische Kirche „St. Maria zur Wiese“, die äußerlich, aber auch im Inneren ein wenig an den Hohen Dom zu Köln erinnert. Auch die Geschichte der Reformation wurde uns anschaulich vor Augen geführt: Am Ende war „nur“ noch der St. Patrokli Dom katholisch. Mit dessen Besichtigung klang dann der offizielle Teil am Nachmittag aus. Als kulinarische Spezialität der Region bleibt einigen Teilnehmern das „Pumpernickelparfait“ in Erinnerung, womit dann das Restaurant im Pilgrimhaus beim Abendessen aufwartete.
Am nächsten Morgen ging es dann in das 20 km entfernte Werl, eine Stadt mit ähnlicher Geschichte und auch mit einer faszinierenden Altstadt. Die Stadt Werl war wie Soest Hansestadt, begründete ihren Wohlstand aber nicht nur auf dem Handel im Allgemeinen, sondern auch auf der Salzgewinnung aus salzhaltiger Sole vor Ort. Der Vormittag stand im Zeichen der Wallfahrtsbasilika „Mariä Heimsuchung“ mit ihrem Gnadenbild, deren Baugeschichte uns nach einem Messbesuch anschaulich vor Augen geführt wurde. Viele kennen sie auch als Ziel der in Much beginnenden Wallfahrt. Am Nachmittag erlebten wir das historische und malerische Werl mit zeitgenössischen Bezügen. So ist die Krämergasse ein weithin bekanntes Motiv für Fotografie und Malerei, vereinigt sie doch mit Kirche und Fachwerk beliebte Motive. Nach einem Ausklang im Café mit Eis am 1. Oktober endete dann unsere kurze Fahrt mit dem Fazit: Deutschland ist schön und immer eine Reise wert.
Das Programm 2022 werden wir dann im November bekanntgeben.
Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat- und Geschichtsverein