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Am 23. Juni führte uns ein Ausflug nach Hachenburg im Westerwald. Unserer kleinen Gruppe wurde am Vormittag sehr unterhaltsam das kleine Städtchen nahegebracht. Unser Führer Norbert Bahlcke hatte als Nicht-Westerwälder, nämlich geborener Duisburger, sowohl den Abstand, als auch den Humor, uns seine angeheiratete Heimat nahezubringen. Begonnen auf dem historischen Marktplatz mit seinem sehenswerten Brunnen und den malerischen Fachwerkhäusern, die seit 3 Jahrhunderten sowohl von Zerstörung als auch von Abriss verschont geblieben sind, führte er uns durch Hachenburg – wohlgemerkt nicht durch „Altstadt“, was ein eigener, ganz alter, etwas vom Zentrum entfernter Stadtteil ist. Viele Stolpersteine belegen in Hachenburg eine bewegte Vergangenheit, nicht zuletzt die im Dritten Reich.

Nach einer Stärkung im „Weißen Ross“ führte uns der Weg vorbei am Schloss, heute Hochschule der Bundesbank, zum kleinen, aber feinen Landschaftsmuseum Westerwald. Hier entführte uns der Museumsdirektor Dr. Moritz Jungbluth mit sehr lebendigen Schilderungen an Hand der dort ausgestellten alten Bauten in die Geschichte des Westerwaldes, vom Steinzeug hin zu der kleinbäuerlichen Lebensweise. Ein nach aktuellen Gesichtspunkten gestaltetes Museum der kurzen Wege! Der eine oder andere beschloss spontan, dass sich ein erneuter Besuch lohnt.

Dies machte uns vergessen, dass ursprünglich der Besuch von Kloster Marienstatt für den Nachmittag geplant war. Aber hier gilt: Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben!

Vielleicht regt Sie dieser Kurzbericht ja zu einem Ausflug an.

H.-J. Parpart, 1. Vors. Heimat– und Geschichtsverein

Die Dächer von Hachenburg
Alter Markt mit Brunnen
Alte Scheune im Museum

Mit fünf PKW machten sich am 27.05.22 zwanzig Vereinsmitglieder in noch starkem Regen in den Kölner Norden auf, um das sehenswerte Kloster Knechtsteden in Dormagen zu besuchen.

Die günstige Wetterprognose erfüllte sich, und wir waren um 10:00 Uhr im Trockenen vor der Klosterbasilika versammelt, um dort von Pater Michael Wegner, Spiritaner, zur Führung in Empfang genommen werden zu können. Seine detailreiche, oft auch humorvoll unterlegte Führung hat uns ausgesprochen gefallen!

Im Außenbereich erzählte er uns die wechselvolle Geschichte der Anlage, vom frühen 12. Jahrhundert als Gutshof ausgehend. Die mächtige Basilika nimmt ihren Ursprung von einem Bau her, der zwischen 1138 – 1181 stattfand. Bis zu Säkularisierung wirkten hier die Prämonstratenser, der Orden, der vom Hl. Norbert von Xanten (etwa 1080 – 1134, zuletzt Bischof von Magdeburg) begründet worden war. Die Prämonstratenser hatten das Kloster in seiner heutigen Form aufgebaut.

Wie auch viele anderen kirchlichen Institutionen erlebte das kurz nach 1800 aufgelöste Kloster im 19. Jahrhundert eine sehr wechselhafte Geschichte, bis die Spiritaner 1895 vom Kölner Erzbischof Kardinal Krementz den Auftrag bekamen, das Kloster, das nach dem Brand von 1869 in großen Teilen verwüstet war, wieder aufzubauen. Das Kloster entwickelte sich zum Missionshaus der Spiritaner bzw. zur Ausbildungsstätte deren Missionare. Die heutige „Kongregation vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzen Mariens“ (kurz: Spiritaner) hat sich seit ihrer Gründung in 1848 die missionarische Sendung in der Weltkirche zur Aufgabe gesetzt. Der Orden hat weltweit derzeit ca. 3000 Mitglieder. Heute leben in der Niederlassung rund 25 Spiritaner aus verschiedenen Ordensprovinzen, auch aus anderen Ländern.

Pater Michael zeigte uns den Friedhof, auf dem alle Spiritaner Deutschlands ihre letzte Ruhestätte finden.

In der auch von ihren Ausmaßen her beeindruckenden Kirche dann die Führung vom Westteil, mit dem imposanten Fresko von 1160 in der Apsis, durch die Kirche bis zur östlichen Apsis mit Altar. Auf dem Wege dorthin ein altes mittelalterliches Gnadenbild, die Pietà, mit der Mutter Maria und dem ausgezehrten Leichnam Christi. Die Bedeutung der Kirche liegt in der erhaltenen reinen romanischen Bauform. Wie in vielen Kirchen befinden sich im Ostteil hohe gotische Fenster. Papst Paul VI. hat der Klosterkirche am 25. Juli 1974 den Ehrentitel einer Basilika Minor verliehen. Basilika ist also nicht nur architektonisch gesehen eine besondere Bauform, sondern auch eine Ehrenbezeichnung, die vom Vatikan verliehen wird.

