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Fahrt in die Westtürkei (22.03.13 – 31.03.13)

19 Reisende verlebten von Freitag, dem 23.03.13, bis Samstag dem 31.03.13, unvergessliche Tage an der türkischen Ägäisküste und in der türkischen Metropole Istanbul am Bosporus. Gelandet in Izmir besuchten wir von Selcuk aus, der Partnerstadt von Siegburg, die alten Stät-ten Priene, Milet und Didyma. Selcuk selbst ist die neuzeitliche Ansiedlung zum antiken E-phesos und hat mit der Begräbniskirche von Johannes, dem Evangelisten, und dem Sterbehaus der Mutter Maria seine eigenen Attraktionen. Über Pergamon samt seiner eindrucksvollen Akropolis ging es mit dem Bus weiter nach Troja. Die letzten drei Tage der Bildungsreise verbrachten wir dann in Istanbul. In der türkischen Metropole gab Şeref Bay, ein gut gebilde-ter und viel wissender türkischer Reiseführer vor Ort, uns einen hervorragenden Einblick in 2700 Jahre griechischer, römischer, byzantinischer, osmanischer und türkischer Geschichte der Stadt. Auch der Einfluss abendländischer Kultur auf den vorderen Orient ist in Istanbul sehr gut nachvollziehbar. Einige Highlights des Aufenthalts seien genannt: Die Hagia Sophia als Kirche, Moschee und Museum; die Palastherrlichkeiten der Sultane, repräsentiert durch den Topkapı-Palast mit seinen unglaublichen Schätzen; die Blaue Moschee und die Moschee von Süleyman dem Prächtigen, zu dessen Zeit das Osmanische Reich seine größte Ausdeh-nung hatte; beeindruckend auch die byzantinische Chorakirche mit ihren kunstvollen teils in Mosaiken, teils in Malereien in Freskotechnik gestalteten Szenen der Bibelgeschichte. Gutes Wetter machte eine Bosporusfahrt zu einem besonderen Erlebnis.

Den Heimflug traten wir dann am späten Samstagabend an, so dass nach einer kurzen Nacht dann der Ostersonntag im Kreise unserer Familien verbracht werden konnte.

Bernhard Plitzko

Unser Hotel bei Selcuk
Antike Wasserleitung in Selcuk
Das griechische Theater von Ephesos
Sterbehaus Mariens
Unser Reiseführer Asil auf der Akropolis
Akropolis von Pergamon-eine Zisterne
Troja
Rekonstruktion Trojas
Istanbul: Blick auf die Hagia Sofia
Dachterasse des Hotels
Hippodrom und Hagia Sofia bei Nacht
Hagia Sofia
Hagia Sofia
Im Innenraum der Hagia Sofia
Unser Reiseführer Seref
Topkapi Serail
Galata vom Topkapi gesehen
Straßenbahn im Galataviertel
Fischlokal
Ägyptischer Basar
Bosporusfahrt
Das Ü dominiert!
In der Süleyman-Moschee

In der Süleyman-Moschee
Abschied von Istanbul

 

 

 

 

 

 

 

 

In den Herbstferien 2012 reiste der HuGV unter der Leitung von Hartmut Benz nach Rom.

 

Die Reisegruppe
Blick über Rom
Petersdom bei Nacht
San Giovanni in Laterano
Kreuzgang von San Giovanni

 

Blick auf das Kolosseum vom Lateran aus
Der Jesus von Michelangelo in Santa Maria Sopra Minerva
Santa Maria Maggiore
Die Wölfin mit Romulus und Remus auf dem Kapitol
Anlieferung am Campo dei Fiori
Giordano Bruno auf dem Campo
Die Reisegruppe in den Vatikanischen Gärten
Blick über die Gärten
Piazza Navona

Voller Eindrücke sind wir am Sonntagabend von unserer Wochenendfahrt (17. – 20.Mai) zurückgekommen. Beeindruckend Quedlinburg als Wiege des deutschen Kaisertums, natürlich auch als Fachwerkstadt (UNESCO-Weltkulturerbe), Blankenburg mit seinen Schlössern und der in Fels geschlagenen Burg Regenstein und Wernigerode mit seinen gepflegten Fachwerkbauten.

Die Natur der Region ist einzigartig: Der Brocken (Gipfel mit einer Dampflok der Harzer Schmalspurbahn zu erreichen!), der Regenstein, das Bodetal, die Rappbodetalsperre, die Teufelsmauer als erstaunliche Felsformation und vieles andere mehr.

Die geschichtliche Bedeutung, die schönen Städte, die einzigartige Natur der Region, aber auch das harmonische Miteinander werden allen Reiseteilnehmern in guter Erinnerung bleiben.

Hier einige Impressionen in ausgewählten Bildern.

Die Planungen für Ziel und Termin der Wochenendfahrt in 2013 laufen jetzt an.

B. Plitzko

Rast auf der Hinfahrt
Blick auf das Schloss Blankenburg
Blick über die Pfarrkirche
Das Schlosshotel 1
Das Schlosshotel 2
Das Schlosshotel 3
Die barocken Gärten 1
Die barocken Gärten 2
Die Barocken Gärten 3
Stadtführung in Blankenburg
Das Rathaus in Wernigerode
Der Eingang zum Standesamt 1
Der Eingang zum Standesamt 2
Der Spenderbrunnen auf dem Marktplatz
in Wernigerode
Fachwerk ohne Ende
Fachwerk über 4 Jahrhunderte
Herr Behneke bei seiner Arbeit
Blick über Quedlinburg
Das Rathaus in Quedlinburg
Das Hauptportal
Das älteste Fachwerkhaus im Ort
Imposante Fachwerkgebäude
Kunst am Bau 1
Kunst am Bau 2

Lüdde Brauhaus 2
Eine Fahrt mit der Harzbahn 1
Eine Fahrt mit der Harzbahn 2
Der Regenstein 1
Der Regenstein 2
Der Regenstein 3
Der Hexentanzplatz in Thale
Blick ins Bodetal
Blick auf Thale
Die Teufelsmauer 1
Die Teufelsmauer 2
Die Teufelsmauer 3
Kurz vor der Rückfahrt

 

Dortmund / Essen (20.05. – 22.05.2011)

 Das war wiederum eine rundum gelungene Wochenendfahrt!

 Am Freitag sind wir um 13.30 Uhr von Neunkirchen aus gestartet und nach Hagen ins Westfälische Freilichtmuseum gefahren. Die dortige Führung war leider nur für eine Stunde, mehr Zeit war nicht, da das Museum schon um 17.00 Uhr schloss. Ein Kaffeetrinken am Bus folgte. Zu unserm Hotel in Hohensyburg, dem südlichsten Stadtteil Dortmunds, war es nicht mehr weit, um 18.30 Uhr konnten wir unsere Zimmer beziehen, gegen 20.00 Uhr haben wir dann gemeinsam zu Abend gegessen.

Der Samstag war unser Tag in Dortmund, der ausgesprochen facettenreich die Industriegeschichte der Stadt sowie die aktuelle Umstrukturierung, da Bergbau und ein Großteil der Schwerindustrie weg sind, beleuchtete.

Wir hatten das Glück, dass uns Herr Norbert Tempel, Maschinenbauingenieur in leitender Funktion im LWL-Industriemuseum, über den Tag begleitete.

Morgens besuchten wir die Zeche Zollern (viele Jugendstilelemente!), nachmittags das Schiffshebewerk Henrichenburg (als Weltkulturerbe im Gespräch), die Zeche Waltrop (Einkaufszentrum ManuFactum, Bürogebäude), das Phoenix-Gelände (ehemals Krupp, heute Gewerbefläche in Planung, weiterhin großes Freizeitgelände mit See).

Wegen Herrn Tempels wirklich bemerkenswerter technischer und industriehistorischer Detailkenntnisse ein unvergesslicher Tag.

Der Abend klang aus mit einem Spaziergang zur historischen Syburg (nicht weit weg vom Hotel, toller Blick auf die aufgestaute Ruhr) mit einem gemeinsamen Abendessen in einem Gartenlokal in schönem Ambiente an einem warmen Vorsommerabend.

 Am Sonntag reisten wir nach dem Frühstück vom Hotel aus ab zur Villa Hügel. Hier hatten wir im imposanten Drumherum dieses geschichtsträchtigen Hauses wiederum eine tolle Führung. Ebenso wie im Freilichtmuseum Hagen war die Zeit für einen ersten Besuch hier in Essen zu kurz, man sollte unbedingt nochmals hin, um zum Beispiel den grandiosen Park der Villa Hügel zu genießen.

Mittags dann der erste Wetterumschwung, das Essen in einem Lokal an dem nahen Baldeneysee war von einem heftigen Regenschauer begleitet, was uns im Lokal allerdings recht wenig ausgemacht hat.

Den Abschluss unserer Wochenendunternehmungen bildete ein Besuch mit Führung durch den Essener Dom und seine Schatzkammer, wo wirklich herausragende Exponate zu besichtigen sind. Die Bedeutung des alten Essener Damenstifts ist hier vor Augen, der deutsche Hochadel ist in vielen Jahrhunderten durch die Äbtissinnen vertreten gewesen.

 Am Spätnachmittag folgte dann der obligatorische Aufenthalt in einem dem Dom nahen Cafe, bevor dann die Heimfahrt nach Neunkirchen und Seelscheid angetreten wurde.

 Interessante Besichtigungen, ein ordentliches Hotel, gutes Essen und Trinken, das unterhaltsame Miteinander und vieles andere mehr machen die Wochenendfahrten des HuGV lohnenswert!

 B. Plitzko

Freilichtmuseum Hagen
Eine Sensenschmiede
Kaffeetrinken am Bus
Unser Hotel in Hohensyburg
Zeche Zollern Ankunft
Unser ‚Guide’ N. Tempel (links)
Jugendstiltreppe im Direktorenhaus
Ein Haus in Zollern vom Förderturm aus
Die zwei Fördertürme
Schiffshebewerk Henrichenburg
Zeche Waltrop: ManuFactum
Am Phoenix-See
Villa Hügel
Ein Salon in der Villa wie in Versailles
Das Kruppsche Arbeitszimmer
‚Ein Schäuerchen’
Der Dom zu Essen
Die Goldene Madonna
Im Cafe

 

 

Bilder zur Fahrt nach Xanten (2010)

Kaffeetrinken in Birten

 

Der berühmte Caeliusstein

 

Der Dom zu Xanten

 

.. und sein schöner Kreuzgang

 

"Zwei Frauen im Gespräch"

 

Gotisches Haus

 

Neues Museum im APX (alte Thermenanlage)

 

Das Burginatiumtor

 

Eine altrömische Dame in Aktion,
ist das nicht ein stimmungsvolles Bild?

 

Im Amphitheater

 

Mittagspause!

 

Impressionen aus Schloss Moyland

 

Am Sonntagmittag in der Mühle von Altkalkar

 

Abschluss der Fahrt: Besuch in Nijmegen

 

Die Fahrt fand wie geplant vom 08. – 10. Mai 2009 statt.

Wir starteten 14:30 Uhr in Neunkirchen und besuchten auf der Fahrt zu unserem Hotel den Großen Feldberg im Taunus. Hier nahmen wir in zugiger Höhe von 880 m, der Große Feldberg ist die höchste Erhebung im Taunus, Kaffee und Kuchen zu uns. Manche nutzten diese Gelegenheit zu einem kleinen Spaziergang oder zur Besteigung des Aussichtsturmes, der über eine lange Fahrtstrecke von der A3 aus weithin zu sehen ist.

Nach dieser Kaffeepause fuhren wir dann zu unserem Hotel in Kelkheim-Eppenhain, nicht weit vom Feldberg gelegen. 35 Personen und der Busfahrer bezogen nach dem Checkin die Zimmer, und bald danach haben wir das Abendessen eingenommen, in einem eigens für unsere Reisegesellschaft eingerichteten Essensraum.

Den Abend verbrachten wir in eben diesem Raum, wo uns eine Bar incl. aller Getränke zur Verfügung stand. Der Versuch einiger von uns, in dem kleinen Eppenhain eine Gaststätte für den Abend zu finden, scheiterte. Aber bei einer solch großen Reisegesellschaft hat man ja auch an sich selbst genug.

 Am Samstag starteten wir früh Richtung Frankfurter Flughafen, wo für 10:00 Uhr eine Flughafenführung vereinbart war: das erste Highlight unserer Fahrt! Mit einem Bus wurden wir über das Flughafengelände gefahren und konnten u.a. den sehr regen Start- und Landebetrieb aus einer Nähe, die schon beeindruckend war, betrachten. Unser Flughafenführer fütterte uns während der Führung mit den Daten des gigantischen Wirtschaftsstandorts Fraport.

Zum Mittagessen ‚landeten’ nach der Flughafenbesichtigung in Frankfurt-Sachsenhausen im Traditionslokal Wagner ein, man musste doch zumindest einmal den für die Frankfurter Gegend typischen ‚Äppelwoi’ probiert haben! Das deftige Essen gefiel den meisten.

Der Nachmittag wurde zu einer Führung durch das historische Frankfurt genutzt: Frankfurt hat eine beeindruckende Stadtgeschichte - Kaiserzeit, Goethe, Werden des Nationalstaates im 19. und 20. Jahrhundert wurden uns durch zwei gute Stadtführer an authentischen Orten (Kaisersaal im Römer, Goethehaus, Frankfurter Dom) nahe gebracht. Die Paulskirche haben wir in einer Kleingruppe nach der Führung in Eigenregie besucht.

Die Rückfahrt in unser Taunushotel war eindrucksvoll. Durch die Hochhäuser ‚Mainhattans’ hindurch, am Frankfurter Hauptbahnhof vorbei ging es stadtauswärts so in den Taunus. Die Schönheit der Umgebung von Frankfurt in diese Richtung machte manchem Mitreisendem die hohen Grundstückspreise klar, die dieser Wirtschafts- und Finanzstandort den Leuten eröffnet, die Eigentum erwerben wollen.

Mit dem Abendessen und einem sehr geselligen Miteinander im Hotel wurde dieser ausgesprochen schöne Tag beschlossen.

Sonntag dann haben wir uns bald nach dem Frühstück aus dem Hotel verabschiedet, und starteten zum Besuch von Kloster Eberbach im Rheingau. Beeindruckend die bestens erhaltene Klosteranlage mit ihrer tollen Basilika und den gänzlich erhaltenen mittelalterlichen Schlaf-, Wohn- und Speisesälen der Zisterziensermönche. In diesem Kloster wurden die Innenaufnahmen zu dem weltweit beachteten Film ‚Im Name der Rose’ gemacht. ‚Hildegard von Bingen’, ein Film der bald in die deutschen Kinos kommt, wurde jüngst hier gedreht.

An die Führung schloss sich eine kleine Weinprobe zu Rheingauer Weinen der Region im Klosterladen an.

Mit dem Bus ging es dann durch Wiesbaden über Land nach Idstein, der schönen Kleinstadt an der Fachwerkstraße mit seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt. Ein leckeres Mittagessen erwartete uns, bevor wir mit zwei Stadtführerinnen die Stadtgeschichte erkundeten. Vor unserer Abfahrt nach Hause hatten alle noch Gelegenheit, einen Kaffee zu trinken oder die Eindrücke der schönen Stadt auf einem Spaziergang nochmals auf sich wirken zu lassen. Um 17.00 ging es dann nach Hause, wo wir um 18.30 Uhr eintrafen.

Ein Wochenendfahrt, vom Wettergott begünstigt, mit den unterschiedlichsten Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen für den Einzelnen fand nun ihr Ende.

Ohne Übertreibung darf ich wohl feststellen, dass alle Teilnehmer der Fahrt dieses Angebot des Vereins genossen haben.

 Bernhard Plitzko

 

Vom 5. -10. April reisten Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid in die alte polnische Königsstadt.

 In einem rundum gelungenen Programm wurde die Historie Krakaus, die natürlich aufs Engste mit der Geschichte des Landes Polen verbunden ist, nahe gebracht.

Zwei kundige Stadtführerinnen, auf welche die 25-köpfige Reisgruppe aufgeteilt wurde, standen drei Vormittage zur Verfügung. Die umfangreichen Informationen zur Geschichte Krakaus und Polens trugen sicherlich dazu bei, uns Reisenden die polnische Mentalität verständlich zu machen und auch die aktuelle Situation des Landes zu verdeutlichen.