Kloster Knechtsteden im Abendlicht
Barockes Tor zur Klosteranlage
Pater Michael begrüßt uns und erzählt die Geschichte des Kirchenbaus
Blick auf die Westapsis der Basilika,
links das Missionshaus mit dem Klosterladen
Auf dem Friedhof der Spiritaner
Auf dem Friedhof der Spiritaner
Blick durch die Basilika nach Osten auf den Altarbereich
mit den gotischen Fenstern
Schöner Blick durch das geöffnete südliche Hauptportal.
Im Hintergrund der Zugang zum Friedhof
Das eindrucksvolle Deckenfresko in der Westapsis der Kirche. Jesus Christus
direkt eingerahmt von den vier Evangelisten, daneben links und rechts Petrus und Paulus,
darunter die verbleibenden elf Apostel.
Die gotischen Fenster in der Ostapsis
Die Antoniusstatue, die aus dem Außenbereich der Kirche geholt
und hier restauriert aufgestellt wurde
Kirchenmodell aus Holz
Urkunde zur Erhebung der Kirche zu einer Basilika Minor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus der Kirche führte uns Pater Micheal in den Kreuzgang des Klosters, der der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich ist. Hier in die Sakristei, wo er uns unter anderem prachtvolle, auch sehr alte Priestergewänder zeigte. Ein absolutes Highlight war dann der Gang in die Bibliothek, die wertvolle Bücher beherbergt. Das älteste datiert von 1490, es wird in einem Tresor verwahrt. Zu Demonstrationszwecken lag auf einem Tisch ein Buch in wahrhaft gigantischen Ausmaßen, welches der Pater für uns ‚aufschlug‘. Bei diesen alten Büchern war der Deckel oft mit Schlössern zugemacht, die zum Öffnen im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschlagen werden mussten. Eine umfassende Bibliothek gehörte im Übrigen früher in jedes Kloster.

Den Abschluss der Führung bildete ein Blick in das edle, durch die eigene Schreinerei gebaute Treppenhaus, das zum Wohnbereich der Mönche führt, weiter ein Blick in den Speisesaal der Mönche, wo sich das Mittagessen des Tages ankündigte.

Mit einer freundlichen Verabschiedung entließ uns Pater Michael aus dem Gebäude in unsere Mittagspause. Die Fahrtteilnehmer hatten nun noch Gelegenheit, den Klosterladen zu besuchen, bevor wir zu unserem Mittagessen den vor dem Kloster gelegenen Klosterhof aufsuchten.

Eine Bemerkung noch am Rande: Mit den 10 bedeutenden großen romanischen Kirchen in Köln, die alle ihren eigenen Reiz und eine charakteristische Note haben, sind noch drei weitere romanische Kirchen im Rheinland als wirklich bedeutend zu nennen. Die drei großen Basiliken: Die Münsterkirche in Bonn, die Basilika zu Kloster Knechtsteden und das Quirinusmünster in Neuss.

Blick in den Kreuzgang auf dem Weg zur Sakristei
Blick aus dem Kreuzgang in den Innenhof
Pater Michael erklärt die Bedeutung der historischen Bibliothek
Ein Teil der Bibliothek
Ein etwa 400 Jahre altes Buch zur Ansicht. Gut erkennbar die sog.
Biernägel, die den Deckel des aufgeklappten Buches vor einem
verunreinigten Tisch schützen sollten
Das Buch wird von Pater Michael ‚aufgeschlagen‘
Das gedruckte Buch wird begutachtet
Klosteranlage Knechtsteden in der Totale, aus dem Prospekt abfotografiert

Um 14:00 ging es dann weiter über Landstraßen Richtung Schloss Dyck, Jüchen. Die Fahrt dorthin vermittelte einen guten Eindruck von der Landschaft des Niederrheins nördlich von Köln, die von weiten Agrarflächen geprägt ist. Rechter Hand der B 477 im Hintergrund die ausgedehnten Waldgebiete, die man für eine Fahrradtour von Kloster Knechtsteden aus Richtung Neuss nutzen kann. Die B 477 verließen wir dann, um an Schloss Hülchrath vorbei nach Kapellen/Erft zu fahren, und um uns letztendlich auf dem großen Parkplatz zu Schloss Dyck zu treffen.

Hier wurden wir um 15:00 am Eingang der Gesamtanlage von unserer Führerin für Park und Schloss in Empfang genommen. Vorab sei es schon einmal gesagt: Wer die Anlage nicht kennt, sollte unbedingt Schloss Dyck einmal einen Besuch abstatten. Ich behaupte, der Wunsch wiederzukommen, wird bei Verlassen des Schlosses da sein!

Das Wetter zum Nachmittag hin hatte sich, wenn auch etwas windig, zu einem tollen, sonnigen Spätfrühlingstag aufgebaut, was natürlich dem Gang durch den Park und dem Caféaufenthalt im Hofe der Schlossanlagen zum Abschluss unseres Besuches sehr entgegenkam.

Also, zurück zu unserer Schlossbegehung, die zuerst durch die ausgedehnten Parkanlagen führte. Man hat einen guten Eindruck gewinnen können, was eine Parkanlage von 54 Hektar (!) gepflegten englischen Landschaftsgartens mit altem Baumbestand ausmacht. Die ausgesprochen kompetente Führerin übertrug ihre erkennbare eigene Begeisterung auf unsere Gruppe.

Schloss und insbesondere die Parkanlage haben in der heutigen Ausprägung Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, selbst herausragender Botaniker und Pflanzensammler, und seine Gattin Constance de Salm, die den Musen im Allgemeinen sehr zugewandt war, ausgestalten lassen. Die zur damaligen Zeit bekannten Garten- und Parkgestalter, der Rheinländer Maximilian Friedrich Weyhe, später dann der Schotte Thomas Blaikie, erfüllten von ca. 1800 bis 1834 den Auftrag der Gestaltung. Als letzte des Hauses lebte bis 1991 Fürstin Cecilie zu Reifferscheidt-Salm-Dyck im Schloss und brachte ihre persönlichen Vorstellungen von Parkgestaltung ein.