Die drei Führungen standen unter folgenden Aspekten:

a) Krakau – das slawische Rom

b) Das königliche Krakau

c) Das Krakauer Judenviertel

Am Donnerstag bestand das Angebot, die Salzgrube von Wielicka zu besuchen, oder alternativ ‚einfach die Seele in Krakau baumeln zu lassen’.

Einen Höhepunkt des niveauvollen Reiseprogramms bildete der Besuch eines Chopin-Klavierkonzerts am Dienstagabend.

Abends ging es in gut ausgewählte Lokale, wobei jedes Abendessen für sich ein Highlight der Fahrt war, sei es, dass landestypisch geschwelgt wurde, sei es, dass man italienisch speiste, sei es, dass man die für uns ungewohnte ‚jiddische’ Küche kennen gelernt hat, sei es auch, dass man beinahe fürstlich wie in einem Königssaal im Restaurant Wentzl am Krakauer Markt tafelte.

 Die Nachmittage waren der freien Gestaltung überlassen. Ein jeder ließ sich dann in dem tollen Ambiente der sehenswerten und stimmungsvollen Altstadt Krakaus treiben. Allen Fahrtteilnehmern hat, natürlich auch durch das herrliche Frühlingswetter bedingt, die Reise ausgesprochen gut gefallen.

Besonders beeindruckt hat mich das Judenviertel mit Synagogen und Friedhof, aber auch ein Besuch im Stadtteil Podgórze, wo sich das Krakauer Ghetto befunden hat.

 Bernhard Plitzko

 

Vom 10. bis 19. Oktober 2008 haben Mitglieder und Freunde des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid das Angebot zu einer Studienreise nach Kreta wahrgenommen. Die Reise war organisiert von Bernhard Hoff, unser Reiseführer war Giorgos Tzabouraikis.

Nachschlagewerke und Reiseführer konstatieren sachlich,

•             dass Kreta die größte der griechischen Insel sei,

•             immerhin nur 260 km lang in ihrer Ost-West-Ausdehnung,

•             an ihrer „dünnsten“ Stelle nur 12 km breit,

               überwiegend gebirgig,

•             der Inselkamm stark verkarstet,

•             mit Gebirgsmassiven bis zu einer Höhe von bis zu 2500 m

               über dem Meeresspiegel,

•             dass der Tourismus eine große wirtschaftliche

               Bedeutung habe,

•             begünstigt durch das Klima und zahllose

               archäologische Stätten.

Alle diese Angaben haben wir auf unserer Reise bestätigt gefunden. Und doch ist das Erlebte ganz anders, letztlich in seiner Vielfalt gar nicht fassbar, gerade weil sich die Insel auf geringem Raum entfaltet. Und selbst diese Feststellung ist nur eingeschränkt zutreffend.

Tatsächlich hat unsere Reise, wie zuvor angekündigt, „die ganze Insel abgedeckt und sich auf die wichtigsten Kulturdenkmäler und die typischen Landschaften mit ihrer beeindruckenden Natur konzentriert.“

Unsere Rundfahrt im komfortablen Reisebus führte uns Tag für Tag auf steil gewundenen Straßen durchs Gebirge. Über uns jäh aufragende Felsen, unter uns schwindelerregende Abgründe. Rechts und links Olivenhaine. Riesige Herden von Ziegen und Schafen, immer wieder. Eigentlich begegnet uns überhaupt kein Verkehr, doch abermals Olivenhaine, Olivenhaine.

Teils sind schon schwarze oder -zur Freude der Fotografen- orange Matten zum Auffangen der Früchte unter den Bäumen ausgebreitet, und wieder die Herden. Und nun überholen wir einen mit Olivenholz hochbeladenen, schwankenden Karren, von einem Esel gezogen.

Zuweilen erlangen wir einen Einblick in eine der vielen engen Schluchten, die von der Inselmitte nach Süden führen. Auf einer unser Wanderungen konnten wir eine solche Schlucht, die Imbros-Schlucht, intensiver kennenlernen.

Das die Reiselust „begünstigende“ Klima erfahren wir an der Nordküste als tagelang anhaltenden Sturm. Es ist halt Oktober, in dem solche Unwetter gern vom Ende des Sommers künden.

Auf unserem Weg über die gebirgige Wetterscheide in den sonnigen Süden der Insel, auf einem der weltabgeschiedenen Sträßchen im Gebirge, gesellt sich zum Sturm ein Wolkenbruch, was man durchaus wörtlich nehmen muss: das Wasser bricht von den Hängen rechts und links der Straße in breiten, roten Strömen herab, die angefüllt sind von der mitgerissenen Erde.

In dieser grandiosen Natur, subjektiv empfunden als fern von aller Welt, erreichen wir hin und wieder eine menschliche Siedlung, so als ob wir nach ihr hätten suchen müssen. Unserem Busfahrer Niko können wir gar nicht hinreichend danken, dass er uns auch hier unversehrt (und auch seinen Bus - fast - unbeschadet) hindurch kutschiert hat: die engen Gässchen mit Häusern, deren weit vorspringende Obergeschosse geradezu auf eine Kollision mit dem Bus zu warten scheinen! Eine ernsthafte Herausforderung an die Fahrkünste des Fahrers.

Und damit nicht genug: Bisweilen war mitten auf der ohnehin engen Fahrbahn ein PKW so abgestellt, dass kein Durchkommen war. Doch das kann einen Kreter nicht aus der Fassung bringen, weiß er doch, dass im unverschlossenen Fahrzeug der Schlüssel steckt und er so das Hindernis nach Bedarf entfernen kann. Vielleicht blockiert man aber auch absichtlich die Straße, um etwas Aufregung in den eintönigen Tagesablauf zu bringen.

Blickt uns Vorüberfahrende vor einem Kafenion (Café) ein junger Mann an, so sehen wir in ein Gesicht voller strotzender Vitalität, in schwarze Augen, aus denen die Lebendigkeit geradezu glüht. Wir können Giorgos Bemerkungen nur allzu gut verstehen, dass die einsamen Bergdörfer immer noch ideale Bedingungen für illegale Geschäfte und politische Querköpfe jeder Art bieten. Ein über uns kreisender Helikopter sowie ein größeres Polizeiaufgebot unterstreicht seine Behauptung. Und das Wetter passt auch: „Das Wetter ist gut für Haschisch-Schmuggler!“

Als wir die Ebene an der Nordküste erreichen, scheint die Sonne am wolkenlosen Himmel, nachdem wir auch noch das Schauspiel eines „minoischen“ Regenbogens genießen durften. Das Ida-Gebirge in einer nebulösen Ferne ist nur mehr zu ahnen.

Das Erlebnis dieser intensiven Atmosphäre macht es uns leicht zu verstehen, dass hier auf Kreta uralte und dennoch bis auf den heutigen Tag uneingeschränkt gegenwärtige Mythen ihren Ursprung haben.

Hier, auf der Hochebene am Fuße des Idagebirges oder, nach anderer Version auf der Lassithi-Hochebene des Dikti-Massivs, soll die Geburtshöhle des Zeus sein, hier soll er von seiner Mutter Rhea vor seinem gefräßigen Vater Chronos erfolgreich versteckt worden sein. Alles verhüllender Regen vereitelt den Besuch der Ida-Höhle, umso besser können wir Rheas gelungenes Unternehmen nachvollziehen - bei gemütlichem Kaminfeuer im einsamen Gasthof Diktion Antron auf der Nida-Ebene.

Der Besuch der Dikti-Höhle einige Tage später ist denn auch ein in jeder Hinsicht glücklicher Ausflug: wunderbares Wetter, eine phantastische Aussicht und schließlich der Abstieg in fast endlose Tiefen der Höhle mit ihren bizarr geformten Stalaktiten und Stalakmiten. Auch an diesem Ort können wir uns eine gut behütete Kinderstube des Zeus vorstellen.

Für uns europäische Reisende hat ein weiterer Mythos allerdings fast existentielle Bedeutung: Nach Kreta soll einst in dunstverhangener Vorzeit Zeus in Stiergestalt die phönikische Königstochter Europa entführt haben, die ihm auf der Insel drei Söhne gebar. Einer von ihnen war Minos, nach dem die kretische Hochkultur benannt ist. Kreta also die Wiege Europas!