Der Erhalt der umfassenden Schlossanlagen wurde danach in die Hände einer eigens dafür eingerichteten Stiftung gelegt. Mit Mitteln aus dieser Stiftung und kommunaler, weiter Landes- und Bundesbeteiligung, weiter durch die Eintrittspreise und einer geschickten Vermarktung, was Veranstaltungen angeht, ist es gelungen, die Schlossanlage und ihre Umgebung in dieser sehenswerten Form zu erhalten, zu pflegen und auszugestalten. 2002 fand hier die Landesgartenschau NRW ein geeignetes Ambiente in würdiger Örtlichkeit und Umgebung.

Durch den verbliebenen Rest der schlosseigenen Gärtnerei führte uns unser Weg erst durch den, noch nicht so lange existierenden, asiatischen Garten, der auch noch nicht ganz vollendet ist, was die malerischen Teiche angeht. Welche Ausmaße ein Bambuswald mit seinen gigantischen Gräsern‘ hat, deren Halme zum Teil armdick sind, konnten wir erfahren. Der aktuelle Baumbestand im Park umfasst neben etwa 200 Jahre alten Bäumen natürlich immer wieder nachgepflanzte Bäume und Büsche. An vielen Stellen erfreuten einen die derzeit prächtig blühenden, riesigen Rhododendronbüsche.  Neben weiträumigen Sichten bzw. Ausblicken führte uns unser Weg auch auf verwunschen wirkenden Pfaden. An einer barocken Brücke vorbei, immer wieder mit traumhaften Blicken auf das Wasserschloss, ging unser Weg über eine Brücke in den eigentlichen Schlossbereich, wo wir die Schloss- und Fürstengeschichte in Räumlichkeiten, die die Pracht und Macht des hohen Adels ausstrahlten, erzählt bekamen.

Die zwei Stunden der Führung waren wie im Fluge vergangen. Wir hatten von 17:00 an noch ausreichend Gelegenheit, uns im Schlosscafé einen Kaffee oder ein Kaltgetränk zu gönnen, ehe wir um 18:00 mit Schluss der Öffnungszeiten zu unseren Autos gingen, um die Heimfahrt anzutreten. Einmal so eben um die Ecke gelegen ist Schloss Dyck für uns nicht, 80 km Heimfahrt mussten noch absolviert werden. Mein PKW war um 19:30 dann am Startpunkt des Ausfluges, am Antoniusplatz in Neunkirchen, wieder angekommen.

Weg vom Eingang durch die ehemalige Gärtnerei
Ein Artischockengewächs
Artischocke von nahe
Teich im asiatischen Garten
Weg durch einen Bambuswald
Überall fiel durch Büsche und Bäume der Blick auf das Schloss
Einer der vielen kleinen Weiher im Park
Blick über diesen Weiher zur barocken Brücke
Die schmucke kleine barocke Brücke
Welcher Anblick an Bäumen und Büschen
An vielen Stellen im Park neben den Bäumen blühende Büsche
Das Wasserschloss in voller Pracht
Blick durch zwei Büsche
Rhododendren überall in Blüte
Blick auf eine 200 Jahre alte Sumpfzypresse am Schlossteich
Innenbereich des Schlosses
Das Wappen der Fürstenfamilie Salm-Reifferscheidt-Dyck
Schlossinnenhof mit Eingang ins Schloss, heute Museum
Innenbereich des Schlosses mit Blick in den Park
Weiterer Innenbereich des Schlosses
Weiterer Innenbereich des Schlosses

 

Innenbereich des Schlosses mit Blick am Schlosscafé vorbei auf
den Ausgang im Turm

 

 

 

 

 

 

 

 

Im September steht eine weitere Fahrt in den Neusser Raum an mit Besichtigung der Stadt Neuss und dem bedeutenden Quirinusmünster, nachmittags mit einem Besuch der Museumsinsel Hombroich an/in der Erft. Dass sich eine solche Fahrstrecke in den Neusser Raum lohnt, hat die oben beschriebene Exkursion wohl gezeigt!
Für den HuGV
Bernhard Plitzko

 

Am 30. September machte sich im Rahmen unseres diesjährigen Reiseprogramms eine kleine Gruppe des Heimat- und Geschichtsvereins auf den Weg nach Westfalen in die Soester Börde. Zunächst führte unser Weg nach Soest, wo wir im „Pilgrimhaus“ – Gasthaus seit 1304 –übernachteten. Soest war im Mittelalter von einer Stadtmauer umgeben, auf der auch unsere Stadtführung vor der Mittagspause begann. Unser Führer brachte uns die wechselhafte Geschichte von Soest nahe, so z.B. auch die „Soester Fehde“ die für die reiche Hansestadt Soest zwar einen Sieg brachte, aber auch den wirtschaftlichen Niedergang einleitete. Noch am Vormittag besuchten wir die ausgesprochen sehenswerte evangelische Kirche „St. Maria zur Wiese“, die äußerlich, aber auch im Inneren ein wenig an den Hohen Dom zu Köln erinnert. Auch die Geschichte der Reformation wurde uns anschaulich vor Augen geführt: Am Ende war „nur“ noch der St. Patrokli Dom katholisch. Mit dessen Besichtigung klang dann der offizielle Teil am Nachmittag aus. Als kulinarische Spezialität der Region bleibt einigen Teilnehmern das „Pumpernickelparfait“ in Erinnerung, womit dann das Restaurant im Pilgrimhaus beim Abendessen aufwartete.

Am nächsten Morgen ging es dann in das 20 km entfernte Werl, eine Stadt mit ähnlicher Geschichte und auch mit einer faszinierenden Altstadt. Die Stadt Werl war wie Soest Hansestadt, begründete ihren Wohlstand aber nicht nur auf dem Handel im Allgemeinen, sondern auch auf der Salzgewinnung aus salzhaltiger Sole vor Ort. Der Vormittag stand im Zeichen der Wallfahrtsbasilika „Mariä Heimsuchung“ mit ihrem Gnadenbild, deren Baugeschichte uns nach einem Messbesuch anschaulich vor Augen geführt wurde. Viele kennen sie auch als Ziel der in Much beginnenden Wallfahrt. Am Nachmittag erlebten wir das historische und malerische Werl mit zeitgenössischen Bezügen. So ist die Krämergasse ein weithin bekanntes Motiv für Fotografie und Malerei, vereinigt sie doch mit Kirche und Fachwerk beliebte Motive. Nach einem Ausklang im Café mit Eis am 1. Oktober endete dann unsere kurze Fahrt mit dem Fazit: Deutschland ist schön und immer eine Reise wert.

Das Programm 2022 werden wir dann im November bekanntgeben.

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat- und Geschichtsverein

Gruppe vor dem Hotel in Soest
Auf der alten Stadtmauer in Soest
Soest Marktplatz mit Dom
Altstadt Soest
Silhouette in Soest
St. Patrokli Dom in Soest
Brunnen in Werl
Wallfahrtskirche in Werl
Gnadenbild
Werl Krämergasse
Kirche in Werl
Ausklang

Die Jahresfahrt 2020 des Heimat – und Geschichtsvereins fiel pandemiebedingt aus und wegen der Unsicherheiten war deshalb auch 2021 keine Fahrt geplant. Stattdessen war beabsichtigt, die etwas weitere Umgebung mit ganztägigen Ausflügen ohne Reisebus zu erkunden. Auch dies war in der ersten Jahreshälfte leider nicht machbar.

Umso mehr freuten sich die Teilnehmer auf unseren Ausflug nach Freudenberg im Siegerland. Wir trafen uns nach „dezentraler“ Anfahrt am Technikmuseum und erlebten eine begeisternde Führung durch das Museum durch den Vorstand, Herrn Geldsetzer. Er erzählte uns zunächst die Geschichte des Museums, die mit der „Übernahme“ einer alten Dampfmaschine – Baujahr 1904 – am jetzigen Standort begann und nach gut dreißigjähriger Geschichte zum jetzigen Museum führte, das neben der Ausstellungshalle ein großes Außengelände mit Miniatureisenbahn und einen Anbau als „außerschulischen Lernort“ umfasst. So erläuterte unser Führer z.B. das Basteln eines Dampfbootes mit den Kindern aus wenig mehr als einem Styroporklotz und einem Ei. Das Technikmuseum will auch einen Überblick über die im 19. Jahrhundert beginnende Industriegeschichte des Siegerlandes und natürlich besonders Freudenbergs geben, was dann den Rundgang vom Webstuhl hin zur besagten Dampfmaschine prägte, die über einen vielfachen Riemenantrieb eine ganze Maschinenhalle antreibt. Ein Highlight des Museums ist ohne Frage aber auch die historische funktionsfähige Modell-Kirmes – restauriert an langen „Corona“-Tagen – die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. Auch dies ist ein Grund wiederzukommen.

Nach der Mittagspause führte uns der vielseitige Herr Geldsetzer dann als Stadtführer durch das historische Freudenberg. Es begann mit einem kurzen historischen Abriss auf einem Übersichtspunkt, der auch die „geradlinige“ Struktur der Altstadt erklärte, und führte dann durch die alten Straßen und Gassen. Die Gassen zwischen den Häusern heißen hier Wände – man geht ja „zwischen die Wände“. Er konnte buchstäblich zu jedem Haus etwas Interessantes berichten, so dass die zwei Stunden Führung zwar anstrengend, aber nicht langweilig wurden.

Nach einem Zwischenstopp im Eis-Café ging’s dann nach Friesenhagen (Landkreis Altenkirchen) zur Roten Kapelle, die im 17. Jahrhundert zum Gedenken an die Hexenprozesse weithin sichtbar auf einem Hügel unter einem alten Lindenbestand errichtet worden war.

Die Teilnehmer waren sich einig: Ein gelungener, schöner Tag und ein Format, das fortgesetzt werden sollte. Die nun zweite Veranstaltung mit Bernhard Plitzko wird uns Ende September mit einer Übernachtung nach Soest führen.

Wir wünschen nach ein paar schöne Sommertage

Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat– und Geschichtsverein

Herr Geldsetzer erklärt das Dampfboot
Historischer Webstuhl vor der Industrialisierung
Improvisierte fahrbare Säge aus Nachkriegstagen
Dampfmaschine von 1904
Riemengetriebener Maschinenpark
Modellkirmes
Anschicht Freudenberg
Wir gehen zwischen die Wände
Strasse in Freudenberg
Pause!
Rote Kapelle

Vom 16. bis 19. Mai führte uns die Jahresfahrt 2019 mit interessanten Stationen auf der Hin- und Rückreise in die südliche Pfalz. Auf dem Weg nach Neustadt/Weinstraße machten wir Halt an der Grube Messel, ein UNESCO-Welterbe. Hier konnten wir Millionen Jahre in die Vergangenheit tauchen, den Berichten über den Ölschiefer lauschen und uns von den versteinerten Zeitzeugen, so z.B. dem Urpferd, begeistern lassen. In Neustadt angekommen hatten wir alsbald eine Führung durch die nie zerstörte Altstadt. Hier lernten wir die „Elwedritsche“ – unwirkliche Fabeltiere der Pfalz – am gleichnamigen Brunnen kennen. Die Altstadt mit ihren schönen alten Fachwerkhäusern und den vielen Gastwirtschaften war ein ideales Ziel abendlicher Ausgänge.