Dass die sagenhafte Königstochter aus Phönikien stammte, ist eines der Bindeglieder zwischen Sage und Historie. Die Sage weist hin auf sehr frühe tatsächliche Beziehungen zwischen den Griechen und Kretern einerseits, und zwischen den Griechen und Phonikern an der Küste Syriens anderseits.

Kretas geographische Lage zwischen Asien, Afrika und Europa (die Insel Gavdos vor der Südküste Kretas im Libyschen Meer ist der südlichste Zipfel Europas) ist vermutlich auch einer der Gründe, dass dort bereits vor Jahrtausenden sich ausgeprägte Hochkulturen entwickeln konnten. Die vielfachen Verknüpfungen der hier aufeinandertreffenden Völker mit ihrer jeweiligen Kultur haben im Laufe der Jahrtausende zu einem vielschichtigen, verzwickten Sachverhalt geführt, den die Wissenschaft erst seit ungefähr 100 Jahren zu entwirren begann.

Unsere Studienfahrt ermöglichte uns die Besichtigung bedeutender minoischer Siedlungen und Paläste, neben Festos im Süden und Kato Zakros im äußersten Osten insbesondere der Palast von Knossos.

Unvergesslich die wunderschönen Wandbilder im Knossos-Palast, die neben vielem anderen noch heute ein beredtes Zeugnis vom verfeinerten Geschmack und den Fähigkeiten jener Menschen ablegen. Das weitläufige Areal des Knossos-Palastes steht auf einer massiven Schuttschicht, die kulturelle Kontinuität bezeugt.

Der Besuch des archäologischen Museums in Heraklion, wenngleich es zur Zeit im Umbau begriffen, nur die wichtigsten Exponate zeigt, vertieft und ergänzt unseren in Knossos empfunden Eindruck von der kultivierten Lebensart jener vergangenen Epochen.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass Kreta bereits in diesen so lange zurückliegenden Zeiten (zu unserer Bronzezeit) dicht besiedelt war, womöglich stärker bevölkert war als heute mit seinen 500.000 Einwohnern.

Hinterlassenschaften aus der griechisch-römischen Antike zeigt uns die Insel überraschend selten, so beispielsweise die verfallenen Mauern eines römischen Aquäduktes in Nachbarschaft einer dorischen Fortifikation und einer Bewässerungsanlage der Gegenwart, die uns allerdings auch arabisch anmutet.

Kreta ist durch den Apostel Paulus mit dem Christentum in Berührung gekommen, also zu einem denkbar frühen Zeitpunkt. Seit dem Zerfall des weströmischen Reiches war die Insel unter byzantinischem Einfluss, und die namentlich spätbyzantinischen Denkmäler sind recht zahlreich und ausnahmslos zauberhaft schön: Klöster, Kirchen, Kapellen. Sicherlich an jedem unserer Tage auf Kreta konnten wir uns an einem Bauwerk dieser Epoche erfreuen, an der malerischen Lage meist in der Einsamkeit, den eindeutig zu identifizierenden architektonischen Merkmalen und ganz besonders an der reichen Gemäldeausstattung und den Fresken im Inneren. All das zusammen ist so schön, dass man sich gar nicht satt sehen kann!

Auf unseren Spaziergängen durch die Städte Chania und Rethimnon gleich zu Beginn unseres Kreta-Aufenthaltes zeigte sich die Insel noch von einer ganz anderen und für den Neuling überraschenden Seite: nach dem Niedergang von Byzanz waren von 1204 bis 1645 die Venezianer die Herren auf Kreta, und unter anderem die Baulichkeiten wollen das auch heute noch nicht verleugnen in Form einer kreto-venezianischen Renaissance. Wir genießen diese Anmut.

Vereinzelt begegnen uns in den Städten wie Rethimnon und Heraklion auch Minarette, Reminiszenzen an die Türkenherrschaft. Dass diese Spuren eher rar sind, versteht sich unschwer, da die Kreter, aus ganzem Herzen Griechen, mit allen Mitteln die Befreiung von der Türkenherrschaft von 1645 bis 1913 betrieben. Erinnerungen an diesen Kampf um Unabhängigkeit sehen wir vergleichsweise häufig, so zum Beispiel im Kloster Arkadi.

Wenn wir Kreta auch bereits in ganz früher Zeit zu einem unzweifelhaften Bestandteil Griechenlands rechnen dürfen, so gehört es doch erstaunlicherweise noch nicht einmal 100 Jahre zum griechischen Staat (1913).

Und selbst innerhalb dieser letzten Epoche - einer lächerlich kurzen Zeitspanne angesichts seiner Jahrtausende alten Geschichte! - haben wieder Eindringlinge Kreta unterwerfen wollen, letztlich wieder vergeblich. In einer gigantisch anmutenden Luftlandeaktion versuchten die Nationalsozialisten Ende Mai 1941 die Invasion.

Ein riesiger Soldatenfriedhof mit mehr als 4.500 gefallenen Deutschen, besorgt von dem nahen Kloster Gonia in Maleme ganz im Nordwesten der Insel, zeugt von diesem Wahnwitz. Insgesamt sind auf Kreta mehr als 15.000 deutsche Soldaten gefallen.

Die Erschießung männlicher Geiseln in Anoiga sowie von Mönchen des Klosters Toplou durch die deutsche Wehrmacht machen uns als deutsche Besucher betroffen, mahnen uns aber auch eindringlich, dass wir den Segen des friedlichen Zusammenschlusses der Länder Europas nicht hoch genug schätzen können und nicht als Selbstverständlichkeit ansehen.

Das wir trotz allem freundlich empfangen werden!

Ein ganz wesentlicher Aspekt Kretas, den der eingangs zitierte Reiseführer hervorhebt, muss schließlich noch ausdrücklich gewürdigt werden, nämlich der florierende Tourismus:

Besonders die ebene Nordküste bietet sich in ihrer ganzen Länge dafür geradezu an. Dort sind auch die größeren Städte, durch ein gut ausgebautes Verkehrsnetz miteinander verbunden. Auf der Durchfahrt stoßen wir auf all die Attribute, die modernen Fremdenverkehr kennzeichnen. Es bedarf keiner ausgeprägten Phantasie, sich die quirligen Massen zur Hauptsaison vorzustellen, so dass hin und wieder vor weiterer Expansion gewarnt wird. Und auch jetzt zum Ausklang der Saison begegnen wir auf unseren Spaziergängen hier und dort unseren „Kollegen“ beim Bummel durch die Zentren der Altstädte, beim Shopping, in den vielen Straßencafés, an den ausgedehnten Stränden, in den ungezählten malerischen Restaurants in den alten Häfen, in der alten Festungsanlage von Spinalonga, die bis ins letzte Jahrhundert als Quarantäne-Insel für Leprakranke diente.

Neben Orten wie Chersonissos, die frappierend an Orte wie Arenal auf Mallorca erinnern, bietet Kreta rund um die Mirabello Bucht Weltklassehotels, die den Gästen allen denkbaren Komfort bieten.

Auf unserer Wanderung über die Lassithi-Hochebene, einer Fläche von 5x10 km, können wir zum Greifen nahe (riesige geschenkte Wassermelonen!) die Fruchtbarkeit dieses Gebietes und zugleich die Bemühungen der Landbevölkerung erleben, die Menschen mit Obst und Gemüse zu versorgen. Ohne Kreta müsste Athen darben!

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass wir in zwei hervorragenden Ferienanlagen an der Nordküste Herberge fanden, beide bestens ausgestattet und gleichermaßen zur Erholung geeignet, dass der Gast sowohl die Ruhe als auch die Unterhaltung finden kann; mit weitem Blick übers Meer und allem drum und dran, was der Mensch des 21. Jahrhunderts in seinem Urlaub für unverzichtbar hält.

Dass wir auf unseren täglichen Ausflügen immer zur Mittagszeit eine vorzügliche Taverne mit vorzüglicher Beköstigung fanden, ist nicht nur der organisatorischen Umsicht unseres Reiseleiters Giorgos zu schulden, sondern auch der lebhaften Nachfrage nach den Köstlichkeiten der griechischen Küche.

Unser Wohlbefinden wurde gesteigert durch die kunstvoll zusammengestellten Mittagessen. Und wenn es uns so richtig gut ging nach dem üppigen Mahl, abgerundet mit Ouzo und griechischem Kaffee, dann bemerkte Giorgos ironisch trocken „Ein hartes Leben!“...Und unsere Hosen wuchsen mit ihren Aufgaben!

Und ganz zum Schluss möchte ich nochmal auf meinen schlauen Reiseführer zurückgreifen, der es für ausgeschlossen hält, Kreta während nur einer Reise kennenlernen zu können.

Trotz eines Musikabends mit für unsere Ohren ungewohnter kretischer Musik, mit Bouzuki, Lauda und Kostas, dem Trommler, trotz vielseitiger, unermüdlicher und hochinteressanter Erklärungen und Hinweisen von Giorgos, so vielfältig, auch kontrastreich und über alle Maßen erkundungswert ist eben auch diese Insel, die gerne auch wegen ihrer geologischen Vielfalt der kleinste Kontinent genannt wird.

Ob zum 1. Mal oder schon zum 16. Mal auf Kreta, es war nicht das letze Mal!

Text   Luitgard Hübner,

Bilder Erica Witzgall

Fotos  Bernhard Hoff

Hier folgt ein detaillierter Reisebericht zum "Nachfahren" auf der Landkarte und zum Wundern, wo wir überall waren.

2008

Kreta, der kleinste Kontinent

von Günter Miketta

 Reiseverlauf

 1. Tag    Köln-Bonn – Athen – Iraklion – Rethimnon

 2. Tag    Kloster Ronja – Akropolis Polyrinia – Minoische Hafenstadt Chania

 3. Tag    Festos – Messara Ebene – Idagebirge

 4. Tag    Wanderung durch die Imbros-Schlucht

 5. Tag    Kloster Arkadi – Margarites – Anogia – Nidahochebene

 6. Tag    Iraklion – Knossos – Sissi (Hotel u. Village Resort Kalimera Kriti)

 7. Tag    Moni Kera – Zeus-Höhle – Lassithi-Hochebene – Wanderung zur Ambelos-Passhöhe

 8. Tag    Im Osten Kretas: Gournia – Sitia – Kato Zakros – Palmenstrand – Moni Toplou

 9. Tag    Panagia Kera – Kritsa – Insel Spinalonga – Agios Nikolaos – Abschiedsessen

10. Tag    Heimflug: Iraklion – Athen – Köln-Bonn

Reisebericht

Fr, 10.10.   Köln-Bonn – Athen – Iraklion – Rethimnon

Früher Flug über Prestina/Bosnien, Belgrad und Thessaloniki nach Athen

Landung und Zwischenaufenthalt in Athen, wo wir die Zeit nutzen, das Archäologische Museum im Terminal zu besuchen, in dem die Funde ausgestellt sind, die beim Flughafenbau ausgegraben wurden. Weiterflug nach Iraklion, wo wir am frühen nachmittag von unserem Reiseleiter Giorgos Tzabouraikis und dem Busfahrer Nikos begrüßt werden.

Nach 80 km Busfahrt besichtigen wir bei herrlichem Wetter und blauem Himmel Altstadt und Hafen von Rethimnon.

Weiterfahrt zum Hotel Grecotel El Greco, Kampos Pigis bei Rethimnon; die Anmeldung erledigen wir bei einem kühlen Willkommenstrunk.

Sa, 11.10.   Kloster Ronja – Akropolis Polyrinia – Minoische Hafenstadt Chania

Über die Küstenstraße fahren wir an Souda und Chania vorbei und weiter über Kolimbari zum Moni Ronja („Kloster an der Ecke“), das sich durch konsequente Schließung sehr effektiv den lästigen Touristenströmen verschließt.

Über den Ort Afrata fahren wir auf einer Nebenstraße hoch für einen Fotostop. Die Aussicht ist fantastisch und einmalig schön über die Bucht von Kissamos. Durchfahrt von Kastelli Kissamos in Richtung Polirinia, 6 km südlich von Kastelli Kissamos gelegen.

Wanderung zur Akropolis und zu den Resten der im 8. Jh.v.Chr. gegründeten Stadt Polirinia. Schon gleich zu Beginn haben wir einen nicht ganz kurzen Aufenthalt beim „Ouzobrenner“ mit einer kleinen Verköstigung: Lecker!

Nach dem Abstieg von der Akropolis: Einkehr bei „Odysseus“ zum köstlichen Mittagessen.

Fahrt von Polirinia nach Chania, vorbei an Máleme (hart umkämpfter Ort während der deutschen Invasion im Zweiten Weltkrieg) am deutschen Soldatenfriedhof vorbei, wo 4465 Gefallene begraben sind, die beim Luftlandeunternehmen vom 20. Mai bis 1. Juni 1941 umgekommen sind. Mit dieser Invasion begann die Schlacht um Kreta.

Chania, die zweitgrößte Stadt Kretas und Provinzhauptstadt von Westkreta ist eine der schönsten Städte Griechenlands, dank des Enflusses der Venezianer. Rundgang durch die Altstadt mit herrlichem Panoramablick über den Hafen. Ein Ort, wo man einen längeren Urlaub verbringen könnte.

So, 12.10.   Festos – Messara-Ebene – Ida-Gebirge

Wegen Schlechtwetter in den Bergen und heftigen Regenfällen ist die vorgesehene Wanderung durch die Samaria-Schlucht nicht möglich.

Die Fahrt nach Festos, der Ausgrabungsstätte im Süden der Insel geht über Armeni weiter nach Spili, wo wir einen kurzen Aufenthalt einlegen und einen interessanten Löwenbrunnen digital erfassen.

Mit Timbaki erreichen wir den ersten Ort der Messara-Ebene und stehen wenig später auf der Archäologischen Ausgrabungsstätte von Festos, wo der berühmte Diskus von Festos gefunden wurde.

Festos liegt auf einem Hügel in der größten und fruchtbarsten Ebene Kretas. Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick über das ganze Tal. Die Ausgrabungen des Palastes, der nach Knossos der bedeutendste minoische Palast Kretas ist, begannen im Jahr 1900.

Mit ausgiebigen Erklärungen führt uns Giorgos durch die interessante Anlage. Weiterfahrt durch Mires, den Hauptort der Messara-Ebene, von wo wir in Richtung Südflanke des Ida-Gebirges fahren. Über den wasser- und fischreichen Ort Zaros gelangen wir zum Moni Vrondisi, das von einem einzigen dynamischen Mönch bewohnt wird. Dieses Kloster hat starke venezianische Einflüsse. Der Kircheneingang liegt im Nordschiff, an dessen Nordwand schöne Ikonen hängen. Das dem heiligen Antonios geweihte Südschiff mit seinen Fresken ist die ursprüngliche Klosterkirche. Eine Betonruine im Klosterhof zeugt von hochfliegenden Plänen zum Bau einer Kongresshalle.

Weiterfahrt durch das Dorf Vorizia, das im Zweiten Weltkrieg in einer Strafaktion der deutschen Wehrmacht abgebrannt worden ist. Die neue Ansiedlung in der Nähe wurde von der Bevölkerung nicht angenommen; man baute das Dorf an alter Stelle wieder auf.

Das nächste Kloster „Moni Valsamonero“, mit seinen 3 Kapellen: Panagia (die älteste), Joannis und Phanourios, 4 km weiter nordwestlich gelegen, ist leider geschlossen. Der Wärter öffnet erst gegen 15:00 Uhr. Wir verzichten auf eine Besichtigung und kehren in der Taverne Para-Dosi zum Mittagessen ein:  Sehr lecker und reichlich. Doch die verschnorkelten Kaninchen, die mag keiner so recht.