Der nächste Tag führte uns über das Hambacher Schloss – Symbol deutscher Demokratie – zunächst zur Burg Trifels, die unter den Saliern der Aufbewahrungsort der Reichsinsignien war und die absolute Herrschaft deutscher Kaiser symbolisierte. Wir besuchten das Deutsche Weintor und dann das elsässische Wissembourg. Nach dem gemeinsamen Abendessen brachte uns ein Musiker mit vielfältigem Gesang bei diversen Gläsern Pfalzwein die Geschichte der Region seit den Römern über die Franzosen und Bayern bis hin zur Neuzeit nahe.

Am Samstag erkundeten viele von uns Deidesheim, auch um den Deidesheimer Hof – hier traf sich Helmut Kohl mit ausländischen Staatsgästen zum „Saumagen“, einer pfälzischen Spezialität – in Augenschein zu nehmen. Beim folgenden Besuch der Villa Ludwigshöhe ein weiterer Höhepunkt: Ein Double von König Ludwig I. entführte uns in die bayrische Pfalz des 19. Jahrhunderts. Amüsant und lehrreich! Die Krönung des Tages aber war nach der Pflichtveranstaltung „Weinlehrpfad“ die Weinprobe mit pfälzischer Vesper! Leberwurst mit Müller-Thurgau, Griebenwurst mit Weißburgunder oder Schwartenmagen mit Burgunder – alles gleichermaßen lecker.

Auf der Heimfahrt besuchten wir die alte Bischofsstadt Limburg: Ein Rundgang zeigte die wechselvolle Geschichte dieser alten Handelsstadt und wir erfuhren viel über den unterschiedlichen Fachwerkbau. Limburg hatte das Glück, dass, just als in den Sechzigern die Abrisspläne der Altstadt fertig waren, das Geld ausging und uns so die wunderschöne Altstadt erhalten blieb. In gut dreißig Jahren wurde sie dann zu ihrer heutigen Schönheit saniert!

Vielen schlechten Vorhersagen zum Trotz – eine unvergessliche Reise bei mildem Frühlingswetter!

H.-J. Parpart, 1. Vorsitzender

Modell des Urpferds

Elwedritsche - Fabelwesen der Pfalz

Die Altstadt von Neustadt a. d. Weinstrasse

Hambacher Schloß

Burg Trifels

Weintor

Wissembourg

Geschichte mal musikalisch

Deidesheimer Hof

Blick in die Rheinebene

König Ludwig

Herr Hahn erläutert am Weinlehrpfad

Limburger Dom

Altstadt Limburg

Vom 11. bis 13. Mai 2018 führte uns die diesjährige Jahresfahrt des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid nach Ostwestfalen in das Lipperland.

Den Auftakt machte Lemgo. Eine pensionierte Realschulrektorin, die Schwester eines Vereinsmitglieds, ließ es sich nicht nehmen, uns voller Begeisterung ihre Heimatstadt zu zeigen. Vielleicht weil sie keine Stadtführerin ist, gelang es ihr uns Lemgos Geschichte und Schönheiten vor Augen zu führen. Beginnend mit dem Hexenbürgermeisterhaus, in dem 200 Hexen verurteilt wurden, über das Rathaus, das Sonnenuhrenhaus oder das Planetenhaus wusste sie viel zu berichten. Der Besuch des Junkerhauses mit seiner skurrilen Gestaltung in Holz ist ein Muss für den Besuch in Lemgo! Hochinteressant war auch der Blick in die Kirchengeschichte. Lemgo war früh lutherisch, wollte aber nicht wie der Fürst reformiert werden und setzte sich durch! Zeichen ist die Nicolaikirche – bis heute lutherisch. Eine Besonderheit sind deren zwei Türme: einer kirchlich, der andere diente weltlichen Zwecken und gehört der Stadt.

Weil der Fürst seine reformierte Religion in Lemgo nicht durchsetzen konnte verlegte er seine Residenz in das benachbarte Detmold, unser Ziel für den nächsten Tag. Bei einem Rundgang durch das vierflügelige Schloss erfuhren wir, dass sich dieses deshalb auch als „Burg“ eignete und wegen Wassergraben und hoher Mauern nie eingenommen wurde. Warum ist im NRW-Wappen die Lippische Rose? Weil das Lipperland unter britischer Verwaltung nach dem zweiten Weltkrieg sich für Niedersachsen oder NRW entscheiden musste und NRW zusagte, der Rose einen Platz im Wappen zu geben!

Die „Arme Magd Anne Marie“ machte in mittelalterlicher Tracht und mit Gitarre und Gesang auch eine Stadtführung der anderen Art! Dabei wurde die wechselhafte Geschichte vom Mittelalter bis in die Neuzeit vor dem inneren Auge lebendig, unterstrichen von den wunderschönen Gebäuden der Altstadt. Schönheiten, die wir so nicht erwartet hatten. Der Nachmittag und Abend boten reichlich Gelegenheit für eigene Erkundungen, den Genuss der westfälischen Gastronomie und Braukunst sowie viele Gespräche.

Der Sonntag war wieder katholisch. Wir besichtigten das eindrucksvolle Kulturerbe Kloster Corvey mit der Kaiserkirche aus 885. Sehenswert war die Bibliothek, die Hoffmann von Fallersleben hier im 19 Jahrhundert mit 74.000 Bänden als eine der größten privaten Bibliotheken in Deutschland schuf. Ein Kurzbesuch in Höxter, wo die Kirchen wiederum die Ökumene betonten, bildete den Abschluss.
Es waren bei tollem Wetter drei beeindruckende Tage im schönen Deutschland!