Rundum gesättigt, Abfahrt von der Taverne. Es folgen das Dorf Kamares (in der Nähe eine Kulthöhle der Minoer) und auf der Höhe  der Blick auf das Libysche Meer. Weiter über Apodoulou und durch Kouroutes und Vizari, das in der Gegend von Amari liegt. Hier befinden wir uns in den dicksten Bergen und größter Einsamkeit. Der erst leichte Regen wird immer stärker, und als wir am neuen Stausee vorbei fahren mit der noch im Bau befindlichen Staumauer, machen mehrere Wolkenbrüche dem Fahrer das Leben schwer; denn viel, viel Wasser schießt quer über die Straße. Endlich stoßen wir hinter Rethimnon auf die E 75 und sind bald  im Hotel. Regen und Sturm wehen ungemein heftig vom Meer her in den überdachten Verbindungsgang zwischen Hotel und Hauptgebäude mit Empfangshalle und Restaurant.

Mo, 13.10.   Wanderung durch die Imbros-Schlucht

Heute mit einem Riesenbus, der auch für die Zeit bis zur Abreise nur uns zur Verfügung stehen wird. Mit diesem Super-Reisebus werden wir noch so manches Abenteuer erleben.

Über die Schnellstraße in Richtung Chania, verlassen wir diese an der Ausfahrt Vamos und biegen in wenigen Minuten auf eine Nebenstraße in Richtung Berge und Wolken ab. Die Strecke ist sehr einsam, kurvenreich und steigt schnell auf eine Höhe von über 800m an. Kurz nach 9:00 Uhr erreichen wir die Askifou-Hochebene und stärken uns in einer Taverne beim Dorf Imbros mit griechischem Kaffee und präparieren uns für die Wanderung.

Je tiefer wir hinabsteigen, umso schmaler und holpriger wird der Weg; die Felswände rücken immer näher zusammen und werden höher und höher. Es geht nur noch holprig über Geröll und dicke Steine. Nach dem spektakulären Sturz einer Mitreisenden (Frau Cramer kann gottseidank noch gutbetreut weiterlaufen und hat „bloß“ starke Abschürfungen am Bein), geraten wir unerwartet auch noch in einen Steinschlag, ausgelöst von einer Bergziege. Zum Glück wird keiner von uns in Mitleidenschaft gezogen, obwohl einige Felsbrocken direkt bis vor unsere Füße springen.

Abgekämpft, verschwitzt und durstig kommen wir nach einer strammen, aber sehr beeindruckende Wanderung nach circa 4 Stunden mit tollen Natureindrücken und Erlebnissen an der Südküste Kretas an.

In der nahebei liegenden Taverne Komitades werden wir mit einem leckeren Mittagessen und köstlichem Wein belohnt und erklären Frau Cramer wegen ihres tapferen Durchhaltens zur „Ehrenbergziege“. Auf den wenigen Metern bis zum Lokal werden wir von heftigem Seewind mit starken Böen fast umgeweht.

Durch den alten Ortskern von Komitades geht es zurück in die Berge. Es wird eine halsbrecherische Fahrt: Schmale Straße, enge Kurven und einige Spitzkehren. Ausgerechnet in der engsten versperrt uns ein Bagger den Weg. Wir müssen ein paar Meter über steilem Abgrund zurücksetzen, damit der Bagger einige riesige Felsbrocken auf Seite schieben und der Bus „die Kurve kriegen“ kann. Auf der Weiterfahrt staunen wir über die Urgewalt des Wassers, das über Jahrmillionen solche gewaltigen Schluchten in den Fels gefressen hat.

Di, 14.10.   Kloster Arkadi – Margarites – Anogia – Nida-Hochebene

14 Kilomter geht es auf einer kurvigen Nebenstraße in die Höhe zum Moni Arkadi, einem Kloster mit barocker Fassade, das wegen seines Freiheitskampfes gegen die osmanische Besatzer zum Mahnmal des kretischen Widerstands und Freiheitswillens wurde. Wir besuchen nur kurz das Innere und laufen dann durch die Außenanlagen. Ein interessantes Kloster mit beeindruckenden Gebäuden und schönen Perspektiven.

Weiter geht es durch’s Gebirge nach Margarites; wir erkunden bei einem Rundgang das bekannte Töpferdorf mit mehreren alten Kirchen sowie neuen und vielen alten Häusern. Wir besuchen noch eine Töpferei, hören einen kleinen Vortrag über die Kunst des Töpferns an und schauen dem Töpfer bei der Herstellung einer Vase und einer Schale zu.

Weiterfahrt durch Perama und immer weiter Richtung Nida-Hochebene, mit einer ganzen Reihe kritischer Dorf-Passagen: Choumeri, Keramota und Kalivos. Hier dauert die Durchfahrt wegen im Wege stehender Autos ca. 15 bis 20 Minuten. Im nächsten Ort soll Hanf (Haschisch) angebaut werden. Es ist hier überhaupt eine berüchtigte Gegend (kretische Mafia).

Vor dem Dorfeingang von Zoniana sehen wir ein größeres Polizeiaufkommen. In diesem Städtchen kam es in der Vergangenheit zu aufstandähnlichen Tumulten und es sollen laut Erklärungen von Giorgos Bestrebungen im Gange sein, einen „eigenen Staat“ zu bilden (Unabhängigkeit von der griechischen Regierung).

Zur Mittagszeit erreichen wir mit Anogia den Hauptort der Nida-Ebene. Im 19.Jahrhundert von den Türken verwüstet, wurde er 1944 von den deutschen Besatzungstruppen niedergebrannt, die männliche Bevölkerung wurde als Geiseln erschossen.

In einer Taverne im Zentrum machen wir Mittagspause; es gibt wie bisher typisch griechische Speisen und Gegrilltes aus dem offenen Kamin.

Von Anogia geht unsere Busfahrt immer weiter in die Höhe bis wir am frühen Nachmittag mit ca. 1514m die Nida-Hochebene erreicht haben. Am Fuße des Psiloritis (mit 2456m der höchste Berg Kretas) unterhalb einer von zwei Höhlen Kretas, in der Zeus von seiner Mutter Rhea zur Welt gebracht worden sein soll. Bei einem Ausflugslokal kehren wir zu heißem griechischem Kaffee ein. Leider hat der Regen so stark zugenommen, dass wir den Plan aufgeben, die Höhle des Zeus zu besuchen, wärmen uns lieber am Kaminfeuer und beschließen, als Ersatz die Dikti-Höhle auf der Lassithie-Ebene zu besuchen.

Wir verabschieden uns von der heute mit 10°C ungastlichen Nida-Hochebene und vom Gasthaus Diktéon Antron. Unsere Fahrstrecke zurück zum Hotel: Anogia, Axos , Mourtzana und Perama.

Mi, 15.10.   Iraklion – Knossos – Sissi (Hotel u. Village Resort Kalimera Kriti)

Wir nehmen Abschied vom Hotel Grecotel el Greco und machen uns auf den Weg nach Iraklion, wo wir die Schätze des Archäologischen Museums besichtigen. Obwohl das neue Museum noch im Bau ist und wir nur eine Auswahl von Ausstellungsstücken in einer Dependance sehen können, sind wir sehr begeistert. Die Auswahl und Reihenfolge der Funde ist ausgezeichnet und Dank der hervorragenden Erläuterungen von Giorgos ist diese Besichtigung ein echtes Glanzlicht.

Nach dem Museumsbesuch laufen wir durch die Neustadt in die historische Altstadt. Es gibt viel zu sehen, wir kriegen müde Füße und sind froh, als wir in einem ausgezeichneten Restaurant bei der Kleinen Minaskirche zum Mittagessen einkehren. Die Speisenfolge beginnt mit leckeren kleinen Fischen und endet mit einem köstlichen griechischen Kaffee.

Weiter geht es Richtung Knossos. Nach relativ kurzer Fahrt erreichen wir die Ausgrabungsstelle und lassen uns von Giorgos in die Welt der minoischen Päläste versetzen und staunen über die Leistungen und Taten der ersten europäischen Hockultur.

Von Knossos Fahrt durch den beliebten Badeort Malia und Ankunft im Hotel Kalimera Kriti bei Sissi, einem kleinen Fischerort an der Nordküste. Es ist eine fantastische Hotelanlage: 5*De Luxe.

Doch ehe wir mit Begleitung den langen Weg zu unserem Domizil gehen, werden wir auf der großen Hotelterrasse, mit weitem Blick über die Anlage aufs Meer hinaus, von der aus Deutschland stammenden Hotelmanagerin freundlich und mit einem Ouzo-Longdrink begrüßt.

Abendessen im Freien auf den Terrassen vor dem Restaurant. Herrlich!