Wir freuen uns auf die Fahrt 2019.
Hans-Jürgen Parpart, 1. Vorsitzender Heimat – und Geschichtsverein

Start in Neunkirchen

Begrüßung in Lemgo und Frühstück

Hexenbürgermeisterhaus

Marienkirche Orgel

2 Türme der Nicolaikirche

Marktplatz mit Rathaus

Sonnenuhrhaus

Planetenhaus

Kirchplatz Nicolaikirche

Junkerhaus

Blick im Junkerhaus

Markttreiben in Detmold

Cafe Extrablatt

Schloss Detmold

Arme Magd Anna Marie

Anna Marie auf der Lippischen Rose

Blumenpracht im Schloßgarten

Anna Marie singt

Malerisches Detmold

Ausklang am Abend

Hermann Josef Herchenbach singt

Kloster Corvey

Klosterkirche

Kloster Corvey – Das Gut

Die Kaiserkirche

Bibliothek

Marktplatz Höxter

Marktplatz Höxter

Tradition und Moderne

Ökumene in Höxter

An Christi Himmelfahrt brachen ca. 40 Mitglieder des Heimat-und Geschichtsvereins bei Sonnenschein zur Jahresfahrt 2017 auf, wobei uns das gute Wetter – teilweise schweißtreibend – die ganze Fahrt treu blieb.

Angekommen in unserem Quartier in Melsungen, einer Kleinstadt südlich Kassel, stand schon der erste Höhepunkt an: Die Führung durch die historischen Viertel, die ca. 650 teilweise prachtvoll restaurierte Fachwerkhäuser umfassen. Dabei wurde uns auch sehr anschaulich die Bedeutung der Bezeichnung „Bartenwetzer“ für die Melsunger in früherer Zeit dargestellt: Sie wetzten die Klingen ihrer Beile („Barten“), mit denen sie im umliegenden Wald die Bäume schlugen, am Sandstein der Fuldabrücke.

Der nächste Tag startete mit einer Stadtführung durch Kassel im Bus: Kassel wurde im Krieg stark zerstört und die Innenstadt ist geprägt von der Moderne bzw. von dem, was man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg dafür hielt. Schloss Wilhelmshöhe mit seinem Park und der auf Kassel herabblickende  Herkules bilden in Kassel einen Kontrast zur modernen Stadt, wobei die weithin sichtbare Achse „Wilhelmshöher Allee“ auch früher schon das Stadtbild prägte. Da der Nachmittag zur freien Verfügung stand, erkundeten die einen Kassel-Zentrum, während andere den Park um Wilhelmshöhe genossen.

Verschiedene Führungen prägten den Samstag. Die ersten beiden fanden in Fritzlar statt: Zunächst wurde uns bei der Domführung die Christianisierung im Mittelalter nahegebracht. In diese Zeit fiel sowohl der Vorgängerbau des heutigen Doms, als auch die Gründung der Stadt Fritzlar selbst. Besondere Erwähnung fand in der Stadtführung das Rathaus von 1274, das als ältestes, noch als solches genutztes „Amtshaus“ gilt. Nach einer wohltuen- den Mittagspause am historischen Markt von Fritzlar mit seinen außergewöhnlichen Fachwerkbauten fuhren wir zur Edertalsperre. Dort wurde uns deren eindrucksvolle Baugeschichte, der Bombenangriff auf diese im Zweiten Weltkrieg mit der katastrophalen folgenden Überschwemmung, aber auch ihre heutige wirtschaftliche Bedeutung erklärt. Parallelen zur Wahnbachtalsperre sind unverkennbar: Umsiedlungen beim Bau der Sperre, aber auch das Auftauchen versunkener Bauten bei sinkendem Wasserspiegel.

Sichtbar war auch hier schon die über der Talsperre thronende Burg Waldeck, deren Besichtigung am Tag der Rückfahrt den Abschluss bildete. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Gefängnis genutzt, waren die dort im Mittelalter benutzten Folterinstrumente trauriger und grausamer Höhepunkt der Führung.

Neben der Erkundung von Historie und Kultur der Region fanden wir auch vielfältig Gelegenheit, das Kulinarische, verbunden mit einem netten gegenseitigen Austausch in Gesprächen zu genießen.

Uns hat es gefallen – vielleicht sind Sie ja 2018 auf der Jahresfahrt oder bei einer unserer nächsten Exkursionen dabei.

Hans-Jürgen Parpart

1. Vorsitzender Heimat-und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid

Bartenwetzen leibhaftig

Stadtführung in Melsungen

Stadtführung in Melsungen

Vor dem Ratskeller in Melsungen

Das Parthenon der Bücher
(documenta Kassel)

Gemeinsames Mittagessen

Schloss Wilhelmshöhe

Bonifatius - Denkmal in Fritzlar

Der Dom St. Peter in Fritzlar

Stadtführung in Fritzlar

Marktplatz in Fritzlar

Marktplatz in Fritzlar

Die Staumauer des Ederstausees

Edersee von Burg Waldeck

Die Reisegruppe sucht Schatten

Die Jahresfahrt des Heimat-und Geschichtsvereins Neunkirchen – Seelscheid führte uns 2016 in die Südeifel mit dem Hotelstandort Gerolstein. Wie schon so oft – es war seine 11. Fahrt – vorzüglich organisiert von Bernhard Plitzko und begleitet von dem ebenso sachkundigen wie humorvollen Kunsthistoriker Markus Juraschek-Eckstein starteten wir an Christi Himmelfahrt bei strahlend blauem Himmel, der uns auch die gesamte Fahrt erhalten blieb.

Auf der Fahrt bereits erläuterte uns Herr Eckstein die wechselvolle Geschichte der Eifel. Durch die vulkanische Erde war die Eifel sehr fruchtbar und deshalb schon ab der Steinzeit besiedelt. Die wechselvolle dokumentierte Geschichte hatte ihren ersten Höhepunkt in der römischen Zeit, was die Stadt Trier noch heute belegt. In der Entwicklung der europäischen Geschichte folgte einer Zentrallage zu Zeiten Karls des Großen eine Randlage und die Eifel wurde zum Zankapfel umliegender weltlicher und kirchlicher Herren. Die Zeugnisse konnten wir in den Folgetagen dann auch erleben. Nachdem die Eifel im 20. Jahrhundert Aufmarschgebiet war, liegt sie nun wieder im Herzen Westeuropas.

Nach Beziehen unserer Unterkunft im Seehotel in Gerolstein stand nach kurzer Einweisung der erste Programmpunkt an, die Erlöserkirche in Gerolstein. Erbaut durch den Evangelischen Kirchenbauverein (Berlin) und 1913 Kaiser Wilhelm II geschenkt, war sie eine ungeheuer prächtige evangelische Kirche in der katholischen Eifel, was damals zu mancher Kritik einlud. Die beim Bau der Kirche entdeckte Villa Sarabodis aus römischer Zeit rundete den Nachmittag ab. Wie nun die folgenden Abende kamen wir im Hotel in den Genuss eines herrlichen Fünf-Gänge-Menus.

Am Freitag konnten wir dann – quasi als Kontrapunkt – das Zisterzienser - Kloster Himmerod erleben, die Kirche nach den Lehren des Ordens schlicht und hell. Bei Manderscheid zeugten die Ruinen der Oberburg und Unterburg zum Einen von den dauernden Auseinandersetzungen zwischen dem Kurfürstentum Trier und dem Herzogtum Luxemburg, zum Anderen legten sie Zeugnis ab von den Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Ein Besuch des Weinfelder oder auch Totenmaar genannt, das an die „Herrschaft der Pest“ im 16. Jahrhundert erinnerte, schloss den Tag ab.

Mit der Besichtigung der Überreste der römischen Villa Otrang aus einer Zeit, wo die Eifel eine Blütezeit erlebte, begann der Samstag. Markus Eckstein ließ die Zeit vor unserem Auge lebendig werden, auch mit der Schattenseite, dass die Römer zu Heizzwecken die Eifelwälder praktisch kahlschlugen. Malberg und Kyllburg im idyllischen Tal der Kyll waren weitere Stationen. Gesehen haben wir in Kyllburg eine malerische Altstadt und die Stiftskirche. Die Besichtigung von Schloss Malberg war begleitet vom Besuch des Cafes in einer alten Kapelle und zeigte zur Gartenseite die prächtigen renovierten Zimmer, zur Hofseite wie es vor einer Restauration aussehen kann. St. Thomas an der Kyll am Ende des Tages zeigte die hohe Bedeutung der Kirche vor 1800 in der Eifel erneut auf.

Die Rückfahrt führte uns zunächst zum Ferschweiler Plateau, an dessen Fuß wir zunächst wieder in römischer Zeit mit einer Diana-Statue starteten. Nach einem erfolgreichen Anstieg ging es nun in der Zeit nicht vorwärts, sondern zurück. Wir sahen Monumente aus der Jungsteinzeit, in der in Stonehenge die Megalithe errichtet wurden. Nicht so gewaltig, aber doch ehrfurchterweckend war die künstliche Aufeinanderschichtung tonnenschwerer Steinblöcke oder ein Verteidigungswall. Diese Monumente erinnerten an die Teufelskiste bei Beiert oder an Ringwallanlagen in unserem unmittelbaren Umfeld. Nach dem Abstieg zu Schloss Weilerbach, einem „maison privée“ des Abtes von Kloster Echternach und dem Hinweis, dass dort bereits in der vorindustriellen Zeit Eisenverhüttung stattfand, folgte das Mittagessen. Ein Besuch im luxemburgischen Echternach mit der St. Willibrord – Basilika und einem Gang durch die Altstadt rundete unser Programm ab.

Wir würden uns freuen, die Teilnehmer und Sie als Leser bei unserer nächsten Tour (wieder) begrüßen zu können.

Hans-Jürgen Parpart, Erster Vorsitzender

Unsere Gruppe vor Schloss Malberg

Erste Einweisung durch Markus Eckstein

Erlöserkirche in Gerolstein

Erlöserkirche in Gerolstein

Manderscheid Unterburg

Manderscheid Oberburg

Beim Diner

Klosterkirche Himmerod

Klosterkirche Himmerod

Totenmaar

Villa Otrang

Villa Otrang - Das Bad

Malberg Schloss mit Kapelle

Kyllburg Stiftskirche

Kaffee in der Kapelle Schloss Malberg

Schloss Malberg - Trauzimmer

Schloss Malberg - unrestaurierter Raum

Markus Eckstein erklärt St. Thomas an der Kyll

Dianadenkmal am Ferschweiler Plateau

Aufstieg auf das Ferschweiler Plateau

Markus Eckstein erläutert den Megalithen

Ringwallanlage auf dem Ferschweiler Plateau

Schloss Weilerbach

Echternach St. Wilibrord - Basilika

Echternach St. Wilibrord - Basilika

Echternach St. Wilibrord - Basilika

Spaziergang in Echternach

Vom 30.4. bis 3.5. war der Heimat - und Geschichtsverein mit 45 Teilnehmern auf den Spuren der Geschichte im Saarland unterwegs.