Do, 16.10.   Moni Kera – Zeus-Höhle – Lassithi-Hochebene – Wanderung zur Ambelos-Passhöhe

Fahrt auf der Landstraße in Richtung Iraklion, wo wir in Malia abbiegen zur Lassithi-Hochebene. Besichtigung des Klosters, das auch Kloster der herzlichen Madonna genannt wird und von Schwestern geführt wird, die mit den Touristen sehr ungriechisch streng umgehen.

Über die Ambelos-Passhöhe (900m) erreichen wir die Lassithi-Hochebene, auf der uns leider nicht mehr die tausend weißen Windmühlen begrüßen. Trotzdem sehenswert.

Beim Dorf  Pinakiano biegen wir ab in Richtung Psichró, dem „Kalten Dorf“, von wo wir zur Dikti- Höhle aufsteigen, dem zweiten Geburtsort von Zeus.

Die Dikteon Andron liegt auf 1050m Höhe und ist bis 60m tief. Über 200 teils glitschige Betonsteinstufen geht der Einstieg in die Tropfsteinhöhle. Ganz unten, oft unter Wasser stehend, befindet sich in einer Nische die „Wiege“ des Zeus; hier soll er von Rhea geboren worden sein. Elektrische Beleuchtung sorgt für die notwendige Helligkeit.

Nach der Besichtigung gibt Giorgos am Höhleneinstieg mit Blick auf die Hochebene noch einige Erklärungen und nutzt die Gelegenheit, über das Höhlengleichnis Platons zu philosophieren.

Mit kurzen Unterbrechungen fahren wir rund um die fast kreisförmige und sehr fruchtbare Hochebene; es ist das einzige Hochplateau, das auf Kreta ganzjährig bewohnt ist.

In der Nähe des Dorfes  Georgios  halten wir gegen Ende der Rundfahrt bei einer Taverne mit 3 touristenwirksam restaurierten Windmühlen (Wasserpumpen). Diese Taverne scheint von allen Reiseführern angefahren zu werden; denn es herrscht viel Touristenrummel.

Nach dem Mittagessen einfache aber interessante Wanderung durch die Ebene mit den größtenteils abgeernteten Feldern (Gemüse wie Kohl und Brokkoli, Melonen).

Unterhalb der Passhöhe im Dorf Pinakiano wartet der Bus auf uns. Wir fahren die kurze Strecke hinauf zum Ambelos-Pass und machen einen kleinen Fotostop, um die zerfallenen Getreidemühlen und die Aussicht in schwindelerregend tiefe Täler zu genießen.

Fr, 17.10.   Im Osten Kretas: Gournia – Sitia – Kato Zakros – Palmenstrand – Moni Toplou

Heute geht es in Richtung Ostküste, vorbei an Nikolaos und an der Bucht von Mirabello.

Etwa 18 km südöstlich von Agios Nikolaos machen wir an der Ausgrabungsstätte Gournia (Ruinen einer 3500 Jahre alten minoischen Stadt) einen Fotostop. Interessant ist, dass sich hier auch die schmalste Stelle der Insel Kreta befindet.

Auf der Weiterfahrt passieren wir folgende Orte: Kavousi, Lastros, Sfaka und fahren durch Mésa Moulianá.

Ankunft in Sitia an der Strandpromenade. In einem Café mit tollem Blick auf die Bucht und die Stadt genießen wir unseren schon standardgewordenen griechischen Kaffee.

Weiterfahrt: Agia Fotia (Heiliges Feuer), Ammolakos, durch Palékastro, Langada, Azokeramos (überall nur Olivenplantagen), Zákros (hier beginnt die „Totenschlucht“, eine beliebte Wanderroute; das Tal der Toten ist eine antike Begräbnisstätte).

Káto Zákros. Durch die Hitze laufen wir zum Minoischen Palast und besichtigen die Ruinen der antiken Stätte. 1450 v.Chr. wurden der Palast und die Stadt durch eine völlig überraschend gekommene Katastrophe zerstört und danach nie wieder besiedelt.

In einer Taverne, herrlich am Strand gelegen, kehren wir zum Mittagessen ein und wissen, dass wir uns  an einem der geschichtsträchtigsten Plätze Kretas befinden.

Rückfahrt in Richtung Westen, mit einen kleinen Abstecher nach Norden; denn schließlich wollen wir auch die Palmenoase am Strand von Vai gesehen haben.

Wieder kommen wir durch folgende Orte: Zákros, Holakies, Langada und Palekastro. Hier zweigen wir auf eine Nebenstraße in Richtung Vai ab und erreichen den größten Dattelpalmenhain Europas und vertreiben uns dort die Zeit, jeder auf seine Weise und nach Lust und Laune. Am Strand und im Wasser herrscht reges Treiben.

Abfahrt vom berühmtesten Strand Kretas zum Moni Toplou, dem „Kanonenkloster“. Der richtige Name lautet: Moni Panagia Akrotiriani (Kloster der Muttergottes vom Kap). Es ist das reichste Kloster Ostkretas und hat sich auch als eine Festung des Glaubens und des Widerstands bewährt. Daher auch der ungewöhnliche Name Toplou (türkisch top = Kanone).

Die Ausstattung des Klosters ist überwältigend, die beiden Kirchenschiffe ein wahres Ikonenmuseum. Die gesamte Anlage und der Innenhof, sein Boden ist mit Kieselmosaik belegt, mit Treppen, Balkonen und Brunnen einmalig schön.

Am Ende der Besichtigung gehen wir noch schnell in den Souvenirshop und treten dann die letzte Etappe unserer Rückfahrt an.

Bei Palekastro (15 km bis Sitia) schließt sich die „Rundfahrtschleife“. Und weiter geht’s: Sitia, Mouliana, Kavousi, Ruinen von Gournia und Agios Nikolaos. Es ist schon fast dunkel, als wir um 18:50 Uhr an der großen Kreuzung anhalten müssen. Von der Landstraße biegen wir am „Geierfelsen“ wieder auf die alte Küstenstraße ab und erreichen unser Hotel.

Abendessen diesmal wegen der Abendkühle im Restaurant. Dazu noch etwas Besonderes: Mit den Angeboten des Vorspeisenbuffets schuf jeder ein kleines Kunstwerk, das später von allen Reiseteilnehmern neutral bewertet wurde. Für die glückliche Siegerin gab es eine kleine Ikone der süßküssenden Maria mit Kind.

Sa, 18.10.   Panagia Kera – Kritsa – Insel Spinalonga – Agios Nikolaos – Abschiedsessen

Besichtigung der berühmtesten Kapelle beim größten Dorf Kretas, dem Künstlerdorf Kritsa. Die 3-schiffige Panagia Kera ist die wichtigste venezianische Kirche Kretas, Baubeginn 13.Jh. Außen beeindruckt der harmonisch wirkende Bau; die herrlichen byzantinischen Fresken im Inneren - einfach überwältigend schön.

Bummel durch das  Dorf Kritsa, das weit über die Grenzen Griechenlands hinaus durch eine Romanverfilmung als typisch kretisches Dorf bekannt geworden ist. Die Panorama-Lage auf einer Terrasse der Lassithi-Berge bietet einen schönen Blick zum Golf von Mirabello.

Auf eigene Faust erkunden wir das Dorf mit den unzähligen Verkaufsläden, insbesondere für kretische (und auch „andere“) Handarbeiten. Vor der Weiterfahrt beobachte ich noch, gemütlich auf einem Stuhl sitzend, wie die Geier an der Felswand in der Thermik segeln. Anscheinend haben sie einen Revierwechsel vorgenommen.

Abfahrt zurück nach Agios Nikolaos und durch die Stadt hinunter zum Hafen; weiter über die Uferstraße in Richtung Spinalonga. Im malerischen Dorf Elounda steigen wir am Hafen von Plaka aus.

Am Kai liegt schon unser Boot für die Überfahrt zur Festungsinsel Spinalonga. Dies ist eine kleine Felseninsel, die nördlich von der großen Insel Spinalonga liegt; somit gibt es also zwei Inseln mit diesem Namen. Das Eiland diente bis Anfang des 20.Jh. als Leprastation. Wir besichtigen die beeindruckende Festung und umwandern sie auf dem Rundweg.

Wieder an Bord, treten wir die Rückfahrt nach Plaka an,  umrunden dabei erst das Eiland und bekommen auf der Weiterreise als Mittagsimbiss ein köstliches Picknick geboten mit Käse, Tomaten, Oliven, Rot- und Weißwein und leckerem, aber sehr süßem Sesamkuchen. Giorgos hat mal wieder prächtig organisiert -auf engstem Raum!

Zurück nach Agios Nikolaos, wo jeder nach dem Ausstieg am Hafen nach Lust und Laune diesen malerischen Ort durchstreift.

Am Abend Treff im Restaurant „Dionisos“, das auch zur Hotelanlage gehört. Hier haben wir  bei typisch kretischer Musik mit Gesang, dargeboten von drei griechischen Musikanten, unser Abschiedsabendessen.

So, 19.10.   Heimflug: Iraklion – Athen – Köln-Bonn

Von Iraklion über Athen geht es zurück nach Köln.

Beim Abflug ist die Sicht ganz gut; später geht’s lange nur über einer dichten Wolkendecke weiter bis etwa über der Po-Ebene. Doch beim Überflug der Alpen  werden entschädigt durch eine hervorragende Sicht. Auf den Fotos sind z.B. der Gepatsch-Stausee, die Weißkugel und das Inntal, westlich von Innsbruck gut zu erkennen.

Taxi Haug fährt die Neunkirchen-Seelscheider nach allgemeiner Verabschiedung von den „auswärtigen“ Gästen zurück.

Text: Günter Miketta,  Bernhard Hoff

Fotos: Bernhard Hoff

Istanbul

Reise nach Istanbul (14.03.08 – 20.03.08)

28 Reisende verlebten von Freitag, dem 14.03.08, bis Donnerstag, dem 20.03.08, unvergessliche Tage in der türkischen Metropole am Bosporus.

Şeref Bay, unser gut gebildeter und viel wissender türkischer Reiseführer, gab uns einen hervorragenden Einblick in 2700 (!) Jahre griechischer, römischer, byzantinischer, osmanischer und türkischer Geschichte der Stadt: Byzanz, Konstantinopel, Istanbul.

 Der Einfluss abendländischer Kultur auf den vorderen Orient ist in Istanbul sehr gut nachvollziehbar. Hier hatte Konstantin d. Gr. 330 n. Chr. in Byzantion Roma Nova, das ,Neue Rom’, errichten lassen und eingeweiht, und für viele Jahrhunderte hieß die Stadt nach seinem Namen Konstantinopel. Wer die letztjährige Konstantinausstellung in Trier besucht hatte, fand nun in Istanbul den direkten Blick auf einige in Trier modellhaft nahe gebrachte Originalschauplätze, man denke nur an das Hippodrom (Pferderennbahn) mit seinen markanten Obelisken und die Hagia Sophia, diese faszinierende Kirche, die Kaiser Justinian im 6. Jhd. errichten ließ.

Das oströmische bzw. byzantinische Reich hatte Bestand bis 1453, bis es nach wiederholten Angriffsversuchen durch den Osmanen Mehmet II. eingenommen wurde. Wie schwierig es war, Konstantinopel einzunehmen, vermittelte uns Dr. Göksel Sazci, ein namhafter türkischer Archäologe, der in Tübingen studiert hat und nun an Projekten in Istanbul, aber auch in Troja beteiligt ist, an der gewaltigen Land- und Wehrmauer. Hier konnten wir vor Ort erstmals anschaulich die hervorragende Lage Konstantinopels einschätzen, das durch das Marmarameer, den Bosporus, das Goldene Horn als Meeresarm und ebendiese Landmauer geschützt war. Wir sahen Reste byzantinischer Palastherrlichkeiten und lernten an diesem Tag auch die Chorakirche kennen mit ihren kunstvollen Decken- und Wandgestaltungen, die in Mosaiken Szenen der Bibelgeschichte zum Gegenstand haben.

 Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wollte ich alle gesehenen Örtlichkeiten benennen und alle Unternehmungen dieser Reisetage beschreiben. Einige Highlights seien dennoch genannt: Die Hagia Sophia in ihrer Entwicklung als Kirche, Moschee und heutiges Museum. Die Palastherrlichkeiten der Sultane, repräsentiert durch den Topkapı-Palast mit seinen unglaublichen Schätzen und den Dolmabahçe-Palast mit seinen prunkvollen Räumlichkeiten. Die Sultan Ahmet-Moschee (Blaue Moschee) und die Moschee von Süleyman dem Prächtigen, zu dessen Zeit das Osmanische Reich seine größte Ausdehnung hatte.

 Ein besonderer Schwerpunkt unserer Bildungsreise lag auf dem Besuch kirchlicher bzw. religiöser Einrichtungen mit Stammsitz in Istanbul.

So erlebten wir den griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomeus in einer Nachmittagsvesper. Hinterher wurden wir durch seinen Vertreter für Öffentlichkeitsarbeit in die besonderen Probleme dieses Kirchensitzes, der bis in römische Zeit zurückgeht, aufgeklärt. Die griechisch-orthodoxe Kirche hat weltweit ca. 250 Mill. Gläubige.

Ein interessanter Vergleich bot sich uns durch den Besuch im Patriarchat der Armenischen Kirche, eine der ältesten christlichen Kirchen. In der uns gebotenen Audienz flossen nur spärlich offene Informationen zu Problemen dieser in der Türkei mittlerweile kleinen Glaubensgemeinschaft. Es entstand der Eindruck, dass man Schuldfragen zum Vorgehen der Türken gegen die Armenier während des Ersten Weltkriegs nicht ansprechen wollte.

Eine weitere kleine Glaubensgemeinschaft in Istanbul bilden die Protestanten der ‚Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei’, deren Pfarrer uns Einblicke in gut gepflegte Ökumene mit den katholischen und griechisch-orthodoxen Christen Istanbuls gab.

Diesen drei von uns besuchten Einrichtungen war eines gemeinsam: Der allseits dominierende Islam versucht sie in ihrem Wirkungsgrad zu behindern, besser gesagt nichtig zu machen. Dieser Eindruck verfestigte sich, als wir eine Audienz beim obersten Müftı von Istanbul, dem Glaubensvorsteher der dortigen Muslime, wahrnahmen. Dessen Stellvertreter antwortete uns zu unseren auch kritischen Fragen fast immer zu ‚glatt’. Aufschlussreich war vor allem seine einseitige Sichtweise zur Integration der Muslime in Deutschland, insbesondere in Köln.

Ohne unseren Dolmetscher Şeref Bay wäre eine solche Audienz mit dieser angeregten Diskussion und ihren Erkenntnissen für alle Reiseteilnehmer nicht denkbar gewesen!

 Genug nun an Details zu unserer Reise – eine Sache sei aber auch noch gesondert erwähnt: wir haben in diesen Tagen ein tolles Leben genießen dürfen!

Unser Hotel lag oberhalb des Hippodroms und hatte ein Restaurant im 7. Stock, gleichzeitig unser Frühstücksraum, das den ungehinderten Blick auf die Hagia Sophia und die Blaue Moschee zuließ. Unvergessen ein Abendessens mit Panoramablick auf die beiden herrlich erleuchteten Bauwerke. Mehrfach suchten wir landestypische Lokalitäten zum Abendessen auf, wo wir türkische Musik - nicht immer ein Genuss für das westeuropäische Ohr-, in einem Lokal auch Bauchtanz geboten bekamen. Eine Fahrt mit einem Linienschiff auf dem Bosporus, verschiedene Einkaufsbummel in den riesigen überdachten Basaren und auch der Besuch des nahe gelegenen moderne Stadtteils Galata mit seinem markanten mittelalterlichem Turm und dem Taksim-Platz bildeten abwechslungsreiche Alternativen zu den vielfältigen Bildungsangeboten.

 Abschließend sei mir die Bemerkung erlaubt, dass diese eindrucksvolle Fahrt ohne die genauen Vorbereitungen und schlussendliche Gestaltung durch Herrn Bernhard Hoff nicht annähernd so gut hätte gelingen können.

Herr Hoff plant für den Verein im Herbst eine Reise nach Kreta (s.u.).

 Bernhard Plitzko

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