Armin Klein, gebürtiger Saarländer und als Kunsterzieher am Antoniuskolleg tätig, unterstützte Bernhard Plitzko tatkräftig in der Reiseführung. Er brachte der Gruppe mit viel Begeisterung und Wissen seine alte Heimat näher. Auch ein für das Saarland eher untypischer Nieselregen war ständiger Begleiter.

Dieser beeinträchtigte aber weder den Entdeckungsdrang, noch die Freude an den Besichtigungen. Immerhin waren mehr als 2000 Jahre Geschichte zu sehen. Umfangreiche Funde brachten uns die frühe Besiedlung in römischer Zeit nahe. Dass der Glaube viele Jahrhunderte das Leben prägte, zeigen auch heute noch viele Kirchen, wie z.B. die spätgotische Wendalinusbasilika in St. Wendel. Beeindruckend und heute noch prägend für das Stadtbild von Saarbrücken war die Bautätigkeit im 17. Jahrhundert. Hier hat der Baumeister Friedrich Joachim Stengel ein barockes Stadtzentrum mit Schloss, Kirchen und Verwaltungsgebäuden „aus einem Guss“ geschaffen.

Einen eindrucksvollen Einblick in die die Montan-Vergangenheit der Saarregion brachte uns die Besichtigung der „Völklinger Hütte“, die als Weltkulturerbe an die Zeit erinnert, als das Saarland neben Schlesien und dem Ruhrgebiet das dritte industrielle Zentrum Deutschlands war. Die wechselhafte jüngere deutsche Geschichte wurde uns auf den Spicherer Höhen vor Augen geführt: Schlachtfeld zu Beginn des Krieges 1870/71, aber auch Schauplatz von Gefechten am Ende des 2. Weltkriegs.

Dass neben Kulturellem auch Kulinarisches nicht zu kurz kam, ist bei unseren Reisen gute Tradition - hier seien nur die „Gefillde“, mit Hack und Leberwurst gefüllte Kartoffelklöße, erwähnt.

Das Programm über die Tage:

Donnerstag:  Nachmittags. Fahrt nach Saarbrücken, Einchecken im Hotel.

                        Abends: Erster Orientierungsgang im Bereich historischen Innenstadt.

Freitag:           Vormittags: Nennig, Villa Borg.

                        Nachmittags: Mettlach Villeroy und Boch, Welterbe Völklinger Hütte.

                        Abends: Gemeinsames Abendessen im Hotel.

Samstag:       Vormittags: Spicherer Höhen (Kriegsschauplatz 1870) , Sarreguemines.

                       Nachmittags: Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, Blieskastel

                       Abends: zur freien Verfügung in Saarbrücken.

 Sonntag:        Vormittags: Auschecken,  St. Wendel, Kloster Tholey

Hans-Jürgen Parpart,  Bernhard Plitzko

Saarländisches Wappen

Villa in Nennig: Gladiatorenmosaik

Nennig: Gladiator mit Tier

Villa Borg

Villa Borg: Wandbemalung im Bad

Villa Borg: röm. Münzen

Villa Borg: hier wurden 'Geschäfte' getätigt

Villa Borg: Ruheraum zum Bad

Villa Borg: Küche

Villeroy&Boch im Cafe

Villeroy&Boch Museum

Völklinger Hütte 1

Völklinger Hütte 2

Völklinger Hütte 3

Saarbrücken: Ludwigskirche, Staatskanzlei links

Saarbrücken: Ludwigskirche

Unser 'Cicerone' Armin Klein

Kriegsschauplatz 70/71 Spicherer Höhen

Saargemünd: Bliesmühle_1

Bliesmühle_2

Bliesmühle_3

Thermenanlage in Bliesbruck

Blieskastel

Blieskastel: Schlosskirche

Blieskastel: Orangerie

St. Wendel im Regen

Grab des hl. Wendelinus im Dom

Kloster Tholey

Blick vom Mittagessen in den Klostergarten

Zu Gast im Baltikum

Am 4. Oktober 2014 startete eine Gruppe von 27 Neunkirchenern und Seelscheidern , die dem Heimat- und Geschichtsverein und/oder der Deutsch-Litauischen Gesellschaft angehören, zu einer sehr interessanten neuntägigen Reise nach Lettland und Litauen.

Hier lernten wir die Hauptstädte Riga und Vilnius, die Küstenregion mit der Kurischen Nehrung und dem Memeldelta und das Landesinnere dieser beiden geschichtsträchtigen baltischen Länder kennen. Länder und Leute wurden uns in ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen, aber auch in ihrer kulturellen Vielfalt dargebracht, wobei sich unsere lettische Reiseführerin Inga als wahrer Glücksgriff herausstellte.

Den krönenden Abschluss der Reise erlebten wir mit altbekannten litauischen Freunden beim Folkloreabend mit Gesang, Tanz, Musik und natürlich mit reichlichem Essen und Trinken. Die langjährige Leiterin der Jugendmusikgruppe sorgte dafür, dass wir durch Bewegung, Tanz und Gesang in Schwung gerieten.

Wir hoffen alle, dass diese jungen Leute, nun schon die dritte Generation, uns auch wieder in Neunkirchen-Seelscheid besuchen und hier Konzerte geben werden. Da im nächsten Jahr die Deutsch-Litauische Gesellschaft ihr 20jähriges Jubiläum feiert, ist das ein guter Anlass. An Gästebetten und Zuhörern sollte es dann nicht mangeln!

Irmgard Viehmann (Deutsch-Litauische Gesellschaft im Rhein-Sieg-Kreis)

Bernhard Plitzko (Heimat- & Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid)

Klaipeda (Memel): Die Reisegruppe vor dem "Ännchen von Tarau"

Die alte litauische Königsburg in Trakai

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